Chnesische Münzen Teil III

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herlin
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Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von herlin » Mo 07.06.10 21:50

So, und hier die beiden letzten Stücke:

img014: Durchmesser 4,5 cm
img021: Durchmesser 3,3 cm
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pingu
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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von pingu » Mo 07.06.10 23:38

Hallo,

für mich sind deine Stücke leider alles Touristenfälschungen. Die Prägebilder sind fehlerhaft, das falsche Material wurde verwendet und die Silbermünzen sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur versilbert und nicht Massiv. Wenn der Preis gestimmt hat sind es allemal schöne Andenken. Auch dein gezeigtes Amulett ist moderneren Datums entstanden, aber da kann man sagen "ein Amulett ist erst dann eine Fälschung wenn es nicht wirkt".
Für mich ist Kurios, dass die Stücke von Bauarbeitern stammen, einen ähnlichen Fall hatten wir vor nicht so langer Zeit schon mal. Auch da waren die Stücke gefälscht....
- scheint fast eine Art Nebenverdienst zu sein.

Grüße
pingu
Wer sein Geld mit Konsum verschwendet, wird die wahren Freuden eines Numismatikers nie kennenlernen....

herlin
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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von herlin » Di 08.06.10 00:10

Hallo Pingu,

alle Stücke habe ich in Zhenxiong gekauft und ich war der erste Ausländer, der je dort war. Es ist die allerärmste Gegend Chinas, Jahreseinkommen pro Kopf durchschnittlich 500 US-$. Bis zur nächsten grösseren Stadt (Zhaotong) braucht der Minibus 9 Stunden über Strassen die diesen Namen nicht verdienen. Für wen also sollten die Bauarbeiter oder andere Leute Münzen fälschen ?????
Bezahlt habe ich für die 6 Münzen und das Amulett zusammen ca 20 Euro. Die Bauarbeiter reissen alte Lehmhäuser ab und was sie so finden (nicht nur Münzen) legen sie auf eine Decke vor die Abrissstelle und man kann die Sachen kaufen. Als "Lao Wai" habe ich natürlich trotz chinesischer Sprachkenntnisse immer noch zu viel bezahlt.
Ich glaube also eher an ältere Nachprägungen, auf gar keinen Fall aber an Touristenfälschungen. Wo es keine Touristen gibt, kann´s ja nun auch keine Touristenfälschungen geben.

Viele Grüße
Herbert

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rati
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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von rati » Di 08.06.10 11:49

Wahrscheinlich waren es Wanderarbeiter.Fälschungen werden nicht nur für Touristen hergestellt,auch für den chinesischen Markt.

Gruß rati

herlin
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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von herlin » Di 08.06.10 13:40

Halo rati,

klar, ist mir bekannt. Aber dann muss ja auch eine chinesische Käuferschicht vorhanden sein. Wer soll die Münzen kaufen in einem Ort mit einem jährlichen Durchschnittseinkommen von rd. 500 US-$ ? Da bleibt kein Yuan übrig für einen Münzkauf. Es muss einen anderen Grund geben warum es gerade dort solche Münzen gibt. Vielleicht kann ich bei einem weiteren Besuch dort etwas darüber erfahren. Ich werde zumindest die Silbermünzen in Deutschland daraufhin prüfen lassen ob es wirklich Silber ist.

Grüße
Herbert

*EPI*
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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von *EPI* » Di 08.06.10 15:59

herlin hat geschrieben: Ich werde zumindest die Silbermünzen in Deutschland daraufhin prüfen lassen ob es wirklich Silber ist.
Ich glaube nicht, dass sie aus Silber sind. Lass sie einmal in einer Apotheke wiegen.

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Afrasi
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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von Afrasi » Di 08.06.10 18:51

Moin!

Ich schließe mich leider der Meinung von pingu uneingeschränkt an. Auch die Kommentare von rati und epi unterstreiche ich.

Sorry! Afrasi
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

herlin
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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von herlin » Di 08.06.10 20:54

@EPI: Das werde ich gleich in den nächsten Tagen machen und dann berichten.

@Afrasi: kein Problem. Es sind auf jeden Fall schöne Erinnerungsstücke. Trotzdem lässt mich nicht ruhen, warum gerade diese Münzen in gerade diesem erbärmlich armen Nest angeboten werden, wo es absolut keine potentiellen Käufer gibt. In Shanghai, Peking, Xian, Hongkong, Guilin, o.k., da würde ich das erwarten, aber nicht in Zhenxiong am Ende der Welt, das ergibt einfach keinen Sinn.
Auf jeden Fall danke für Eure Kommentare.

Grüße
Herbert

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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von indiacoins » Mi 09.06.10 17:00

Hallo. Die obere Cash-Münze hat eine künstlich aufgebrachte Salzwasser-Patina.
Das ein aufgebrachter gefälschter Oberflächenbelag, um ein bestimmtes Alter vorzutäuschen.
Originale Stücke mit einer echten Patina sehen ganz anders aus.
Eine echte Patina wächst mehr oder weniger regelmäßig über die Jahrhunderte. Diese hier aber ist höchstens 1 Woche gewachsen.

Zur Münze selbst kann ich nichts sagen, da ich nicht weiß ob sie geprägt oder gegossen sein muß.

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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von blackforest1959 » Mi 09.06.10 19:16

Diese Muenzen werden hauptsaechlich fuer den chinesischen Markt hergetstellt und gibt es in jedem gut sortierten Gemischtwarenladen. Dort werden sie zwischen 1 - 1,50 Euro angeboten.

wan shang hao

Willi

p.s. einige Muenzen die es hier um die Ecke rum im Teeladen gibt (Guangzhou ), aber auch in Nanning, Tian Jin, Shijiazhuang oder Hengshui. Interessant ist, dass die meisten praktischer Weise die gleiche Groesse haben, egal ob Dollar, Maria oder fetter Mann.
Dateianhänge
RIMG0059.JPG
RIMG0058.JPG
war schnell mal einkaufen
Zuletzt geändert von blackforest1959 am Do 10.06.10 06:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von herlin » Mi 09.06.10 21:34

@indiacoins: Danke für den Hinweis. Bei dieser Münze hatte ich eigentlich schon beim Kauf die grössten Zweifel an der Echtheit. Während alle anderen Stücke nur ein einziges Mal vorhanden waren, gab es dieses Stück gleich dutzendweise.

@Willi: Obwohl ich einen Teil des Jahres in KunMing lebe, ist mir ein solcher Gemischtwarenladen noch nicht vorgekommen. Vielleicht gibt es solche Läden doch eher nur in den Touristenhochburgen, wobei ich chinesische Touristen meine. Shenxiong gehört ganz sicher nicht dazu.
Xiexie !

Herbert

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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von herlin » Do 10.06.10 10:52

Danke für die Ergänzung, Willi. Da ist dann Guangzhou doch wesentlich weiter als das rückständige Yunnan und speziell der arme Nordosten. Und auch in den anderen von Dir genannten Orten dürfte entsprechende Kaufkraft vorhanden sein.
Wenn Du mal Zeit und Lust hast schau´s Dir mal an, Du wirst nict glauben, welche Armut es in dieser Region gibt.

Gruß, Herbert

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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von ischbierra » Do 10.06.10 11:29

Könnte es sein, daß diese Münzen gar nicht die Absicht haben, Münzunkundigen das Geld aus der Tasche zu ziehen, sondern eine ähnliche Funktion besitzen wie das Papiergeld, welches bei Totenverbrennungen mit verbrannt wird, oder der papierne Haushalt des Verstorbenen?
Gruß ischbierra

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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von herlin » Do 10.06.10 23:10

Das ist eine geniale Idee, ischbierra, auf die ichnochgar nicht gekommen bin. Da in ländlichen Gegenden Chinas die Toten nicht vebrannt sondern in Erdgräbern beigesetzt werden könnte es tatsächlich sein dass die (nachgemachten) Münzen den Verstorbenen mit ins Grab gegeben werden, damit sie auch im Jenseits über Geld verfügen. Ich werde mich bei meinem nächsten Besuch dort erkundigen. Danke für den Hinweis.
Gruß, Herbert

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Re: Chnesische Münzen Teil III

Beitrag von Afrasi » Do 10.06.10 23:42

Moin!

Der Gedanke hat etwas. Einfach mal unorthodox quer gedacht! Selbst wenn er sich nicht bestätigen sollte, finde ich den Denkansatz einfach genial oder genial einfach.

Tschüß, Afrasi
Ich könnte mich über Vieles aufregen, aber zum Glück bin ich nicht verpflichtet dazu. :-)

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