unbekannte Provinzprägung
Moderator: Homer J. Simpson
- tilos
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unbekannte Provinzprägung
Der letzte Provinzler für heute (wildwinds geht bei mir immer noch nicht):
AE 18mm / 3,3g
Büste n.r.
KΛHTON OЄONCYN
Büste der Tyche n.r.
MH N OЄANP.
Die Leg. habe ich vermutl. nicht ganz exakt entziffert.
Wer kennt diese Prägung?
Gruß
Tilos
AE 18mm / 3,3g
Büste n.r.
KΛHTON OЄONCYN
Büste der Tyche n.r.
MH N OЄANP.
Die Leg. habe ich vermutl. nicht ganz exakt entziffert.
Wer kennt diese Prägung?
Gruß
Tilos
- Pscipio
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Die Datierung von pseudo-autonomen Münzen ist oft schwierig. Zwar mag es enttäuschend sein, wenn manche Referenzwerke z.B. nur 1. oder gar 1.-3. Jh. n. Chr. hinschreiben, oftmals ist dies aber ehrlicher als die spekulative Zuweisung zu einer bestimmten Regierungszeit (da spielt wohl ab und zu die Gewohnheit und das Wunschdenken "römischer" Numismatiker eine Rolle, gilt bei imperialen Münzen doch bereits eine Zuweisung zu einer Regierungszeit als eher ungenaue Datierung), jedenfalls sofern nicht gewichtige Gründe, z.B. Stempelverbindungen oder Magistratsnamen, für letzteres sprechen. Ich kenne keine solchen Gründe, weshalb obige Münze nur unter Claudius geprägt worden sein kann, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Forni datiert diese Stücke in seinem Artikel zu den Synkletosprägungen auf Ende 1. bis Mitte 2. Jh. n. Chr.
Gruss, Pscipio
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
- Chandragupta
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Im Grundsatz d'accord - aber gerade im 3. Jh. ist es allein aufgrund des Stiles vieler pseudoautonomer Prägungen durchaus möglich, manche Serien recht genau zu datieren; z.B. die häufigen (aber trotzdem m.E. sehr interessanten) pseudoautonomen Stücke von Alexandria Troas in die Zeit von Valerian/Gallienus:Pscipio hat geschrieben:spekulative Zuweisung zu einer bestimmten Regierungszeit (da spielt wohl ab und zu die Gewohnheit und das Wunschdenken "römischer" Numismatiker eine Rolle, gilt bei imperialen Münzen doch bereits eine Zuweisung zu einer Regierungszeit als eher ungenaue Datierung), jedenfalls sofern nicht gewichtige Gründe, z.B. Stempelverbindungen oder Magistratsnamen, für letzteres sprechen.
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 288&Lot=95
Zum Vergleich ein Stück mit Porträt - völlig gleicher Stil wie oben:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 82&Lot=422
PS: Die Datierung des Stückes ganz oben im Thread ist mit "Ende 1. bis Mitte 2. Jh." m.E. schon ziemlich genau. Ich würde aus dem Bauch heraus auch Ende 2. Jh. stilistisch durchaus noch für möglich halten. 3. Jh. scheidet aber in der Tat komplett aus.
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
Euer Chandra
- Pscipio
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Die pseudo-autonomen Prägungen der Stadt Alexandria Troas sind allerdings keineswegs nur zur Zeit von Valerian und Gallienus geprägt worden.
Im übrigen habe ich oben bewusst eingeschränkt: wenn keine triftigen Gründe vorliegen. Das schliesst Stil, Stempel- und Typenverbindungen, Magistratsnamen, Buchstabenformen, Legendenänderungen und anderes mit ein, welches zur Datierung von pseudo-autonomen Stücken verwendet werden kann. Man soll mich also bitte nicht falsch verstehen; ich bin nicht der Ansicht, dass pseudo-autonome überhaupt nicht genauer datiert werden können, aber ich mahne zur Vorsicht beim Abschreiben von Datierungen aus Referenzwerken, gerade bei SNG-Bänden.
Bei der Münze von tilos würde ich eine Datierung auf Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. vom Stil her nicht unterstützen.
Gruss, Pscipio
Im übrigen habe ich oben bewusst eingeschränkt: wenn keine triftigen Gründe vorliegen. Das schliesst Stil, Stempel- und Typenverbindungen, Magistratsnamen, Buchstabenformen, Legendenänderungen und anderes mit ein, welches zur Datierung von pseudo-autonomen Stücken verwendet werden kann. Man soll mich also bitte nicht falsch verstehen; ich bin nicht der Ansicht, dass pseudo-autonome überhaupt nicht genauer datiert werden können, aber ich mahne zur Vorsicht beim Abschreiben von Datierungen aus Referenzwerken, gerade bei SNG-Bänden.
Bei der Münze von tilos würde ich eine Datierung auf Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. vom Stil her nicht unterstützen.
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
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