Römermünzen aus der Provinz
Moderator: Homer J. Simpson
- helcaraxe
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Nun, dann wollen wir Dir mal ein wenig helfen - vielleicht ist es gut, nicht gleich die Lösung zu verraten, sondern Dir Hinweise zu geben, wie Du die Lösung selbst herausfinden kannst...
Zunächst handelt es sich bei beiden Münzen um Stücke derselben Provinz, allerdings aus unterschiedlichen Städten.
Bei der oberen erkennt man auf der Rückseite rechts vom Kopf die Bezeichnung ....OΠOΛITΩN ΠROC IC...
Das Erste hilft uns nicht so weiter denn ...polis ist die Bezeichnung für Stadt, aber nicht für welche. Aber die beiden letzten Wörter geben den entscheidenden Hinweis, denn pros is(tron) bedeutet so viel wie "am Fluss Istros gelegen". Damit solltest Du die Stadt finden können.
Beim unteren Stück kann man "MAPKIAN" lesen. Wenn man jetzt noch weiß, dass man das griechische P hier als R transkribieren muss, dann kann man die Stadt auch hier herausfinden. Und dann musst Du nur noch die Kaiser ausfindig machen, die den Namen ANTONINUS als Namen führten, denn der ist (in griechischer Version) auf dem Av. gut zu lesen. Als Tipp: Nicht immer kennen wir die Kaiser heute unter demselben Namen...
P.S.: Eine hilfreiche Tabelle, um griechische Buchstaben ins Lateinische zu transkribieren und umgekehrt, findest du hier:
http://www.numismatikforum.de/ftopic16071.html
Zunächst handelt es sich bei beiden Münzen um Stücke derselben Provinz, allerdings aus unterschiedlichen Städten.
Bei der oberen erkennt man auf der Rückseite rechts vom Kopf die Bezeichnung ....OΠOΛITΩN ΠROC IC...
Das Erste hilft uns nicht so weiter denn ...polis ist die Bezeichnung für Stadt, aber nicht für welche. Aber die beiden letzten Wörter geben den entscheidenden Hinweis, denn pros is(tron) bedeutet so viel wie "am Fluss Istros gelegen". Damit solltest Du die Stadt finden können.
Beim unteren Stück kann man "MAPKIAN" lesen. Wenn man jetzt noch weiß, dass man das griechische P hier als R transkribieren muss, dann kann man die Stadt auch hier herausfinden. Und dann musst Du nur noch die Kaiser ausfindig machen, die den Namen ANTONINUS als Namen führten, denn der ist (in griechischer Version) auf dem Av. gut zu lesen. Als Tipp: Nicht immer kennen wir die Kaiser heute unter demselben Namen...
P.S.: Eine hilfreiche Tabelle, um griechische Buchstaben ins Lateinische zu transkribieren und umgekehrt, findest du hier:
http://www.numismatikforum.de/ftopic16071.html
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
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- kc
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Hallo helcaraxe,
so macht das Bestimmen noch mehr Spaß
Also die gesuchte Provinz ist bei beiden Moesia Inferior.
Die erste Münze wurde in Nikopolis ad Istrum geprägt nehme ich mal an,
allerdings bin ich mir nicht sicher,um welchen Kaiser es sich handelt.
Die zweite stammt aus Markianopolis und zu sehen ist Caracalla,wobei dieses jugendliche Portrait dem Bildnis Severus Alexanders stark ähnelt,weshalb ich ohne deinen Hinweis auf jenen getippt hätte
Danke für den Link.Muss man jeden Buchstaben einzeln kopieren und einfügen,wenn man die Originallegende angeben möchte?
Grüße
so macht das Bestimmen noch mehr Spaß
Also die gesuchte Provinz ist bei beiden Moesia Inferior.
Die erste Münze wurde in Nikopolis ad Istrum geprägt nehme ich mal an,
allerdings bin ich mir nicht sicher,um welchen Kaiser es sich handelt.
Die zweite stammt aus Markianopolis und zu sehen ist Caracalla,wobei dieses jugendliche Portrait dem Bildnis Severus Alexanders stark ähnelt,weshalb ich ohne deinen Hinweis auf jenen getippt hätte
Danke für den Link.Muss man jeden Buchstaben einzeln kopieren und einfügen,wenn man die Originallegende angeben möchte?
Grüße
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Hallo!
Zur Legende: Kommt drauf an, von wo nach wo du die Legende kopieren willst. Von wildwinds ins Forum, damit hab ich die Erfahrung, dass manchen Buchstaben nicht richtig wiedergegeben werden. Das griechische Omega erscheint dann oft als ganz normales O. Für das Kopieren in Worddokumente habe ich leider keine Erfahrungen, weil ich da meistens jeden Buchstaben einzeln einfüge.
andi89
Nicht sicher heißt also, du hast einen Verdacht oder schwankst zwischen zwei Kaisern. Sag doch einfach mal, wen du im Verdacht hast, und wir sagen dir dann ob es stimmt oder nicht.kc hat geschrieben:allerdings bin ich mir nicht sicher,um welchen Kaiser es sich handelt.
Zur Legende: Kommt drauf an, von wo nach wo du die Legende kopieren willst. Von wildwinds ins Forum, damit hab ich die Erfahrung, dass manchen Buchstaben nicht richtig wiedergegeben werden. Das griechische Omega erscheint dann oft als ganz normales O. Für das Kopieren in Worddokumente habe ich leider keine Erfahrungen, weil ich da meistens jeden Buchstaben einzeln einfüge.
andi89
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Hallo kc!
Die 1.Münze:
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Diadumenian, 217-218
geprägt unter dem consularischen Legaten Marcus Claudius Agrippa
Av.: KM OPPEL ANTWNI DIADOVMENIANOC
bloßer Kopf n.r.
Rv.: VP AGRIPPA NIK - OPOLITWN PROC IC u. im Abschn. TRW
Homonoia/Concordia n.l. stehend mit Patera und Cornucopiae
Ref.: AMNG I/1 1817 (2 Ex., Berlin, Wien)
Die 2.Münze:
Moesia inferior, Markianopolis, Elagabal, 218-222
geprägt unter dem consularischen Legaten Antonius Seleucus
Av.: AVT KM AVRHLIOC - ANTWNEINOC
Büste, drapiert und cürassiert, belorbeert, n.r.
Rv.: VP IOVL ANT CEL - EVKOV MARKIANOPO u. im Abschn. LITWN
Asklepios, unbärtig und nackt, steht n.l. mit der Chlamys über der li
Schulter, in der Rechten den unter die r. Achsel geklemmten
Schlangenstab.
Ref.: AMNG I/1, 832 (2 Ex., Rollin, Löbbecke); Hristova/Jekov 6.267.2 var.
(hat andere Trennung der Rs.-Legende: CELE - VKOV); Varbanov (engl.) 1559
Nur zur Information: Diese Bestimmung hat mich jetzt 30min gekostet. Wenn ich das in Rechnung stellen würde - ich bin Chefarzt - dann würde Dich das ca. €100 kosten. Das sage ich jetzt nur, um zu zeigen, wie mühevoll es manchmal ist, Münzen zu bestimmen. Ich weiß nicht, ob das immer von den Fragestellern ausreichend gewürdigt wird! Natürlich macht das mir auch Spaß. Es ist wie das Lösen eines Puzzles.
Mit freundlichem Gruß
Die 1.Münze:
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Diadumenian, 217-218
geprägt unter dem consularischen Legaten Marcus Claudius Agrippa
Av.: KM OPPEL ANTWNI DIADOVMENIANOC
bloßer Kopf n.r.
Rv.: VP AGRIPPA NIK - OPOLITWN PROC IC u. im Abschn. TRW
Homonoia/Concordia n.l. stehend mit Patera und Cornucopiae
Ref.: AMNG I/1 1817 (2 Ex., Berlin, Wien)
Die 2.Münze:
Moesia inferior, Markianopolis, Elagabal, 218-222
geprägt unter dem consularischen Legaten Antonius Seleucus
Av.: AVT KM AVRHLIOC - ANTWNEINOC
Büste, drapiert und cürassiert, belorbeert, n.r.
Rv.: VP IOVL ANT CEL - EVKOV MARKIANOPO u. im Abschn. LITWN
Asklepios, unbärtig und nackt, steht n.l. mit der Chlamys über der li
Schulter, in der Rechten den unter die r. Achsel geklemmten
Schlangenstab.
Ref.: AMNG I/1, 832 (2 Ex., Rollin, Löbbecke); Hristova/Jekov 6.267.2 var.
(hat andere Trennung der Rs.-Legende: CELE - VKOV); Varbanov (engl.) 1559
Nur zur Information: Diese Bestimmung hat mich jetzt 30min gekostet. Wenn ich das in Rechnung stellen würde - ich bin Chefarzt - dann würde Dich das ca. €100 kosten. Das sage ich jetzt nur, um zu zeigen, wie mühevoll es manchmal ist, Münzen zu bestimmen. Ich weiß nicht, ob das immer von den Fragestellern ausreichend gewürdigt wird! Natürlich macht das mir auch Spaß. Es ist wie das Lösen eines Puzzles.
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
- Peter43
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Ich werde Dir meine Kontonummer unter PN mitteilen!
Die 2.Münze wird von Varbanov als R3 bezeichnet. D.h. er kennt 500-1000 Ex. Sie ist also häufig. In SS setzt er einen Preis von €60 an. Deine Münze würde ich eher als SS- einstufen.
Deine 1.Münze ist auch eher SS-. Da sie ein häufiges Motiv zeigt (Homonoia), ist sie ebenfalls nicht selten, auch wenn sie jetzt bei Varbanov nicht gelistet ist.
Mit freundlichem Gruß
Die 2.Münze wird von Varbanov als R3 bezeichnet. D.h. er kennt 500-1000 Ex. Sie ist also häufig. In SS setzt er einen Preis von €60 an. Deine Münze würde ich eher als SS- einstufen.
Deine 1.Münze ist auch eher SS-. Da sie ein häufiges Motiv zeigt (Homonoia), ist sie ebenfalls nicht selten, auch wenn sie jetzt bei Varbanov nicht gelistet ist.
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
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