Bitte um Literaturzitat
Moderator: Homer J. Simpson
- chinamul
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Bitte um Literaturzitat
Ich hoffe, daß mir wie schon so oft auch diesmal wieder geholfen werden kann.
Dazu bitte ich um folgende Auskünfte:
1. Ist der abgebildete Philipp der Vater oder der Sohn?
2. Habe ich die auf der Münze teilweise nicht leserliche Av.-Legende korrekt wiedergegeben?
3. Ist die Göttin auf dem Rv. tatsächlich die Homonoia?
4. Welche Literaturzitate könnt Ihr mir liefern?
PHILIPPUS I (oder II?) 244 – 249
Æ 26 mm Mesembria in Thracia
Av.: AYT M IOYΛ ΦIΛIΠΠOC M ωT CE – BHPA CEB - Die geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste des Philippus (I odfer II?) rechts und ihm gegenüber die drapierte und diademierte Büste der Otacilia Severa nach links
Rv.: MECAMBP - IANΩN
Homonoia mit Kalathos auf dem Kopf nach links stehend mit Patera in der Rechten und Füllhorn in der Linken
Interessant sind hier die konzentrisch um das Loch in der Mitte herum angeordneten Schleifspuren auf dem Oberkörper der Homonoia. Um die genaue Position dieses Loches zu verdeutlichen, habe ich es mit einem weißen Punkt auf schwarzem Grund markiert. Diese Spuren stützen ein weiteres Mal die These von der Glättung der Schrötlinge vor dem Prägen, wobei man das zum Glätten benutzte scharfe Werkzeug mit einem Dorn im Loch in der Mitte fixierte und es dann mit Druck kreisend über die Schrötlingsoberfläche führte, bis die gewünschte glatte Oberfläche erreicht war. Spuren solcher konzentrischen Schleifmarken finden sich wiederholt auf Provinzmünzen mit dem typischen Mittelloch. Aber noch nie habe ich sie derart deutlich und so dicht um das Loch herum beobachtet.
Gruß und schon jetzt ein dickes Dankeschön!
chinamul
Dazu bitte ich um folgende Auskünfte:
1. Ist der abgebildete Philipp der Vater oder der Sohn?
2. Habe ich die auf der Münze teilweise nicht leserliche Av.-Legende korrekt wiedergegeben?
3. Ist die Göttin auf dem Rv. tatsächlich die Homonoia?
4. Welche Literaturzitate könnt Ihr mir liefern?
PHILIPPUS I (oder II?) 244 – 249
Æ 26 mm Mesembria in Thracia
Av.: AYT M IOYΛ ΦIΛIΠΠOC M ωT CE – BHPA CEB - Die geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste des Philippus (I odfer II?) rechts und ihm gegenüber die drapierte und diademierte Büste der Otacilia Severa nach links
Rv.: MECAMBP - IANΩN
Homonoia mit Kalathos auf dem Kopf nach links stehend mit Patera in der Rechten und Füllhorn in der Linken
Interessant sind hier die konzentrisch um das Loch in der Mitte herum angeordneten Schleifspuren auf dem Oberkörper der Homonoia. Um die genaue Position dieses Loches zu verdeutlichen, habe ich es mit einem weißen Punkt auf schwarzem Grund markiert. Diese Spuren stützen ein weiteres Mal die These von der Glättung der Schrötlinge vor dem Prägen, wobei man das zum Glätten benutzte scharfe Werkzeug mit einem Dorn im Loch in der Mitte fixierte und es dann mit Druck kreisend über die Schrötlingsoberfläche führte, bis die gewünschte glatte Oberfläche erreicht war. Spuren solcher konzentrischen Schleifmarken finden sich wiederholt auf Provinzmünzen mit dem typischen Mittelloch. Aber noch nie habe ich sie derart deutlich und so dicht um das Loch herum beobachtet.
Gruß und schon jetzt ein dickes Dankeschön!
chinamul
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Hallo!
zu1.: Wenn ich das richtig sehe, dann gibt es diesen Typ(mit Otacilia Severa) nur von Philippus I. Beim Sohnemann scheint immer die Büste des Serapis gegenüber abgebildet zu sein.
zu4.: Leider kann ich dir nicht mit einem Literaturzitat dienen, aber vielleicht interessiert es dich, dass die Vorderseite mit Nummer 354 und 358 aus der Liste von Gilles Blancon stempelgleich zu sein scheint. Leider ist auf diesen Stücken die Legende auch nicht besser zu lesen.
andi89
zu1.: Wenn ich das richtig sehe, dann gibt es diesen Typ(mit Otacilia Severa) nur von Philippus I. Beim Sohnemann scheint immer die Büste des Serapis gegenüber abgebildet zu sein.
zu4.: Leider kann ich dir nicht mit einem Literaturzitat dienen, aber vielleicht interessiert es dich, dass die Vorderseite mit Nummer 354 und 358 aus der Liste von Gilles Blancon stempelgleich zu sein scheint. Leider ist auf diesen Stücken die Legende auch nicht besser zu lesen.
andi89
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
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Hallo Chinamul!
zu 1) andi89 hat recht.
zu 2) Die Legenden sind korrekt. Die Av.-Legende ist bei Varbanov Legende I (Buchstabe, nicht römische Zahl!)
zu 3) Natürlich ist es Homonoia. Es gibt sie mit und ohne Kalathos.
zu 4) Dieser Typ ist nicht in Varbanov (engl.) gelistet. Dort gibt es zwar mehrere Typen, aber alle haben andere Av.-Legenden:
Varbanov (engl.) 4244 AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTA CEBHR
Varbanov (engl.) 4245 AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTAKIA CEBHRA
Varbanov (engl.) 4246 AVT M IOVL FILIPPOC M WT CEBHRA
Zu dieser Gruppe gehört Deine Münze auch.
Moushmov 4021 ist leider obsolet. Die Nummer führt zu einer Rs. mit einer ähnlichen Homonoia, aber aus einer völlig anderen Münzstätte. Deshalb sollte man Moushmov nicht als Referenz benutzen!
Mit freundlichem Gruß
zu 1) andi89 hat recht.
zu 2) Die Legenden sind korrekt. Die Av.-Legende ist bei Varbanov Legende I (Buchstabe, nicht römische Zahl!)
zu 3) Natürlich ist es Homonoia. Es gibt sie mit und ohne Kalathos.
zu 4) Dieser Typ ist nicht in Varbanov (engl.) gelistet. Dort gibt es zwar mehrere Typen, aber alle haben andere Av.-Legenden:
Varbanov (engl.) 4244 AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTA CEBHR
Varbanov (engl.) 4245 AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTAKIA CEBHRA
Varbanov (engl.) 4246 AVT M IOVL FILIPPOC M WT CEBHRA
Zu dieser Gruppe gehört Deine Münze auch.
Moushmov 4021 ist leider obsolet. Die Nummer führt zu einer Rs. mit einer ähnlichen Homonoia, aber aus einer völlig anderen Münzstätte. Deshalb sollte man Moushmov nicht als Referenz benutzen!
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Hallo Peter43!
Auf Dich ist eben Verlaß.
Für Deine Auskünfte zunächst einmal herzlichen Dank! Aber gestatte mir, zwei weitere Fragen nachzuschieben:
Bei den von Dir erwähnten Zitaten Varb. (engl.) 4244ff. folgt auf den Namen der Otacilia Severa in keinem Falle das CEB wie auf meinem Stück. Fehlt es also bei Varb.?
Wie würdest Du persönlich die Referenz formulieren? Etwa "vgl. Varbanov (engl.) 4244ff."? Oder wäre hier eher ein "var." angebracht?
Gruß
chinamul
Auf Dich ist eben Verlaß.
Für Deine Auskünfte zunächst einmal herzlichen Dank! Aber gestatte mir, zwei weitere Fragen nachzuschieben:
Bei den von Dir erwähnten Zitaten Varb. (engl.) 4244ff. folgt auf den Namen der Otacilia Severa in keinem Falle das CEB wie auf meinem Stück. Fehlt es also bei Varb.?
Wie würdest Du persönlich die Referenz formulieren? Etwa "vgl. Varbanov (engl.) 4244ff."? Oder wäre hier eher ein "var." angebracht?
Gruß
chinamul
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Hallo Chinamul!
Hier sind alle Av.-Legenden, die Varbanov für Philipp I. und Otacilia in Mesambria listet:
A: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTA CEBHRA (AVG ligiert)
B: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTAKIA CEBHRA CEB (AVG ligiert)
C: AVT M IOVL FILIPPOC AVT M WTA CEBHR
D: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTAKIA CEBHRA
E: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTAKIA CEBHRA CEB
F: AVT M IOVL FILIPPOC M WT CEBHRA
G: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WT CEBHRA
H: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WT CEBHRA CE
I: AVT M IOVL FILIPPOC M WT CEBHRA CEB
J: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTA CEBHRA
Man sieht, daß es sich stets nur um die Schreibweise der Otacilia handelt. Deine Legende ist Varbanov I. Dabei ist das HR auch ligiert, wie ich an den abgebildeten Münzen erkennen konnte. Wenn Varbanov Deine Münze gekannt hätte, hätte sie mit Sicherheit eine eigene Nummer bekommen, da Varbanov die Legenden genau unterscheidet, ohne allerdings auf Unterbrechungen oder Ligaturen Rücksicht zu nehmen (bis auf das wie eine 8 aussehende OV). Deshalb würde ich Deine Münze nicht nur als var. bezeichnen, sondern mit "vgl. Varbanov (engl.) 4244ff."
Mit freundlichem Gruß
Hier sind alle Av.-Legenden, die Varbanov für Philipp I. und Otacilia in Mesambria listet:
A: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTA CEBHRA (AVG ligiert)
B: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTAKIA CEBHRA CEB (AVG ligiert)
C: AVT M IOVL FILIPPOC AVT M WTA CEBHR
D: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTAKIA CEBHRA
E: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTAKIA CEBHRA CEB
F: AVT M IOVL FILIPPOC M WT CEBHRA
G: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WT CEBHRA
H: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WT CEBHRA CE
I: AVT M IOVL FILIPPOC M WT CEBHRA CEB
J: AVT M IOVL FILIPPOC AVG M WTA CEBHRA
Man sieht, daß es sich stets nur um die Schreibweise der Otacilia handelt. Deine Legende ist Varbanov I. Dabei ist das HR auch ligiert, wie ich an den abgebildeten Münzen erkennen konnte. Wenn Varbanov Deine Münze gekannt hätte, hätte sie mit Sicherheit eine eigene Nummer bekommen, da Varbanov die Legenden genau unterscheidet, ohne allerdings auf Unterbrechungen oder Ligaturen Rücksicht zu nehmen (bis auf das wie eine 8 aussehende OV). Deshalb würde ich Deine Münze nicht nur als var. bezeichnen, sondern mit "vgl. Varbanov (engl.) 4244ff."
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