Fragen zu Constantinus I.
Moderator: Homer J. Simpson
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Fragen zu Constantinus I.
Seid mir gegrüßt!
Ich erwarb vor etlicher Zeit einen B-Klein-Follis Constantinus I. (K. 17 var.) mit Silbersud! Nun besitzt dieses Stück auf der Silbersudlegierung und dem Trägermaterial Grünspan, der, so befürchte ich, wenigstens der Legierung nicht unbedingt zuträglich ist. Daraufhin informierte ich mich über schonende Konservierungs- und Reinigungsmethoden und stieß auf den Beitrag von "Muenzenfreund", in dem er riet, es doch mal mit Olivenöl zu versuchen.
Zu meiner Frage 1: Kann die Olivenöltherapie der Silbersudlegierung schaden? (z.B. den Kontakt zwischen Trägermaterial und Legierung lösen?)
Des Weiteren besitze ich eine weitere Constantinus-I.-Münze [AE-Klein-Follis (K. 39 ?)], die mit Revers-Umschrift: "VOT PR S, VICTORIA LAET PRINC PERP" katalogisiert ist. Ich jedoch lese auf dieser Münze: "ASIS, VICTORIAE LAET ET PRINC PERP".
2. Frage, wer irrt sich? Bzw. kann es sein, daß die Katalogisierung nicht auf die Münze zutrifft? (Zumal das Obvers absolut übereinstimmend ist) Oder kann es eine Variante von K. 39 sein?
Vielen Dank für eure Bemühungen schon im Vorhinein und
mit besten Grüßen, Freyr vinr.
Ich erwarb vor etlicher Zeit einen B-Klein-Follis Constantinus I. (K. 17 var.) mit Silbersud! Nun besitzt dieses Stück auf der Silbersudlegierung und dem Trägermaterial Grünspan, der, so befürchte ich, wenigstens der Legierung nicht unbedingt zuträglich ist. Daraufhin informierte ich mich über schonende Konservierungs- und Reinigungsmethoden und stieß auf den Beitrag von "Muenzenfreund", in dem er riet, es doch mal mit Olivenöl zu versuchen.
Zu meiner Frage 1: Kann die Olivenöltherapie der Silbersudlegierung schaden? (z.B. den Kontakt zwischen Trägermaterial und Legierung lösen?)
Des Weiteren besitze ich eine weitere Constantinus-I.-Münze [AE-Klein-Follis (K. 39 ?)], die mit Revers-Umschrift: "VOT PR S, VICTORIA LAET PRINC PERP" katalogisiert ist. Ich jedoch lese auf dieser Münze: "ASIS, VICTORIAE LAET ET PRINC PERP".
2. Frage, wer irrt sich? Bzw. kann es sein, daß die Katalogisierung nicht auf die Münze zutrifft? (Zumal das Obvers absolut übereinstimmend ist) Oder kann es eine Variante von K. 39 sein?
Vielen Dank für eure Bemühungen schon im Vorhinein und
mit besten Grüßen, Freyr vinr.
- Pscipio
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Hallo Freyr vinr
Zu deiner ersten Frage: Olivenöl dürfte dem Silbersud kaum schaden.
Zu deiner zweiten Frage: das VOT PR S steht in der Mitte der Rückseite auf dem Schild, den die beiden Victorien halten, und müsste auch auf deiner Münze zu finden sein. Das ASIS gehört nicht zur Umschrift sondern bezeichnet die Prägestätte, in diesem Fall Siscia (Sisak im heutigen Serbien), 1. Offizine. Im Anhang findest du die beiden angesprochenen Stellen rot markiert. Die Münze ist bis auf die Offizine die gleiche wie deine (die Münze aus der A-Offizine bei wildwinds ist ziemlich schlecht erhalten, deshalb hier die Gamma-Offizine). Dein Stück müsste Siscia RIC VII 47 sein.
Gruss, Pscipio
PS: bei Fragen stellst du am besten auch immer gleich ein Foto der betreffenden Münze(n) ein...
Zu deiner ersten Frage: Olivenöl dürfte dem Silbersud kaum schaden.
Zu deiner zweiten Frage: das VOT PR S steht in der Mitte der Rückseite auf dem Schild, den die beiden Victorien halten, und müsste auch auf deiner Münze zu finden sein. Das ASIS gehört nicht zur Umschrift sondern bezeichnet die Prägestätte, in diesem Fall Siscia (Sisak im heutigen Serbien), 1. Offizine. Im Anhang findest du die beiden angesprochenen Stellen rot markiert. Die Münze ist bis auf die Offizine die gleiche wie deine (die Münze aus der A-Offizine bei wildwinds ist ziemlich schlecht erhalten, deshalb hier die Gamma-Offizine). Dein Stück müsste Siscia RIC VII 47 sein.
Gruss, Pscipio
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Nata vimpi curmi da.
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Re: Sisak - Siscia
Pscipio! Stimmt, Sisak liegt südöstlich von Zagreb. Dass du die meisten Münzen aus Serbien erhälst, erstaunt mich nicht, organisiert doch, jedenfalls soviel ich weiss, vor allem die serbische Mafia den Export von antiken Münzen. Ich habe jedenfalls noch nie etwas von der kroatischen Mafia gehört.lasta hat geschrieben:Scipio,
Sisak liegt in Kroatien. Die meisten Münzen von dieser Prägestätte bekomme ich allerdings von Serben.
Nata vimpi curmi da.
- Peter43
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@Pscipio:
Die kroatische Mafia hat ihre Hände im deutschen Fußballtoto!
MfG
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Zuletzt geändert von Peter43 am Do 19.05.05 23:26, insgesamt 1-mal geändert.
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- Herr Sharif
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Diese Münzen aus Siscia etc. werden oft schon fast industriell zu Tage gefördert oder aber bald von der Mafia aufgekauft. Die Münzenmafia ist nicht nur in Serbien tätig, ich habe auch von Aktivitäten in der Türkei und in anderen Ländern gehört. In einem mir bekannten Fall hat die Mafia ein Feld, auf dem einige seltene Griechen ausgebuddelt wurden, aufgekauft, um es "professionell" abzugrasen! Was die Ausfuhr betrifft: Ich glaube sogar, dass viele der Lothändler legale Ausfuhrpapiere für "serbische" Münzen haben, aber die sind auch sicher nicht allzu schwer zu erhalten...
Ich denke mal, "Münzenmafia" ist eine Tatsache, auch wenn ein solcher Begriff natürlich immer heikel ist. Ich vermute mal, dass viele antike Münzen aus dubiosen Quellen stammen, weil diese Organisationen meist an der Quelle sitzen und die ausgebuddelten oder billig aufgekauften Stücke in den Westen exportieren. Allerdings sind dies nur meine persönlichen Einschätzungen, andere Forumsmitglieder mit ihrer deutlich grösseren Erfahrung können dir vielleicht genaueres sagen oder meine Äusserungen korrigieren.
Gruss, Pscipio
Ich denke mal, "Münzenmafia" ist eine Tatsache, auch wenn ein solcher Begriff natürlich immer heikel ist. Ich vermute mal, dass viele antike Münzen aus dubiosen Quellen stammen, weil diese Organisationen meist an der Quelle sitzen und die ausgebuddelten oder billig aufgekauften Stücke in den Westen exportieren. Allerdings sind dies nur meine persönlichen Einschätzungen, andere Forumsmitglieder mit ihrer deutlich grösseren Erfahrung können dir vielleicht genaueres sagen oder meine Äusserungen korrigieren.
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- Peter43
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Hi Pscipio!
Zu diesem Thema kann ich folgenden Beitrag liefern, der die These von der Münzmafia bekräftgt:
Im Herbst 2003 ging folgende Meldung durch die Presse: An einem Wochenende kamen Schatzräuber mit Bulldozern(!) nach Viminacum, der größten archäologischen Ausgrabungsstätte in Serbien in der Nähe von Pozarevac, und verwüsteten auf der Suche nach Goldmünzen u.a. die wissenschaftliche Stätte. Das ist die Arbeit der Mafia. Ein kleiner Bauer alleine kann das nicht organisieren. Und es spricht auch dafür, daß die Mafia enge Beziehungen zu den staatlichen Stellen hat. Denn solch eine Aktion muß von oben gedeckt sein, die bewaffneten Wächter müssen abgezogen werden und die Geräusche dürfen niemanden stören.
Ich habe später im Internet versucht diese Geschichte zu recherchieren, aber keine Information gefunden. Im Gegenteil, als ich dieses Thema im Forum Ancient Coins zu einem Thread machen wollte, bekam ich von einem Mitglied zur Antwort: Do not worry!!!!!!!!It is not destroyed!!!!!!The guys just pass there with few MD,and buldozere, but its not destroyed!!!!!!All the wals are still there....Only they saved items not to spoiled in the dirt! All items are safe now on E-bay, Tkalec auc.,......
Nun sind die Namen und Adressen der Mitglieder in der Regel nicht bekannt, aber diese Äußerung enthält Hinweise darauf, daß dieses Mitglied aus Serbien kommt und sich in Viminacum auskennt. Sonst hätte er nicht schreiben können, daß die Mauern noch stehen. Auch die Einstellung zu diesem kriminellen Akt spricht Bände: Die Schatzräuber hätten nur Gegenstände gerettet! Wohl vor den Wissenschaftlern, die dort graben?
Diese Kriminellen haben die Schuld daran, daß bei der UNESCO seit einiger Zeit über ein generelles Verbot, mit Antiquitäten zu handeln, diskutiert wird. Natürlich nicht zu vergessen die Vorfälle im Irak!
Mit freundlichen Grüßen
Zu diesem Thema kann ich folgenden Beitrag liefern, der die These von der Münzmafia bekräftgt:
Im Herbst 2003 ging folgende Meldung durch die Presse: An einem Wochenende kamen Schatzräuber mit Bulldozern(!) nach Viminacum, der größten archäologischen Ausgrabungsstätte in Serbien in der Nähe von Pozarevac, und verwüsteten auf der Suche nach Goldmünzen u.a. die wissenschaftliche Stätte. Das ist die Arbeit der Mafia. Ein kleiner Bauer alleine kann das nicht organisieren. Und es spricht auch dafür, daß die Mafia enge Beziehungen zu den staatlichen Stellen hat. Denn solch eine Aktion muß von oben gedeckt sein, die bewaffneten Wächter müssen abgezogen werden und die Geräusche dürfen niemanden stören.
Ich habe später im Internet versucht diese Geschichte zu recherchieren, aber keine Information gefunden. Im Gegenteil, als ich dieses Thema im Forum Ancient Coins zu einem Thread machen wollte, bekam ich von einem Mitglied zur Antwort: Do not worry!!!!!!!!It is not destroyed!!!!!!The guys just pass there with few MD,and buldozere, but its not destroyed!!!!!!All the wals are still there....Only they saved items not to spoiled in the dirt! All items are safe now on E-bay, Tkalec auc.,......
Nun sind die Namen und Adressen der Mitglieder in der Regel nicht bekannt, aber diese Äußerung enthält Hinweise darauf, daß dieses Mitglied aus Serbien kommt und sich in Viminacum auskennt. Sonst hätte er nicht schreiben können, daß die Mauern noch stehen. Auch die Einstellung zu diesem kriminellen Akt spricht Bände: Die Schatzräuber hätten nur Gegenstände gerettet! Wohl vor den Wissenschaftlern, die dort graben?
Diese Kriminellen haben die Schuld daran, daß bei der UNESCO seit einiger Zeit über ein generelles Verbot, mit Antiquitäten zu handeln, diskutiert wird. Natürlich nicht zu vergessen die Vorfälle im Irak!
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- chinamul
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Von einem Vorgehen unter Einsatz schweren Geräts wurde mir schon vor zwanzig Jahren im ach so zivilisierten England berichtet. Dort wurden an mehreren Stellen die obersten 30 cm (1 foot) des Ackerbodens mit Frontladern abgeräumt, weggefahren und dann an geheimem Ort durchsucht. Derlei wurde allerdings verboten, als die Sache bekannt wurde. Es ist eben so: Wenn Mammon winkt, bleiben kulturelle Skrupel auf der Strecke, und das offenbar nicht nur in Osteuropa!
Gruß
chinamul
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chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- Freyr vinr
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c/o Pscipio
Danke für Deine Tip's, ich habe mittlerweile etwas herum recherchiert und bin auf folgendes gestoßen:
Zitat aus www.beastcoins.com/RomanImperial/VII/Siscia/Siscia.htm:
"Constantine I, AE3, 319, Siscia, Officina 1
IMP CONSTANTINVS P F AVG
Laureate, helmeted, cuirassed bust right, spear in right hand over shoulder, no shield in left hand
VICTORIAE LAETAE PRINC PERP
Two Victories, standing facing each other, inscribing shield with VOT / PR above altar, with indistinguishable design
ASIS pellet in exergue
2.84g
RIC VII, 59v"
Also, ich Danke Euch allen nochmal für Eure Bemühungen,
mit besten Grüßen, Freyr vinr.
Danke für Deine Tip's, ich habe mittlerweile etwas herum recherchiert und bin auf folgendes gestoßen:
Zitat aus www.beastcoins.com/RomanImperial/VII/Siscia/Siscia.htm:
"Constantine I, AE3, 319, Siscia, Officina 1
IMP CONSTANTINVS P F AVG
Laureate, helmeted, cuirassed bust right, spear in right hand over shoulder, no shield in left hand
VICTORIAE LAETAE PRINC PERP
Two Victories, standing facing each other, inscribing shield with VOT / PR above altar, with indistinguishable design
ASIS pellet in exergue
2.84g
RIC VII, 59v"
Also, ich Danke Euch allen nochmal für Eure Bemühungen,
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Hallo Freyr vinr
Eine übereinstimmende Identifikation deines Stückes mit der obigen Münze können wir natürlich nicht vornehmen, so lang du kein Foto deiner Münze einstellst. Bei RIC 59v von Beastcoins handelt es sich um eine spezielle Büstenvariante mit Speer, die im RIC nicht gelistet ist. Ob dein Stück zur gleichen Variante gehört, müsste man anhand eines Fotos überprüfen.
Gruss, Pscipio
Eine übereinstimmende Identifikation deines Stückes mit der obigen Münze können wir natürlich nicht vornehmen, so lang du kein Foto deiner Münze einstellst. Bei RIC 59v von Beastcoins handelt es sich um eine spezielle Büstenvariante mit Speer, die im RIC nicht gelistet ist. Ob dein Stück zur gleichen Variante gehört, müsste man anhand eines Fotos überprüfen.
Gruss, Pscipio
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