Löcher auf Provinzialmünzen
Moderator: Homer J. Simpson
- Vogelgesang
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Löcher auf Provinzialmünzen
Bin neu hier im Forum, deshalb möchte ich mich kurz vorstellen:
Bereits in meiner Jugend habe ich mich für die geprägten Metallplättchen interessiert.
Mein Interesse verlor sich etwas, als ich eine Familie gründete und meine berufliche Entwicklung vorantrieb. Seit geraumer Zeit ist aus dem anfänglichem Interesse ein Bedürfnis geworden: Das Bedürfnis, anhand von Münzen die Vergangenheit zu spüren. Zu spüren, nicht nur „aufzuspüren“.
Beinahe zwangsläufig bin ich so vor kurzem auch auf römische Münzen gestoßen. Führte kein Weg daran vorbei – bin halt ‚ne kölsche Jung’.
So habe ich denn etliche „ungereinigte“ erworben und gereinigt. Tolles Gefühl unter der Schmutzschicht etwas erkennen zu können. Noch toller: Man kann sogar die Legende lesen.
Jetzt hatte es mich also gepackt, dass Antikenfieber…
Ich hoffe, dass ich die Zeit finde, die Erfahrung sammle und die Energie aufbringe, hier im Forum auch mal etwas (eventuell) wissenswertes einbringen zu können. Im Moment lerne ich noch…
So habe ich auch direkt zu Beginn eine Frage:
Wieso weisen „dickere“ römische Bronzemünzen beidseitige Körnungen auf?
Ich grüße alle Forumsmitglieder mit einem (der Zeit angepassten) „Kölle Alaaf“
Bis bald.
Vogelgesang
Edit durch Pscipio: ich habe den Titel des Threads geändert, damit das Thema leichter zu finden ist.
Bereits in meiner Jugend habe ich mich für die geprägten Metallplättchen interessiert.
Mein Interesse verlor sich etwas, als ich eine Familie gründete und meine berufliche Entwicklung vorantrieb. Seit geraumer Zeit ist aus dem anfänglichem Interesse ein Bedürfnis geworden: Das Bedürfnis, anhand von Münzen die Vergangenheit zu spüren. Zu spüren, nicht nur „aufzuspüren“.
Beinahe zwangsläufig bin ich so vor kurzem auch auf römische Münzen gestoßen. Führte kein Weg daran vorbei – bin halt ‚ne kölsche Jung’.
So habe ich denn etliche „ungereinigte“ erworben und gereinigt. Tolles Gefühl unter der Schmutzschicht etwas erkennen zu können. Noch toller: Man kann sogar die Legende lesen.
Jetzt hatte es mich also gepackt, dass Antikenfieber…
Ich hoffe, dass ich die Zeit finde, die Erfahrung sammle und die Energie aufbringe, hier im Forum auch mal etwas (eventuell) wissenswertes einbringen zu können. Im Moment lerne ich noch…
So habe ich auch direkt zu Beginn eine Frage:
Wieso weisen „dickere“ römische Bronzemünzen beidseitige Körnungen auf?
Ich grüße alle Forumsmitglieder mit einem (der Zeit angepassten) „Kölle Alaaf“
Bis bald.
Vogelgesang
Edit durch Pscipio: ich habe den Titel des Threads geändert, damit das Thema leichter zu finden ist.
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- chinamul
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Hallo Vogelgesang!
Wir "Römer" freuen uns über jeden, der unheilbar vom bacillus numismaticus befallen ist und zu uns gefunden hat. Ein herzliches Willkommen also.
Ich nehme an, daß Du mit den "beideitigen Körnungen" die Löcher im Zentrum des Münzbildes meinst, die sich auf römischen Kolonialmünzen finden. Dieses Thema wird noch diskutiert. Eine Zeitlang war man der Ansicht, es handele sich um Zentrierlöcher bei der Herstellung des Schrötlings, aber es gibt auch andere Ansichten. Ich selbst neige zu der Erklärung, daß die Stempel einen Mitteldorn hatten, der den Stempel beim Prägen an Ort und Stelle hielt. Aber, wie schon gesagt, nichts Genaues weiß man nicht.
Gruß
chinamul
Wir "Römer" freuen uns über jeden, der unheilbar vom bacillus numismaticus befallen ist und zu uns gefunden hat. Ein herzliches Willkommen also.
Ich nehme an, daß Du mit den "beideitigen Körnungen" die Löcher im Zentrum des Münzbildes meinst, die sich auf römischen Kolonialmünzen finden. Dieses Thema wird noch diskutiert. Eine Zeitlang war man der Ansicht, es handele sich um Zentrierlöcher bei der Herstellung des Schrötlings, aber es gibt auch andere Ansichten. Ich selbst neige zu der Erklärung, daß die Stempel einen Mitteldorn hatten, der den Stempel beim Prägen an Ort und Stelle hielt. Aber, wie schon gesagt, nichts Genaues weiß man nicht.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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- Vogelgesang
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chinamul, curtislay,
mir ist aufgefallen, dass die Ansenkungen sehr tief sind - gemessen an der Mächtigkeit der Münzen. Es gibt allerdings kiene Münze, wo die Ansenkung zum Durchbruch, sprich "Loch" wird -> Die Ansenkungen sind IMMER versetzt, niemals mittig. Kann es sein, dass bereits die Schrötlinge "gesenkt" waren?
Oder, eher noch, die Stempel?
Es grüßt ALLE
Vogelgesang
mir ist aufgefallen, dass die Ansenkungen sehr tief sind - gemessen an der Mächtigkeit der Münzen. Es gibt allerdings kiene Münze, wo die Ansenkung zum Durchbruch, sprich "Loch" wird -> Die Ansenkungen sind IMMER versetzt, niemals mittig. Kann es sein, dass bereits die Schrötlinge "gesenkt" waren?
Oder, eher noch, die Stempel?
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Ich habe es im Internet gelesen, wo und von wem der Aufsatz ist weiss ich aber nicht mehr: als Schrötlingsvorbereitung hat man mit einer Art drehbarer Klinge Schmutz und die härtere Oberfläche des Metalls zuerst von der einen, dann von der anderen Seite des Rohlings entfernt.
Zuletzt geändert von curtislclay am Do 23.02.06 23:27, insgesamt 1-mal geändert.
- tournois
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Sollte das der Fall sein, dann müsste man ja auf verschiedensten Münzen so eine Art "Schleifspuren" nachweisen können, oder was meint Ihr?curtislclay hat geschrieben:Ich habe es im Internet gelesen, wo und von wem der Aufsatz ist weiss ich aber nicht mehr: als Schrötlingsvorbereitung hat man mit einer Art drehbarer Klinge Schmutz und die härtere Oberfläche des Metalls zuerst von der einen, dann von der anderer Seite des Rohlings entfernt.
[b]tournois[/b]
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"Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben!"
Joseph Joubert 1754 - 1824
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- Vogelgesang
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Zentrierung zur Säuberung des Rohlinges, Schleifspuren...
Warum so umständlich? Wäre es nicht logischer, dass bereits die Rohlinge leicht versetzt gekörnt wurden (soll ja kein Durchbruch vorkommen), um die Schrötlinge möglichst verlustfrei zu prägen? Ohne "Aufnahme" sind die Schrötlinge evtl. verrutscht und haben so konzentrisch geprägt Material verschwendet...in der Antike ein Frevel!
Wäre eine Möglichkeit. Ich bleibe dran...
Seid gegrüßt
Vogelgesang
Warum so umständlich? Wäre es nicht logischer, dass bereits die Rohlinge leicht versetzt gekörnt wurden (soll ja kein Durchbruch vorkommen), um die Schrötlinge möglichst verlustfrei zu prägen? Ohne "Aufnahme" sind die Schrötlinge evtl. verrutscht und haben so konzentrisch geprägt Material verschwendet...in der Antike ein Frevel!
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- peterf
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Hallo.
Wenn der Körner nur beim Schrötling zum Einsatz gekommen ist, müßte das Loch nach dem Prägevorgang eingedrückt sein, zumindest teilweise sichtbar. Die Körnungen sind aber immer sauber und ohne Verformungen, wie sie nach einem Prägehieb auftreten würden.
Grüße
peterf.
Wenn der Körner nur beim Schrötling zum Einsatz gekommen ist, müßte das Loch nach dem Prägevorgang eingedrückt sein, zumindest teilweise sichtbar. Die Körnungen sind aber immer sauber und ohne Verformungen, wie sie nach einem Prägehieb auftreten würden.
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- Peter43
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Es gibt auch die Theorie, daß diese Löcher erst nach der Prägung entstanden sind, z.B. als Kennzeichnung für irgendwelche Zwecke. Es gibt Münzstätten, auch bewegliche, die für viele verschiedene Orte im Auftrag gearbeitet haben. Um z.B. die Abrechnung zu kontrollieren, wäre eine Erklärungsmöglichkeit.
Man müßte nämlich auch erklären, warum diese Löcher nicht auf imperialen Münzen vorkommen!
MfG
Man müßte nämlich auch erklären, warum diese Löcher nicht auf imperialen Münzen vorkommen!
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- antoninus1
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