Der Scanner zur Münzablichtung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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drakenumi1
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Der Scanner zur Münzablichtung

Beitrag von drakenumi1 » So 13.12.09 22:40

Ich will den Begriff "Fotografie" hier mit Absicht nicht gebrauchen, um nicht mißverstanden zu werden.

Ich verfolge mit Interesse schon seit Jahren hier im Forum alle Beiträge, in denen die Mühen dargestellt werden, die Münzschätze des Einzelnen attraktiv und wirksam, aber auch wahrheitsgetreu, ungeschönt aber auch nicht abwertend (.... "auf der Hand sieht sie viel schöner aus"....) dargestellt werden. Viele schöne Ergebnisse sieht man da, aber auch echt Erschreckendes, und das nicht zu knapp!. Und ist das Abbild selbst auch gelungen, dann stimmt es mit der Farbe nicht. Die kommt häufig sowieso zu kurz, weil man annimmt, darauf käme es doch nicht an. Bedenkt man die Mühen und den Aufwand des Fotoweges (siehe zB. den Parallelthread zur Münzphotographie mit Kamera im eigenen Studio), dann liegt doch auf der Hand, einen wesentlich anderen und einfacheren Weg zu beschreiten, nämlich das Scannen der Münzen. Ganz davon abgesehen, daß das erzielte Ergebnis, wie es die Kamera ausgibt, häufig nicht den Erwartungen entspricht, nicht in der Licht/Schattenwirkung und nicht in der Farbe (siehe zB. rosafarbene Münzen, - ganz aktuell. Das sollte nicht sein. Pardon). Es muß also umständlich nachgearbeitet werden.
Ich habe neulich schon einmal angedeutet, daß bei mir der Zeitaufwand zur Anfertigung eines Scans, der nicht mehr nachbearbeitet werden muß, vom Start des Scanners bis zur möglichen Übernahme in den Forums-thread etwa 3 min. beträgt. Nun gut, sagen wir 4 min mit der Probiererei des Einstellens von Kontrast u. Helligkeit. Ist das nicht überzeugend? Und nichts muß auf- und abgebaut werden!
Allerdings: Man muß einen Scanner besitzen. Aber kein Supergerät. Ich benutze einen EPSON Perfection 1670, mittlere Preisklasse. Für unter 100 Eur. sind Sie dabei!.
Natürlich findet auch dieses Gerät in manchen Anwendungsfällen seine Grenzen. Aber ich behaupte, die Qualität meiner Bilder beweist im Durchschnitt, daß dieses schnelle Verfahren den Erfordernissen hier im Forum entspricht. Auch im Mikrofall (oder Makro? Ihr wißt schon: fürs Detail). Fähig für ganzseitige Ablichtung bis hin zur Originalgröße. Scharf und unbestechlich!
Ich würde in diesem thread mich mit Euch gerne in einen praxisnahen Gedanken- und Erfahrungsaustausch einlassen, wenn es gewünscht wird. Mich würde interessieren, ob nur mein Modell von Scanner (was auch nicht mehr jugendfrisch ist) die Kunst hervorbringt, einigermaßen "fähige" Bilder zu produzieren, oder ob die Kritiker, die hier schon geäußert haben, ihre Scanner wären unfähig dazu, Recht haben.
Ich bitte Euch um Eure Meinung.

Freundlich grüßend

drakenumi1
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Beitrag von Peter43 » So 13.12.09 22:45

Warum hast Du die Münze beim Scannen mit einem grünen Deckel bedeckt?
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tomate
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Beitrag von tomate » So 13.12.09 22:51

Ich habe bisher alle meine Münzen gescannt. Der Nachteil ist, das Münzen mit starker Prägung teilweise unscharf werden.
Ein Beispiel on einem Scan bei dem ich auf 2100 dpi eingestellt hatte.

http://www1.minpic.de/bild_anzeigen.php ... 08644&ende

Für flache Exemplare, halte ich den Scanner optimal.

http://www1.minpic.de/bild_anzeigen.php ... 95623&ende

Grüsse Thomas

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Beitrag von drakenumi1 » So 13.12.09 22:56

Reine Psychologie, Peter. Jedes Ding, wenn man den Blick auf "es" richten soll, braucht seinen Rahmen. Egal, ob grün, wie ich es neuerdings benutze, oder blaugrün, wie oben. Es lenkt den Blick "magisch" auf den Kern der Sache
Überdies steigert es auch die Leistungsfähigkeit des Scanners, wenn der in s/w- Werte übersetzte Helligkeitswert von Münze und Umfeld nicht zu unterschiedlich ist. Denke ich. Sicherlich kann man darüber streiten. Aber in der üblichen Fotografie ist es genau so. Fotografiere mal eine Münze vor dem hellen Hintergrund des Himmels. Du wirst maximal einen dunklen überstahlten Fleck, aber keine Münze sehen!

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Beitrag von drakenumi1 » So 13.12.09 23:10

Hallo, tomate / Thomas:
Das erste Bild ist mir auch ein Rätsel. Zumal die Unschärfe so abrupt und in Form einer Bewegungsunschärfe, wie ein Verreißen, auftritt.
Das zweite Bild finde ich (fast) prima. Groß, scharf, Farben vorhanden u. offensichtlich echt, aber noch zu flau. Du solltest mal probieren, einen dunklen Hintergrund zu wählen. Ich glaube, Du kannst dann den Kontrast noch steigern.
Ich habe auch festgestellt, daß höhere dpi-Werte als ca 800 die Unschärfe wieder vergrößern. Warum? K.A. (keine Ahnung).

Grüße von

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Beitrag von 4,99€ » So 13.12.09 23:30

Zwar etwas neben dem Thema, aber könnt ich mal das Revers des Constantius sehen, vorausgesetzt er trägt ein Reitersturz-Bild? ... mit dem hatte ich mir nämlich meinen Sonntag als Bestimmungsfeiertag versüßt.

Gruß Steve
Danke und Gruß
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Beitrag von Peter43 » So 13.12.09 23:34

Bei den hohen dpi's sieht man immer mehr die Oberflächenstruktur des Metalls als Einzelheiten des Bildes. Das ist fast so wie bei der Vergrößerung von Zeitungsbildern. 600dpi sind auch oft zuviel. Da sieht die Münze aus wie eine Kraterlandschaft. Daher wohl der Satz 'sieht in der Hand besser aus'!

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von n.......s » Mo 14.12.09 09:09

drakenumi1 hat geschrieben:Hallo, tomate / Thomas:
Das erste Bild ist mir auch ein Rätsel. Zumal die Unschärfe so abrupt und in Form einer Bewegungsunschärfe, wie ein Verreißen, auftritt.
Das zweite Bild finde ich (fast) prima. Groß, scharf, Farben vorhanden u. offensichtlich echt, aber noch zu flau. Du solltest mal probieren, einen dunklen Hintergrund zu wählen. Ich glaube, Du kannst dann den Kontrast noch steigern.
Ich habe auch festgestellt, daß höhere dpi-Werte als ca 800 die Unschärfe wieder vergrößern. Warum? K.A. (keine Ahnung).

Grüße von

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mir ist das zweite Foto zu dunkel und etwas mehr Kontrast wäre wünschenswert.

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Beitrag von areich » Mo 14.12.09 10:28

Es fehlt bei dem Scanner einfach die Tiefenschärfe, da kann man auch nichts dran machen. Ich persönlich mag absolut keine farbigen Hintergründe, genauso wenig wie ausgeschnittene Münzen ohne Hintergrund, wie es die meisten Händler machen. Eine weiße oder hellgraue Unterlage ist perfekt, dann hat man auch weniger Probleme mit dem Weißabgleich.

Man kann zwar Scanner-Bilder nachbearbeiten aber irgendwie sind sie doch immer grau und unansehnlich.

Andererseits hat Martin Griffith aus dem amerikanischen Forum diese Bilder mit seinem Scanner gemacht, die sind ziemlich gut:

[ externes Bild ]

http://www.forumancientcoins.com/galler ... mg%7E0.jpg

http://www.forumancientcoins.com/board/ ... .msg363503

Auch Patricia Lawrence's alte Scans haben einen gewissen Charme aber es hängt wohl sehr stark vom Scanner ab. Statt nun in jeden An- und Verkauf zu gucken nach einem ganz speziellen Uralt-Scanner (aber auch von Modell zu Modell kann es variieren) kann man genausogut die digitale Fotografie lernen.
Die Chancen stehen gut, daß Deine ganz normale Urlaubs-Kamera eine brauchbare Makro-Funktion hat und auch freihändig solltest Du damit bessere Bilder hinbekommen als diese Scans.

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Beitrag von klausklage » Mo 14.12.09 11:31

Meine Bilder entstehen alle mit dem Scanner, und für meine Ansprüche reicht das erstmal auch, aber perfekt ist das sicher nicht. Insbesondere vergrößert der Scanner gerade die Macken der Münze: Bronzen wirken wie Mondlandschaften, feine Haarrisse wie der Grand Canyon. Auch werfen mir die Münzen zu viel Schatten. Mit guten Photos kann sich das sicherlich nicht messen. Sehr gut gelungen finde ich etwa die Bilder, die DFG bzw. Lanz bei eBay benutzen.
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Beitrag von *EPI* » Mo 14.12.09 13:00

Ich scanne meine Münzen auch immer und das Ergebnis ist ehrlicher als die meisten Verkaufsfotos von Händlern.

Alternativ wäre auch ein digitales Mikroskop interessant, das am Rechner angeschlossen ist (noch nicht ausprobiert). Vergrößerungen meist startend mit 10x. Geringer Aufwand, Bilder zu machen. Preis: 30 Euro aufwärts.

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Beitrag von areich » Mo 14.12.09 13:20

Es kommt darauf an, wofür man die Bilder macht. Ein häßlicher Scan einer schönen Münze wird kaum Begeisterung hervorrufen und darum geht es ja oft, wenn man eine Münze einfach nur zeigen will. Ein schönes Foto ist nicht notwendigerweise unehrlich.

Thomas' Scan von dem Spätrömer ist genau das, häßlich.
Solche Bilder hat mein Scanner auch meist produziert und da kann man auch nicht viel dran machen. Ich bin noch lange nicht so weit mit der Fotografiererei wie die Profis aber der Weg ist das Ziel und manchmal kommen Bilder dabei heraus, die ich richtig toll finde.

[ externes Bild ]

[ externes Bild ]

Andere können es besser aber viele machen es auch viel schlechter.

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Beitrag von tomate » Mo 14.12.09 18:12

Hallo Andreas,

habe nicht behauptet wollen, das ein Scan einem Photo das Wasser reichen kann, aber für das schnelle Bild ist in meinen Augen der Scanner optimal. Man muß kein Zelt aufbauen, ist nicht Tageslichtabhängig,... Ein Scan ist halt in 2 Minuten fertig.
Habe den Scan einer Autokorrektur unterzogen. (Dauer ca 1 Minute)

http://www1.minpic.de/bild_anzeigen.php ... 66370&ende

Besser?

Liebe Grüsse Thomas

P.S. Besitze leider keine Kamera mit der vernünftige Nahaufnahmen gemacht werden können... :( Bin froh das es Scanner gibt... :)

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Beitrag von chinamul » Mo 14.12.09 18:41

Was ein guter Scanner an Tiefenschärfe zu leisten vermag, kann vielleicht dieses Bid einer "sandalenlösenden Venus" verdeutlichen.
Ich muß @tomate unbedingt beipflichten, was die Bequemlichkeit der Arbeit mit dem Scanner im Vergleich zum Foto mit der Digicam betrifft.
Wollte ich die kleine Venusstatuette verkaufen, würde ich sie natürlich nach allen Regeln der Lichtbildkunst in Szene setzen, hier aber ging es lediglich um die Archivierung für private Zwecke und den eventuellen Versicherungsfall.

Gruß

chinamul
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Beitrag von drakenumi1 » Mo 14.12.09 19:33

tomate hat geschrieben: Besser?
Ganz offensichtlich nicht viel, denn das Grundübel Deines Scanners scheint darin zu liegen, daß das Scannerlicht die Oberfläche der Münze überhaupt nicht berührt oder nur in Form einer ganz schmalen und kaum erkennbaren Linie am Gesichtsrand des Portraits. Das Licht, welches gerade noch ein flaues Bild erzeugt, ist nur das im Scanner vagabundierende Streulicht. Die eigentliche Licht-/Schattenwirkung und damit eine kontrastreiche Abbildung kann überhaupt nicht entstehen. Ich glaube an einen Schaden bzw. Falschjustierung der Lampe gegenüber der Auflageebene. Hier kommt es auf wenige Winkelgrade an, mit der das Licht schräg auf die Scannerebene fallen muß! Geht dieser Winkel gegen Null, bleibt's auf der Münze dunkel.

Grüße von

drakenumi1
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