Caracalla-Denar mit ungewöhnlicher PROFECTIO-Darstellung

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drakenumi1
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Caracalla-Denar mit ungewöhnlicher PROFECTIO-Darstellung

Beitrag von drakenumi1 » Fr 30.11.07 15:41

Diesen kürzlich erworbenen Denar mit einer ungewöhnlichen PROFECTIO-Darstellung wollte ich Euch nicht vorenthalten, denn die Rückseite verläßt etwas die Norm der Rückseiten, wie man sie z.B. bei CoinArchives mehrfach unter RIC 226; C. (bzw. Seaby) 509 (509a) finden kann.
Ungewöhnlich finde ich
-die lächerlich enge Körperschlußhaltung zwischen Kaiser und Soldaten,
-der kaum noch sichtbare Rest einer Standarte,
- das fehlende 4. Bein.
Eine an die Grenzen gehende Lächerlichmachung des sich an die germanischen Reichsgrenzen unter den Schutz seiner ergebenen Truppen absetzenden Herrschers oder der Ausdruck des besonders engen Kontaktes zwischen Kaiser und seinen Truppen, der sogar die Hintanstellung der Standarte duldet? Was glaubt Ihr, steckt hinter dieser Variante? Gibt es noch weitere solcher Stempel, oder haben wir hier eine einmalige Abweichung vom Üblichen?

Bin neugierig auf Eure Meinung!

Beste Grüße von

drakenumi1
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Beitrag von McBrumm » Fr 30.11.07 16:07

man beachte auch die eigenwillige Nasenform der hinteren Person :-)
Ansonsten kann ich nichts zur Diskussion beitragen

lg
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Beitrag von beachcomber » Fr 30.11.07 16:25

also ich finde deine darstellung viel besser als die,die ich bei coinarchives finden konnte. viel dynamischer und aussagekräftiger im sinne von zusammenhalt und schutz.
ich würde da kein lächerlichmachen sehen wollen!
grüsse
frank

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Beitrag von 4037lech » Fr 30.11.07 17:21

Scheinbar nicht einmalig :wink:

http://www.vcoins.com/ancient/incitatus ... 84&large=0

Schöne Grüsse
Richard

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Beitrag von curtislclay » Fr 30.11.07 17:36

Das ist eine normale Variante des Typs: zwei Exemplare in Wien, zwei in Paris, eins in Oxford, usw. Die Bedeutung ist, meine ich, nicht verschieden.

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Beitrag von drakenumi1 » So 02.12.07 18:46

Herzlichen Dank für Euire Klarstellung. Besonders Richards motivgleiches und doch nicht deckungsgleiches Beispiel von INCITATVS COINS beweist, daß es sich hier nicht um eine Zufälligkeit, sondern eine ganz zielgerichtete Darstellungsvariante handelt. Und curtislclay bestätigt das auch. Eigentlich verwunderlich, daß weder Cohen noch RIC sie erwähnt haben.

Eine schöne Adventszeit wünscht Euch

drakenumi1
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Beitrag von Peter43 » So 02.12.07 19:40

Also von 'zielgerichtet' lese ich bei Curtis Clay nichts! Ich habe das eher aufgefaßt im Sinne von 'innerhalb der normalen Variationsbreite liegend!'

Mt freundlichem Gruß
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Beitrag von drakenumi1 » Mo 03.12.07 00:14

Peter43 hat geschrieben:Also von 'zielgerichtet' lese ich bei Curtis Clay nichts!

Richtig, aber er spricht von "Variante", und das verstehe ich nicht als Zufälligkeit, sondern festen, reproduzierbaren Merkmalen, einem vorgegebenen Konzept folgend. Nur so ist wohl auch die frappierende Ähnlichkeit in der Darstellung der Gruppe zwischen dem von Richard vorgestelltem und meinem Exemplar und wohl noch weiteren (wie Curtis Clay sie aufzählt) zu verstehen. Oder?

Grüße von

drakenumi1
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