hilfe bei Bestimmung eines Spätrömers

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Merowech
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hilfe bei Bestimmung eines Spätrömers

Beitrag von Merowech » Mi 14.09.05 16:07

Hallo,

ich habe hier mal wieder eine Münze die ich gereinigt habe, aber nicht eindeutig bestimmen kann.
Ich denke sie ist von Constantinus I. die Rückseite zeigt (ich denke) Victoria.
Leider ist die AV-Legende kaum vorhanden. d=15mm.

Vielen Dank für die Hilfe, im Vorraus.
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ubrv1.jpg
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Beitrag von donolli » Mi 14.09.05 16:34

hallo Merowech!

kannst du vielleicht ein schärferes foto einstellen? ist leider nicht viel drauf zu erkennen.

aber schon mal soviel: es ist sicher nicht constantinus I, sondern ein späterer kaiser (zweite hälfte 4. jh). auf der rückseite ist victoria n.l. zu erkennen.

cheers donolli
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Beitrag von Chippi » Mi 14.09.05 18:18

Hallo,

Spätrömer ist richtig, und zwar kann ich DN VAL erkennen, also Valens (364-378 n.Chr.).
AV: DN VALENS PF AVG
RV: SECVRITAS REI PVBLICAE - Buchstabe im Feld, Victoria n.l.
Ex: nicht erkennbar, tippe auf oström. Prägestätte (so Siscia die Ecke)
Bei schärferen Bildern wäre eine exakte Bestimmung möglich.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von Merowech » Mi 14.09.05 21:45

Vielen Dank schonmal.

Hier ein paar bessere Pics:
Ich hoffe sie sind besser!
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ubrv3.jpg
ubav4.jpg

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Beitrag von Merowech » Mi 14.09.05 22:23

Danke für den Tipp mit Valens.

Ich schwanke zwischen:

RIC 7b.4 SISCIA
RIC 7b.2
RIC 7b.5 SISCIA
RIC 7b.3
Eher unwahrscheinlich:
RIC 10b.3

Es kann aber auch Valentian I. sein:

RIC 12b
RIC 7a

Falls mir jemand helfen kann, währe ich sehr dankbar.

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Beitrag von Peter43 » Mi 14.09.05 22:48

Hallo Merowech!

Was bedeuten denn die Ziffern nach dem Punkt?

MfG
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von Merowech » Mi 14.09.05 22:59

Hallo Peter43,


die sind bei wildwinds.com so angegeben, wenn man ein thumbnail öffnet.

UUps, ich sehe gerade, daß die Ziffern eine Art Nummerierung sind. Denn für RIC 7b gibt es mehrere Bilder.
Also gibt es von z.B. RIC 7b mehrere Varianten???

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Beitrag von Peter43 » Mi 14.09.05 23:21

Es gilt nur die Hauptnummer, also z.B RIC 7b. Die Ziffern beziehen sich auf die eingelieferten Münzen, die natürlich alle etwas verschieden sind, weil sie ja manuell geprägt worden sind. Es sind keine Varianten im eigentlichen Sinn!
RIC Siscia 7b ist eine gute Möglichkeit.

MfG
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Beitrag von Merowech » Do 15.09.05 12:04

Ich habe da noch eine Frage hinsichtlich der Größe spätrömischer Münzen.

Habe hier ein Bild reingestellt, daß drei verschiedene Münzen unterschiedlicher Größe zeigt.
Ich bin mir nicht ganz sicher wann ein Follies aufhört und eine Maiorina bzw. Großfollies anfängt.

Ich denke Münze A ist ein Großfollies, d=28mm.

Münze B ist ein Follies, d=17mm.

Münze C ist ein(e) Maiorina, d=12mm.

Liege ich da richtig?

mfg
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groesse.jpg

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Beitrag von Pscipio » Do 15.09.05 12:23

Nicht ganz. Da wir bezüglich der Namen der Nominale für diese Zeit ziemlich im Dunkeln tappen, hat sich unter Numismatikern ein Aushilfssystem herausgebildet:

AE4 = Ø kleiner als ca. 13 mm
AE3 = Ø ca. 13-18 mm
AE2 = Ø ca. 18-23 mm
AE1 = Ø grösser als ca. 23 mm

(meine Einschätzung, andere setzen manche "Trennlinien" vielleicht um den einen oder anderen Milimeter höher oder tiefer an)

Follis/Folles (oder Nummus) = mit der Reform von Diocletian 294 n. Chr. eingeführte Billon-Münze von etwa 12 g und Ø 26-30 mm. Diese Münze verlor bald an Durchmesser, Gewicht und Silbergehalt, so dass sie schon unter Constantinus I. zum Teil auf 3-4 g absank und kaum mehr Silber in der Legierung zu finden ist.

Maiorina ("Doppelcentenionalis") = meines Wissens unter Constans eingeführte AE-Münze, zunächst noch mit leichtem Silbergehalt, Ø 20-24 mm, Gewicht 3.5-7.5 g. Bald zum Centenionalis abgewertet (in manchen Katalogen wird die Iulianus-Grossbronze mit dem Stier auf der Rückseite auch als "Doppelmaiorina" bezeichnet).

Centenionalis = zusammen mit der Maiorina eingeführte leicht kleinere AE-Münze, Ø 17-20 mm, Gewicht 3-5 g.

Ich hoffe, damit die wichtigsten AE-"Nominale" dieser Zeit zusammengefasst zu und dabei keine zu grossen Schnitzer produziert zu haben. Wichtig ist, dass man sich bewusst ist, wie sehr Münzgewichte und Durchmesser in dieser Zeit schwanken können und wie rasch neue Nominale jeweils abgewertet wurden. Das System AE1-AE4 ist ein Aushilfssystem und wird oft ziemlich unterschiedlich interpretiert.

Gruss, Pscipio
Zuletzt geändert von Pscipio am Do 15.09.05 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Merowech » Do 15.09.05 12:28

@Pscipio

Vielen Dank!!

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