Unbekannte Münze ?griechisch?, Fälschung?

Griechische Münzen des Altertums

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mucy
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Unbekannte Münze ?griechisch?, Fälschung?

Beitrag von mucy » Do 13.04.06 20:25

Hallo Forum,

ich bin neu hier, (noch) kein Münzexperte und habe eine Frage zu der abgebildeten Münze (Durchm. ca 33-34 mm, relativ dick):

Was ist das? Handelt es sich um eine Fälschung?

Vorgeschichte: Vor vielen Jahren von meinem Vater als Reisemitbringsel aus Griechenland mitgebracht.

Bin auf Antworten gespannt!

Grüße,
Marcus
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Dapsul
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Beitrag von Dapsul » Do 13.04.06 20:59

Es muß sich um eine ptolemäische Bronze handeln, etwa wie die angehängte des Ptolemaios VI. (Genau kann ich es nicht erkennen, aber ich glaube, Du hast auch die zwei Adler auf der Rückseite.) Daß sie falsch ist, glaube ich angesichts der relativ mangelhaften Erhaltung nicht. Für ein Reisemitbringsel aus Griechenland ist das Stück aber eher ungewöhnlich. Woher genau denn? Von einer Insel?

Gruß - Frank
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klaupo
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Beitrag von klaupo » Do 13.04.06 21:08

Gleiches Ergebnis (zwei Adler):

http://www.wildwinds.com/coins/sg/sg7900.html

Gruß klaupo

mucy
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der richtige hinweis - danke!

Beitrag von mucy » Do 13.04.06 21:11

Hallo Frank,

mit Hilfe Deiner Einschätzung habe ich eben dieses gefunden:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... =6&Lot=644
Bin ziemlich sicher, dass das die richtige ist und Du recht hast.
Dass es sich bei so schlechter Erhaltung um keine Fälschung handelt glaube ich auch - würde ich als Fälscher auch nicht machen :wink:

Zur Vorgeschichte: Ich hab als Bub ein wenig Münzen gesammelt und mein Vater hat diese Münze vor bestimmt mehr als 20 J von einer Geschäftsreise aus Athen (nicht sicher) mitgebracht. Seit dem hab ich sie. Ich denke, sie stellt keinen großen Wert dar, aber da sie echt zu sein scheint und ja etwas Familiengeschichte dranhängt freue ich mich sie zu haben.

Danke für die Hilfe!
Marcus

PS: danke auch klaupo

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 14.04.06 15:28

Die großen Ptolemäerbronzen haben immer diese Zentrierungslöcher auf beiden Seiten ziemlich in der Mitte. Da wurden die Schrötlinge in irgendeine Halterung eingespannt und rundgedreht oder -gewalzt. Daher ist auch die Rückseite immer etwas größer als die Vorderseite, der Schrötling also, von der Seite betrachtet, etwas trapezförmig. Eine typische Eigenart dieser Münzen.

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Beitrag von antoninus1 » Fr 14.04.06 16:00

Ich dachte, die Schrötlingsform rührt daher, dass sie durch Guss in Formen hergestellt wurden.
Es gibt ja auch Bronzen ohne Zentrierlöcher, die diese Form haben, z.B. im römischen Alexandria oder in Spanien, und Bronzen, die Zentrierlöcher haben, aber die "gewöhnliche" Schrötlingsform zeigen.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 14.04.06 16:35

Ich hatte mich nur auf die großen Ptolemäerbronzen bezogen!
Du hast natürlich recht, es gibt viele verschiedene Arten, einen Schrötling herzustellen, und so große wurden sicher gegossen - aber in diesem Falle eben nach dem Guß nachbearbeitet, daher die glatten und abgeschrägten Kanten dieser Stücke. Und die großen Ptolemäerbronzen haben, soweit ich weiß, alle diese (nicht immer hundertprozentig mittigen) Zentrierlöcher.

Homer
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Danke!

Beitrag von mucy » Sa 15.04.06 10:15

Hier kann man ja noch was lernen - vielen Dank!

Grüße,
Marcus

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