Ich frag einfach mal

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

muenzenputzer06
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Ich frag einfach mal

Beitrag von muenzenputzer06 » Fr 11.05.07 21:53

Liebe Römerfreunde,

habe diese Münze über einen Händler aus Frankreich erworben.
Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob echt oder nicht.
Die Oberfläche sieht mir etwas unnatürlich und zu glatt aus.
Was meint Ihr dazu?
Oder ist es wirklich eine sehr gute Erhaltung einer für mich sehr
schönen Münze.
Im voraus wie immer herzlichen Dank für Eure Einschätzungen.
Es grüßt
müpu 06
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septimius 002.jpg
septimius 005.jpg

Fridericus
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Beitrag von Fridericus » Fr 11.05.07 22:41

Bilder der Rückseiten wären nicht schlecht. Aber meine erste Einschätzung lautet: die Münzen sind stilistisch authentisch; ich halte sie für echt - mit allen üblichen Einschränkungen (Rand nicht prüfbar usw.).

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Fr 11.05.07 22:45

Soll 002 die Rückseite von 005 sein?
Omnes vulnerant, ultima necat.

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richard55-47
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Beitrag von richard55-47 » Fr 11.05.07 22:54

MP spricht von einer Münze; in dieser Zusammensetzung kann es sich nur um eine Fälschung handeln.
do ut des.

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Fr 11.05.07 22:59

Hmm, oder er hat einfach ein falsches Bild hochgeladen, er wird es uns schon sagen. Was mich irriteirt ist der Randfehler bei beiden Münzen genau gegenüber. Doch dieselbe Münze. Die Schrötlingsform deucht mir aber allerdings anders - also sind es zwei Münzen?? :crazyeyes: :silly:

Müpü. bitte erlöse uns von der Ungwissheit und sage uns, dass Du einfach nur zwei sehr schöne und (echte) Münzen gekauft hast! :-)
Viele Grüße
helcaraxe
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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 11.05.07 23:25

richard55-47 hat geschrieben:MP spricht von einer Münze; in dieser Zusammensetzung kann es sich nur um eine Fälschung handeln.
Wieso datt'n? Das ist RIC 161a, eine der gar nicht so wenigen dynastischen Prägungen der Familie. Cohen (Sept. Sévère et Julie) Nr. 2.
Diese Münzen sind natürlich sehr begehrt und teuer, insbesondere in einer solchen Erhaltung. Ob diese Münze einfach nur wunderschön oder zu schön, um wahr zu sein, ist, das vermag ich nicht zu entscheiden. Allerdings haben wir mit Curtis Clay wohl DEN Experten für Severermünzen im Forum; seine Meinung dazu würde mich sehr interessieren.

Homer
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El Che
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Beitrag von El Che » Fr 11.05.07 23:42

... zumindest ist sie sicher nicht identisch mit der im FORVM publizierten Fälschung, was ja doch optimistisch stimmt.

http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... t=0&pos=26

Wenns dabei bleibt kannst du sie als eine MEINER Traummünzen in die entsprechende Rubrik stellen!

Liebe Grüße,
Uli

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beachcomber
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Beitrag von beachcomber » Sa 12.05.07 00:03

also, wenn das 'ne fälschung ist, geb' ich's auf, anhand von fotos, meinungen über echtheit abzugeben!
grüsse
frank

curtislclay
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Beitrag von curtislclay » Sa 12.05.07 00:50

Auch ich habe keinen Zweifel, dass das Stück echt ist.

Vielleicht finde ich andere stempelgleiche Exemplare in meiner Gipssammlung zuhause.

muenzenputzer06
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Beitrag von muenzenputzer06 » Sa 12.05.07 06:56

Es handelt sich um 1 Münze.
Zur Info, Gewicht ca. 3,16 g.
Ich bin nur etwas ins Rätseln gekommen, da die Oberfläche recht glatt und
die Münze fast keine Gebrauchsspuren aufweist.
Am Rand kann ich keine ungewöhlichen Merkmale feststellen.
@ curtislclay, es würde mich natürlich sehr interessieren ob Du in Deiner
Sammlung etwas entsprechendens findest.

Gruß
müpu06

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Beitrag von curtislclay » Mo 14.05.07 15:57

Ein stempelgleiches Exemplar: Glendining 1952, Ryan, 2225 = Cahn 75, 1267.

Denselben Rs.-Stempel von Julia kenne ich auch gekoppelt mit zwei Vs.-Stempeln von Geta als Caesar.

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Beitrag von muenzenputzer06 » Mo 14.05.07 18:06

Vielen Dank für Eure Einschätzungen und ein herzliches
Dankeschön an curtislclay.

Viele Grüße

Rainer

Basil
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Beitrag von Basil » Do 17.05.07 01:22

Hallo Muenzenputzer06
Ich habe mir die Bilder lange angesehen und alle Beiträge gelesen. Auch wenn es weh tut. Die Münze ist falsch. helcaraxe hat die entscheidende Beobachtung gemacht, indem er auf die Randfehler hinweist. Als Metallurge möchte ich dazu noch folgendes bemerken :
1. die Münze wurde im sog. Wachsausschmelzverfahren hergestellt. Dazu ist es notwendig, daß nach dem Guß Steiger und Angußzapfen entfernt werden. Dies hinterläßt Spuren. Die exakte 180 grd Position ist auch ein Indiz auf ein bestimmtes Werkzeug, welches ich hier verständlicherweise nicht nennen möchte.
2. Verblüffend ist die hochpräzise Wiedergabe der Fließspuren (bei Sept. Sev. und Julia Domna) wie sie bei der Prägung entstehen. Dies ist nur im Schleudergußverfahren möglich
3. Jedes Dentallabor ist zu so einer Fälschung problemlos fähig und dies in kurzer Zeit und nennenswerter Stückzahl.
4. Eine derart klinisch saubere Oberfläche sollte immer zur Vorsicht mahnen, denn Silber bildet über einen solch langen Zeitraum immer sog. Hornsilber als Patina und ist diese Schicht auch noch so dünn. Hier ist meine Aussage bitte mit Vorsicht zu betrachten, denn man müßte die Münzen sehen und analysie- ren. Ein scan gibt diese Einzelheiten nicht wieder.
5. Eine Klangprobe nützt beim Schleuderguß nicht viel. Gruß Basil

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Beitrag von curtislclay » Do 17.05.07 05:04

Ich bleibe trotz Basils Einspruch bei meiner Meinung.

Die Randfehler reichen meiner Meinung nach lange nicht aus, um die Münze zu verdammen. Dazu bräuchten wir ein zweites Exemplar aus denselben Stempeln und mit gleicher Schrötlingsform und den gleichen zufälligen Fehlern.

Ein Bild kann aber täuschen. Vielleicht kann Müpu die Münze einem erfahrenen Numismatiker in einem Münzkabinett oder einer Münzhandlung vorlegen, oder sie mir in Chicago zukommen lassen, mit Bezahlung von $12 für das eingeschriebene Rückporto.

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Beitrag von beachcomber » Do 17.05.07 11:27

hallo basil,
auch ich bleibe dabei- für mich ist die münze echt! denn deine aussage 'silbermünzen bilden über 2000 jahre immer eine schicht hornsilber', kann ich nicht bestätigen.
ich selber habe schon solche münzen gefunden, die genauso spiegelblank aus dem boden kamen, wie sie vor fast 2000 jahren dort hineingekommen sind.
die bildung von hornsilber hängt hochgradig von der zusammensetzung der böden ab.
in kalkhaltigen böden z.b. wirst du münzen finden können, die du nur unter fliessendes wasser halten musst, um sie in solch einem zustand zu sehen, wie die von müpu abgebildete!
in solchen böden habe ich schon hallstatt-fibelchen gefunden, wo selbst der eisendorn, der die feder an der fibel hält, voll erhalten, und funktionsfähig war!
und auch die randfehler die du siehst, scheinen mir normal auszusehen. die tatsache, dass sie genau gegenüberliegen, halte ich fü einen zufall.
grüsse
frank

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