Liebes Forum,
ich hätte mal eine Frage:
Ich habe kürzlich einen NGC gegradeten Goldabschlag eines Hamburger Sechslings erworben. Auf dem Slab ist als Provenienz "ex Popken" angegeben:
https://www.ngccoin.de/certlookup/2840622-002/61/
Die Münze ist auch auf früheren Auktionen gelaufen, z.B,:
https://sixbid-coin-archive.com/#/de/single/l31504498
In den verschiedenen Auktionen zur Sammlung Popken habe ich auch tatsächlich einen entsprechenden Goldabschlag gefunden:
https://sixbid-coin-archive.com/#/de/single/l26864048
Bei dem Exemplar Popken handelt es sich m.E. jedoch um eine andere Münze (z.B. der Randfehler am H oder die Rosetten sind beim NGC Exemplar vollkommen anders).
Falls es nicht noch ein anderes Exemplar Popken gibt, wovon ich auf Grund der relativen Seltenheit nicht ausgehe, ist die Provenienzangabe bei NGC falsch. Das stört mich nicht, da die angebliche Provenienz kein Kaufkriterium für mich war. Meine Frage aber: Weiß jemand, was für Belege NGC für eine Provenienzangabe verlangt? Hat da jemand Erfahrung? Das scheint ja nicht sonderlich wasserdicht zu sein...
Dass altdeutsche Münzen bei den Amis mal falsch benannt sind, gibt es ja häufiger, aber bei den angegebenen Provenienzen hätte ich bislang gedacht, dass man sich darauf verlassen kann.
Oder sehe ich hier irgendwas falsch?
Danke, falls jemand etwas weiß.
Beste Grüße,
Alex
Falsche Provenienzangabe auf NGC Slab?
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Re: Falsche Provenienzangabe auf NGC Slab?
Hallo Alex,
kurz und schmerzlos: diese privaten Gradingunternehmen machen Fehler...
Ich würde das Ding knacken und mich an einer schönen, seltenen Münze erfreuen
Für mich stehen die Dinger auf einer ähnlichen Stufe wie die Zertifikate der Versandhändler.
Schöne Grüße
MR
kurz und schmerzlos: diese privaten Gradingunternehmen machen Fehler...
Ich würde das Ding knacken und mich an einer schönen, seltenen Münze erfreuen

Schöne Grüße
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- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Numis-Student für den Beitrag (Insgesamt 3):
- Lackland (Do 19.10.23 23:08) • mimach (Fr 20.10.23 06:36) • AlexHH (Sa 21.10.23 14:02)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Falsche Provenienzangabe auf NGC Slab?
Hallo Numis-Student,
danke für Deine Antwort. Ja, so wird es dann wohl sein.
Wie gesagt, wusste ich bereits vor dem Erwerb, dass das nicht das Exemplar Popken ist. Aber ich werde die Münze dennoch in dem Slab lassen. Einerseits weil der Winzling dort gut geschützt ist, aber auch wegen der Kuriosität der falschen Zuordnung. Ich habe bei meinen Münzen immer Spaß an der Provenienzforschung und notiere gerne alle möglichen interessanten oder kuriosen Geschichten zu meinen jeweiligen Münzen.
So ist diese Münze in der Tat recht selten - ich habe nur zwei Exemplare (eben Popken und dieses) gefunden, zudem in ähnlicher Erhaltung - was dann wohl auch den Fehler bei NGC erklärt.
Darüber hinaus ist die Münze in keiner der großen Hamburger Spezialsammlungen (Oetling, Kirsten, Vogel) vertreten. Lediglich bei Nathan vermute ich ein Vorkommen. Dort wird sie aber ohne Bild als Goldabschlag vom "Dreiling" von 1675 zu einem Vierteldukaten geführt, wobei mir (und wichtiger Gaedechens oder Hofrichter) kein Dreiling von 1675 bekannt ist, so dass ich vermute, dass es sich eben um diesen Goldabschlag vom Sechsling bzw. 1/96 Taler handelt.
Dieser Münztyp scheint falsche Beschreibungen also anzuziehen.
Nochmals danke und beste Grüße
Alex
danke für Deine Antwort. Ja, so wird es dann wohl sein.
Wie gesagt, wusste ich bereits vor dem Erwerb, dass das nicht das Exemplar Popken ist. Aber ich werde die Münze dennoch in dem Slab lassen. Einerseits weil der Winzling dort gut geschützt ist, aber auch wegen der Kuriosität der falschen Zuordnung. Ich habe bei meinen Münzen immer Spaß an der Provenienzforschung und notiere gerne alle möglichen interessanten oder kuriosen Geschichten zu meinen jeweiligen Münzen.
So ist diese Münze in der Tat recht selten - ich habe nur zwei Exemplare (eben Popken und dieses) gefunden, zudem in ähnlicher Erhaltung - was dann wohl auch den Fehler bei NGC erklärt.
Darüber hinaus ist die Münze in keiner der großen Hamburger Spezialsammlungen (Oetling, Kirsten, Vogel) vertreten. Lediglich bei Nathan vermute ich ein Vorkommen. Dort wird sie aber ohne Bild als Goldabschlag vom "Dreiling" von 1675 zu einem Vierteldukaten geführt, wobei mir (und wichtiger Gaedechens oder Hofrichter) kein Dreiling von 1675 bekannt ist, so dass ich vermute, dass es sich eben um diesen Goldabschlag vom Sechsling bzw. 1/96 Taler handelt.
Dieser Münztyp scheint falsche Beschreibungen also anzuziehen.

Nochmals danke und beste Grüße
Alex
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