1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

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gryyndhh
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1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von gryyndhh » Mo 13.06.11 11:54

1/2 K mit einem bild von maria theresia und der aufschrift von "M.THERES.D.G.R.D.HU.BO.REG" - allerdings ohne jahrzahl.
aus welcher zeit stammt die münze?
gruß gryndy
halberkreutzer.jpg

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Otakar
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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von Otakar » Mo 13.06.11 15:55

Von diesem Halbkreuzer Maria Theresias gibt es 3 Varianten, je nachdem, wie der Bruchstrich aussieht.
a) Bruchstrich links aufwärts, rechts abwärts unter dem Bruch ein "K", Herinek Nr. 1628
b) Bruchstrich links abwärts, rechts aufwärts unter dem Bruch ein "K", Herinek Nr. 1629
c) Bruchstrich gerade, unter dem Bruch ein "K", Herinek 1630 - das dürfte Dein Stück sein.
Datierung: vor 1772, Da Herinek Wien als Prägeort angibt, dürfte das "K" das Zeichen des Münzmeisters und Stempelschneiders S. Klemmer sein.
Schöne Grüße!
OTAKAR

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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von Walker » Mo 13.06.11 20:59

Hallo Otakar,

das K steht doch für Kreuzer, oder?
Klemmer war in Kremnitz tätig lt. Eypeltauer und
diese ½ Kreuzer wurden nur in Wien geprägt.

Grüsse Walker

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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von gryyndhh » Mo 13.06.11 23:05

walker, was sagst du zu altersschätzung von ottokar - datierung vor 1772?
gruß gryndy

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Beitrag von Gerhard Schön » Mo 13.06.11 23:33

Es gibt solche Halbkreuzer aus Karlsburg mit Jahreszahl 1764 (mit Münzstättenzeichen CA) und aus Wien ohne Jahreszahl (und ohne Münzzeichen). In der Kartusche steht die Wertangabe ½ K(reuzer). Nach 1765 ist das Porträt der Kaiserin auf allen Münzen mit Witwenschleier dargestellt.
Gruß,
gs
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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von Otakar » Mi 15.06.11 01:54

Hallo Freunde!
Ich gebe Euch recht, wenn Ihr die Datierung vor 1765 ansetzt; ich habe deswegen vor 1772 geschrieben, weil erst ab diesem Zeitpunkt wieder Halbkreuzer in Wien (diesmal mit Witwenschleier und mit Jahreszahl) geprägt wurden. Auch das "K" als Abkürzung für "Kreuzer" erscheint mir plausibel, da es keine andere Deutung zulässt. Klemmer war zwar in Wien als Wardein und Stempelschneider tätig, allerdings passt die Zeit nicht zusammen. (1774-1780). Ich gestehe daher, ein wenig schlampig recherechiert zu haben und streue Asche auf mein Haupt.
Zerknirschte Grüße!
OTAKAR

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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von gryyndhh » Mi 15.06.11 17:04

da bin ich dann doch schon mal schlauer geworden: also vor 1765 - als obere grenze
gibt es irgendwelche hinweise auf eine untere grenze - so quasi "nach 17.." ? [oder so: zwischen 17.. und 1765]
gruß gryndy

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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von leodux » Mi 15.06.11 20:30

Hallo gryndy,

ich vermute, dass diese Münzen erst ab 1760 geprägt wurden.
Nach Szaivert war vor 1760 das offizielle Material für halbe Kreuzer eine sehr geringhaltige Silberlegierung (148/1000, bzw. 149/1000 Silber) und erst mit dem Patent vom 27. September 1760 wird für die halben Kreuzer Kupfer als Material angegeben.
Falls bei Szaivert kein Münzpatent unterschlagen wurde und ich da nichts falsch verstanden habe, müsste deine Münze also erst nach dem o.g. Datum geprägt worden sein, also irgendwann in den Jahren 1760-1765.

Viele Grüße
Peter

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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von Otakar » Do 16.06.11 00:44

Hallo Peter!

Wahrscheinlich ist es so gewesen. In den Listen erscheint 1759 als letztes Prägejahr für die silbernen (soweit man sie noch so nennen konnte) Halbkreuzer und ab 1760 werden es dann wohl kupferne gewesen sein. Bei den Kreuzern verhält es sich ähnlich nur führt Herinek bereits auch Kupferkreuzer mit den Jahreszahlen 1749 und 1750 (Wien) an. Er zeigt davon aber keine Abbildung. Es könnte sich also um eine Art Vorserie für die ab 1760 in fast allen Münzstätten voll einsetzende Kupferprägungungen handeln. Pfennige in Kupfer wurden sogar schon ab 1748 (Wien) geprägt. Schreibt Szaivert zu dem besagten Patent auch etwas über die Kreuzer- und Pfennigprägung? Ich habe leider dieses Buch nicht. Beim Studium der Prägelisten fällt auf, dass in den Jahren 1766 - 1771 keine Kreuzer (Ein Kreuzer Günzburg 1771 ist fraglich.), Halb- oder Viertel-Kreuzer und Pfennige geschlagen wurden, sehr wohl aber Heller, Greschl und Denare. Diese Münzen waren ja vorwiegend in Böhmen und Ungarn im Umlauf. Weiß jemand den Grund für diesen "Aussetzer"?

Schöne Grüße!
OTAKAR

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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von leodux » Do 16.06.11 01:36

Hallo Otakar,

in der Instruktion von 1742 und dann mit verringerten Gewichten/Feingehalten in der Konvention von 1753 und der Instruktion von 1754 werden bei den Kleinmünzen nur Silber- bzw. eigentlich Billonmünzen genannt. Allerdings bei den kleinen Nominalen nur mit sehr geringem Feingehalt. 1753/1754 handelt es sich beim Pfennig nur noch um 78/1000er Silber und beim Quadrans ist der Silbergehalt wohl noch geringer.
Im Patent vom 27. September 1760 werden laut Szaivert dann folgende Kupfermünzen genannt:
Kreuzer 11,38g
Halber Kreuzer 5,36g
Viertelkreuzer (Pfennig) 2,23g
Heller (Halber Pfennig) 0,97g
Gröschl 8,33g

Viele Grüße
Peter

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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von gryyndhh » Do 16.06.11 20:20

weil ihr grad davon redet - von wegen pfennig - ich hab da eine münze von 1868, von der ich nicht weiß, wo ich sie einordnen soll. es ist eine "2-pfenninge"-münze. hinten streht drauf 180 einen thaler. was wisst ihr da drüber?
gruß gryndy

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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von Numis-Student » Do 16.06.11 20:23

Hallo Gryndy,
ohne Abbildung (ich vermute, es gibt ein Wappen oder Monogramm) geht da nicht viel...

Ich habe ein rotes Auto, was ist das für eins ? ;)

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von gryyndhh » Do 16.06.11 20:43

ja, sorry, ich hab die abbildung vergessen. hier ist sie.
Pfenninge-1868.jpg
ich hab ein gelbes auto ;)

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Re: 1/2 Kreutzer aus dem 18 jhd.

Beitrag von leodux » Do 16.06.11 20:47

Hallo gryndy,

die Münze ist aus Preußen, Münzstätte Hannover.
Das Königreich Hannover war übrigens erst zwei Jahre zuvor von Preußen annektiert worden, weil es sich im Krieg zwischen Preußen und Österreich auf die Seite Österreichs gestellt hatte. Vor der Annexion hatte Hannover eigene Münzen prägen lassen.

Viele Grüße
Peter

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