Benötige Hilfe wegen einer Münze oder Medaille

Diskussionen rund um Medaillen, Medailleure, Jetons, Rechenpfennige

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cmp
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Benötige Hilfe wegen einer Münze oder Medaille

Beitrag von cmp » Mi 23.03.05 23:57

Hallo!
Zuerst mal ein Hallo an Euch alle. Bin neu hier im Forum und kenn mich mit Münzen leider (noch) nicht aus. Deswegen hier gleich mal eine Frage:
Was kann das für eine Münze, Medaille oder dergleichen sein?
Der Durchmesser beträgt ca 3,6 cm und sie ist rel. schwer.
Vielen Dank, LG aus Wien, cmp
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klaupo
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Beitrag von klaupo » Do 24.03.05 00:53

Hallo und willkommen im Forum,

trotz Kratzer ein schönes Stück!

Ich kann nur ein bißchen raten: Karl Friedrich Voigt (1800-1874) war von 1829 bis 1855 Chefgraveur und Medailleur an die Münchener Münzstätte und fertige etliche Medaillen für das Haus Wittelsbach. Therese, Königin von Bayern ( geb. 08.07.1792) starb am 26.10.1854 in München.

Entweder wurde die Medaille auf ihren Tod verausgabt, oder sie selbst ließ sie auf einen Anlaß verausgaben, der noch zu klären wäre. Immerhin wäre damit der Entstehungszeitraum eingegrenzt.

Auf die Klärung bin ich auch gespannt!

Gruß klaupo

cmp
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Beitrag von cmp » Do 24.03.05 08:15

hallo!
vielen dank für deine antwort!
die frage ist, wie und wo kann man sowas aufklären?
soll ich zu einem Münzhändler gehen und einfach fragen, oder wie machts ihr das immer? weil im internet hab ich diese münze nicht gefunden.
lg, cmp

cmp
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und gleich die nächste frage!

Beitrag von cmp » Do 24.03.05 10:39

hallo, ich schon wieder
im anhang eine Münze, medaille, Token (?wie nennt man denn das?):
durchmesser ca. 3, 7 cm
gewicht kan ich leider nicht sagen, da ich keine waage habe (gibst da auch billige aber dennoch recht gute?)
vielen dank und liebe grüsse aus wien, cmp
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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Do 24.03.05 12:31

Das ist eine deutsche oder österreichische Propagandamedaille aus der Zeit wahrscheinlich kurz nach Beginn des ersten Weltkriegs. Künstlerisch nicht sehr gelungen, der Krieger scheint nasse Füße zu bekommen. Als Zeitdokument gleichwohl interessant. Die Stimmung in Wien um 1914 ist bei Karl Kraus, Die letzten Tae der Menschheit gut dargestellt. Da ruft auch einer: "Gott strafe England" (Bitte unbedingt in Wiener Dialekt und von Helmut Qualtinger gelesen vorstellen!)
Grüße KarlAntonMartini (wenn du das nächste Mal am Ring an mir vorbeiläufst, werd ich dir huldvoll zuwinken :-))
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Beitrag von cmp » Do 24.03.05 13:33

vielen dank für die info!
weißt du, was so eine münze wert ist?
lg, cmp

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KarlAntonMartini
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Beitrag von KarlAntonMartini » Do 24.03.05 17:13

Wert oder Marktpreis ist bei Medaillen schwer zu bestimmen, weil der Markt eng ist. Nach meinem Gefühl würde ich so um 20 Euro schätzen, aber ich bin mal gespannt, was andre dazu sagen.
Grüße KAM
Tokens forever!

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research
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Re: Benötige Hilfe wegen einer Münze oder Medaille

Beitrag von research » Mo 28.03.05 13:24

cmp hat geschrieben:Hallo!
Zuerst mal ein Hallo an Euch alle. Bin neu hier im Forum und kenn mich mit Münzen leider (noch) nicht aus. Deswegen hier gleich mal eine Frage:
Was kann das für eine Münze, Medaille oder dergleichen sein?
Der Durchmesser beträgt ca 3,6 cm und sie ist rel. schwer.
Vielen Dank, LG aus Wien, cmp
Hallo @ LG,

die Medaille befindet sich im Beierlein (Medaillen und Münzen des Gesamthauses Wittelsbach) auf Tafel II. Leider besitze ich nur eine Teilkopie. Dort befindet sich unter 2640 ein ähnliches Stück mit Ludwig I. auf der Vorderseite. Theresa war die Gemahlin von Ludwig I.
Die Medaille wird als Geschenkmedaille bezeichnet. Sie wurde bei offiziellen Anlässen an Anwesende verteilt.
Mit bestem Gruß
RESEARCH
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Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit - beim Universum bin ich mir nicht so sicher (Einstein).

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Lutz12
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Beitrag von Lutz12 » Mo 28.03.05 14:49

Hallo cmp,
das 2. Stück kenne ich mit gleicher VS und Schrift auf der RS in Latein ("Ceterum Censeo Britanniam Esse Delendam") von 1914 in Bronze, hergestellt bei Mayer & Wilhelm, Durchmesser 33,5 mm, Gewicht 16,05 g.
Die dargestellte Figur ist der 1898 verstorbene Bismarck. Das Stück war auf der 38. Leipziger Münzauktion 2004 im Angebot (mattiert, vz) und wurde für 110 Euro zugeschlagen. Aus der Beschreibung: auf die deutsche Seemacht. Im Meer stehender gepanzerter Bismarck, das Schwert ziehend, seitlich von Adler begleitet / 5 Zeilen Schrift.
Der auf der Auktion erzielte Preis ist aber nicht als Handelspreis zu sehen, realistisch sehe ich nur einen Preis von 20 - 30 Euro.
Noch was allgemeines zu Medaillen:
Übersichtsliteratur gibt es dazu nicht, wohl aber eine Reihe von Spezialliteratur, die für den passionierten Medaillensammler auch empfehlenswert ist. Wenn man nur hin und wieder etwas zu Medaillen sucht kann die langwierige Suche in Auktionskatalogen helfen. Im Gegesatz zu Münzen gibt es auch kaum feste Preise, da die Nachfrage nur für manche Teilgebiete da ist, moderne Medaillen z.B. werden kaum gesammelt. Deine Stücke zählen dagegen schon zu den gesuchten Exemplaren.
Gruß Lutz12
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Beitrag von cmp » Mo 28.03.05 18:55

wow, vielen dank für die interessanten details..
lg, cmp

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Beitrag von Lutz12 » Mo 28.03.05 19:10

Zum 1. Stück:
Ich habe ein praktisch identisches Stück mit dem Brustbild von Karoline (2. Gemahlin von Maximilian I. Joseph von Bayern 1806-1825, voller Name: Frederike Wilhelmine Karoline ) als Eisenguss-Medaille gefunden: 35,7 mm, 20,13 g, aus der Beschreibung: Kopf mit Diadem nach links / ZUM ANDENKEN im Lorbeerkranz, Quelle: Beierlein -. (vergl. 2617 – dort aber nicht in Eisen), Dieses Stück brachte auf der 31. Leipziger Münzauktion 2002 in Erhaltung ss-vz, Gußfehler am Rand, 50,- Euro.
Es ist also offensichtlich eine über gewisse Zeit gepflegte bayerische Tradition derartige Medaillen auszugeben. Erfahrungsgemäß sind diese Stücke häufig (trotzdem schön) und wurden wahrscheinlich neben speziell für bestimmte Anlässe ausgegeben Medaillen (Firmung, Konfirmation, Taufe, Geburten oder Hochzeiten) verwendet.
Gruß Lutz12
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Beitrag von cmp » Mo 28.03.05 19:24

jetzt stellt sich für mich nur die frage, wie und wo ich diese stücke loswerde...
da mich nämlich eher münzen interessieren, kannich mit diesen nicht so viel anfangen...
würdet ihr mir raten, über ebay oder doch über einen händler zu verkaufen? (bei händlern hab ich aber immer angst, dass die mich übers ohr hauen ;) bin ja noch ein newbie im münzgeschäft)
für ratschläge bin ich euch dankbar. liebe grüsse aus wien, cmp

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Beitrag von Lutz12 » Mo 28.03.05 19:33

Frag doch erst mal einen Händler, wundere Dich aber nicht wenn das Angebot Dich nicht zufriedenstellt (eine erste Orientierung hast Du ja nun). Natürlich lebt der Händler vom An- und Verkauf, so dass er generell nur mit einem Abschlag aufkaufen kann. Dieser ist um so größer je weniger das Stück marktgängig ist, bis zu der Aussage, das er u.U. Medaillen gar nicht aufkauft. Über ebay wäre der 2. Versuch, aber auch da kannst Du nicht sicher sein Interessenten zu finden die entsprechend bieten. Fazit: Beim Verkauf bleibt immer das Risiko "zu billig" zu verkaufen. Deshalb auch oben meine Aussage, das trotz des bei einer Münzauktion erzielten guten Preises der Handelspreis deutlich darunter anzusetzten ist.
Gruß Lutz12
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Beitrag von cmp » Mo 28.03.05 19:36

gut...dann werd ich mal zuerst zu einem händler hinschauen... vielen lieben dank cmp

klaupo
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Beitrag von klaupo » Do 07.04.05 22:40

Die Theresen-Medaille habe ich gefunden (in Bronze):

Künker, 82. Auktion, 14. März 2003, Nr. 5290
Bronzene Geschenkmedaille o.J. von C. Voigt. Kopf seiner (Ludwig I.) Gemahlin Therese von Sachsen-Hildburghausen l. mit Diadem / ZUM ANDENKEN, umher Lorbeerkranz, 37,45 mm; 35,20 g. Witt. 2783 (dort nur in Gold und Silber). Vorzüglich 30,- (Ausruf)


Gruß klaupo

Der Katalog Beierlein, J. P.: Die Medaillen und Münzen des Gesamthauses Wittelsbach, München 1897 / 1901 dürfte auch über dieses Stück Auskunft geben: http://www.numismatikforum.de/ftopic9460.html Nur wird er leider schwer greifbar sein.

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