Auflösung Rückseitenlegende

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alexander20
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Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von alexander20 » So 22.08.10 09:40

Sehr geehrte Sammlerkollegen,

bei diesem Follis des Galerius Maximianus habe ich zur Rückseitenlegende eine Frage:

Die Rückseitenlegende lautet :
GENIO AVGVSTI (soweit völlig üblich)
so und dazu eine Signatur/Monogramm, das ich nicht richtig entziffern kann, etwa HMD(???)

Ich kenne solche Signaturen auf Folles nur in den Feldern, nicht aber als Teil der Rückseitenlegende.

Kann mir von Euch jemand hierzu etwas sagen?

Alexander20
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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von emieg1 » So 22.08.10 10:15

Dieser Zusatz scheint ein CMH (in Ligatur) zu sein, wie beispielsweise bei diesem Exemplar:

http://www.acsearch.info/record.html?id=211422

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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von alexander20 » So 22.08.10 11:32

Hallo nummis durensis,

ja das passt wohl. Aber eine Ligatur in einer Rückseitenlegende ist doch recht ungewöhnlich oder? Und was bedeutet diese Ligatur. Hat sich hier der Stempelschneider verewigt?
Wie gesagt ich kenne Ligaturen , die insgesamt doch recht selten sind, nur auf Folles imFeld, nicht aber innerhalb einer Rückseitenlegende.
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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von chinamul » So 22.08.10 11:44

Zu diesem Thema hatten wir vor etlichen Jahren schon mal eine ausführliche Diskussion, bei der sich auch Ursula Kampmann (Berenike) geäußert hat. Auch sie konnte leider nichts Verbindlicheres über das CMH sagen.
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... CMH#p54181

Gruß

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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von alexander20 » So 22.08.10 12:36

hallo chinamul,

das ist ja interessant. Kannst Du mir den Thread sagen, würde mich sehr interssieren.
Sind denn Folles mit Ligaturen in der Legende dann selten? Wie gesagt ich besitze einige Dutzend Folles , aber habe Folles mit Ligaturen in der Legende bisher nicht gesehen (oder übersehen!).

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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von Peter43 » So 22.08.10 12:45

Eine weitere Erklärung, die im obigen Link nicht erwähnt wird, habe ich bei Failmezger 'Roman Bronze Coins' gefunden. Er meint, es bedeute 'Wert von 100 Sesterzen zu 48 Stück das Pfund'. Eine weitere Erläuterung dazu hat er aber nicht gegeben.

Jochen
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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von alexander20 » So 22.08.10 12:55

Hall Chinaml,

ich bitte um Entschuldigung, hab völlig überlesen, dass Du den Thread schon beigefügt hattest. Ich habe mir den Thread zwischenzeitlich durchgelesen. Im Ergebnis ist es wohl so, dass da noch einiger Forschungsbedarf besteht. Na ja Berenike hat schon recht, warum sollen nachfolgende Numismatikergenerationen nicht auch noch etwas zu tun haben....
Aber dann passt das ja insgesamt sehr schön in das Thema "Beizeichen", wo ja nun auch noch sehr viel numismatische Forschungarbeit zu leisten sein wird.
Ich selbst tendiere dazu, das CMH für eine Titulaturabkürzung zu halten. Da es Teil der Rückseitenlegende ist, macht alles andere meiner Meinung nach wenig Sinn.
Ich danke dir jedenfalls sehr für die Erklärung und den Thread.

@peter43:

Hallo Peter,
die Erklärung ; das CMH bedeute "Wert von 100 Sesterzen zu 48 Stück das Pfund" ist , wenn ich den Thread richtig gelesen habe, sehr wohl als eine möglcihe Erklärung angesprochen.

alexander20

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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von Peter43 » So 22.08.10 12:59

Tut mir leid, aber ich kann es nicht finden!

Jochen
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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von chinamul » So 22.08.10 13:26

Peter43 hat geschrieben:Eine weitere Erklärung, die im obigen Link nicht erwähnt wird, habe ich bei Failmezger 'Roman Bronze Coins' gefunden. Er meint, es bedeute 'Wert von 100 Sesterzen zu 48 Stück das Pfund'. Eine weitere Erläuterung dazu hat er aber nicht gegeben.
Eine weitere Erklärung wäre ihm vermutlich auch schwergefallen. Da erwarte ich mir doch etwas mehr "Butter bei die Fische". Solche bloßen Spekulationen können mich nämlich kein bißchen überzeugen!
Schon vor sechs Jahren habe ich aus der Position des CMH am Ende der Rv.-Legende, also als Teil derselben, etwa folgenden Schluß gezogen und davon bisher auch nichts zurückzunehmen:
Als technische Angabe würde man sie doch viel eher im Abschnitt oder im Feld erwarten, nicht aber als Teil der Legende. Besonders auch die Tatsache, daß sie nur im Anschluß an GENIO CAESARIS und GENIO AVGVSTI (für GENIO IMPERATORIS CMH habe ich in meiner Sammlung keine Beispiele gefunden) auftaucht, deutet meiner Ansicht nach darauf hin, daß sie sich eigentlich nur auf den jeweiligen Caesar oder Augustus beziehen kann.

Gruß

chinamul
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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von Peter43 » So 22.08.10 15:17

Dieses Argument hat was für sich!

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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von richard55-47 » So 22.08.10 16:25

Unter http://elearning.unifr.ch/antiquitas/outils/2/ habe ich eine weitere Auflösung gefunden, die mich ganz besonders schlau macht: 8O
Curavit (ou Condidit) hoc monumentum.
do ut des.

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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von chinamul » So 22.08.10 16:42

Damit sind ja nun wohl alle bisherigen Unklarheiten (zugunsten einer neuen!) beseitigt. Jedenfalls ergibt für mich "Er sorgte für dies Monument" in unserem Kontext keinen nachvollziehbaren Sinn. Es darf also nach Herzenslust weiterspekuliert werden.

Gruß

chinamul
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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von alexander20 » So 22.08.10 16:51

Hallo,

nicht das da etwas durcheiander gerät. Wir reden hier über die Ligatur CMH, nicht CHM. Und ich stmme Chinamul zu, es würde auch keinen Sinn machen auf eine Bautätigkeit in einer Rückseitenlegened hinzuweisen. Auf allen Münzen, die ich kenne und die auf eine Bautätigkeit des Kaisers verweisen ist auch ein Bauwerk zu sehen.

Alexander20

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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von emieg1 » So 22.08.10 16:57

Abgesehen davon, dass es CMH heisst und nicht CHM, ergibt für mich eine direkte Zugehörigkeit zur Revers-Legende keinen Sinn, denn dann hätte man die einzelnen Buchstaben einzeln gesetzt und nicht in einer Ligatur zusammengefasst, oder?!

Die beste Abbildung habe ich übrigens jetzt hier gefunden: http://www.acsearch.info/record.html?id=102019

Diese Ligatur erscheint übrigens auch auf anderen Rückseiten(motiven), wie beispielsweise hier auf einem Follis der Galeria Valeria: http://www.acsearch.info/record.html?id=54298

Es darf also weiter spekuliert werden... :wink:

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Re: Auflösung Rückseitenlegende

Beitrag von chinamul » So 22.08.10 17:54

Dieser Follis der Galeria Valeria ruiniert leider meine schöne Theorie, daß sich die Ligatur nur auf Augusti und Caesaren bezieht. Offenbar können auch Göttinnen (und wohl auch Götter) damit kombiniert werden. Es könnte sich damit um eine Art ehrendes Epitheton handeln. Ich fürchte aber, daß auch dieser meiner neuen These kein dauernder Bestand beschieden sein wird.
Immerhin haben sich ja wenigstens einige neue Aspekte ergeben.

Gruß

chinamul
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