Einseitige Münzrisse?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

AvB_Do
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Einseitige Münzrisse?

Beitrag von AvB_Do » Mo 14.02.11 12:45

... und nun zu den harten Tatsachen:
kennt jemand einen plausiblen Grund dafür, dass eine Münze (RRepublik) fast ausschließlich auf einer Seite Risse aufweist?
Ich kenne die Vorgeschichte und eine evtl. Reinigung nicht, Korrosion scheint nicht am Werke zu sein. Ich finde nur ein paar Reste von Aluminosilikaten, etwas Kalzium und Eisen (alles typisch für Reste aus der Erdkruste) aber keine Reste von Silbersalzen. Mechanische Einwirkung einseitig, wie denn!? Freue mich auf Hinweise :!: :?
Alex

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areich
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Re: Damnatio Memoriae ?

Beitrag von areich » Mo 14.02.11 13:43

Warum kein Bild?

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tilos
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Re: Damnatio Memoriae ?

Beitrag von tilos » Mo 14.02.11 19:45

Bilder wären tatsächlich hilfreich, und neugierig bin ich auch.[ externes Bild ]
Gruß
Tilos

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Re: Damnatio Memoriae ?

Beitrag von emieg1 » Mo 14.02.11 19:49

Ohne Bilder geht nix, Alex, aber mal ganz davon abgesehen wird jetzt hier eine komplette Seite lang offtopic geschwurbselt.

AvB_Do
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Re: Damnatio Memoriae ?

Beitrag von AvB_Do » Di 15.02.11 08:34

Natürlich, nur hatte ich es nicht geschafft ein Bild einzufügen! Im Bild zu sehen: Der Hauptriss geht vom Münzrand re.oben nach li.unten, verzweigt sich später weiter. Ein kleiner Nebenriss ist von li.oben bis zum Hauptriss zu erkennen. Oben rechts sind etwas leuchtende, helle Krümel zu sehen, das sind die Aluminosilikate mit Kalzium und Eisen. Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme.
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Re: Damnatio Memoriae ?

Beitrag von areich » Di 15.02.11 09:35

Das ist jetzt aber nicht absichtlich im Thread 'Damnatio Memoriae' gelandet?

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Re: Damnatio Memoriae ?

Beitrag von emieg1 » Di 15.02.11 10:32

Vielleicht könnte ja der liebe Homer den unteren Teil ab der "Risse" abtrennen und in einen neuen thread verfrachten... :angel:

Alex, sicherlich haben nur ganz wenige hier Erfahrungen mit Aufnahmen von Rasterelektronenmikroskopen. Sicher wäre eine ganz "normale" Aufnahme der Münze hilfreicher. Aber pauschal gesagt: Klar gibt es Münzen, deren Risse nicht durch die Münze durchgehen und daher nur von einer Seite sichtbar sind. Insbesondere, wenn es nur feine Haarrisse sind, was mir hier der Fall zu sein scheint.

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Re: Damnatio Memoriae ?

Beitrag von tilos » Di 15.02.11 16:56

Ich meinte eigentlich auch eine Aufnahme der "ganzen" Münze - beide Seiten. Anhand des Details kann man nur mutmaßen, dass es sich um eine moderne Beschädigung handelt.

Gruß
Tilos

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Re: Einseitige Münzrisse?

Beitrag von AvB_Do » Di 15.02.11 23:38

Rainer, einverstanden... eigentlich haben diese Risse hier nichts zu suchen!
Tilos, Rainer, sobald ich in der Lage bin, werde ich 'normale' Bilder nachliefern. Das könnte aber ein paar Tage dauern.
Alex

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Re: Einseitige Münzrisse?

Beitrag von cepasaccus » Mi 16.02.11 00:56

Ohne die Fotos meine Vermutung: Schroetlingsdefekt. Beim Schmelzen eines Schroetlings gibt es oben und unten und beide Seiten sind unterschiedlichen Bedigungen ausgesetzt. Z. B. ist die Oberseite der Luft ausgesetzt und kann Gase loesen.
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.

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Re: Einseitige Münzrisse?

Beitrag von AvB_Do » Sa 12.03.11 00:28

nun habe ich das fehlende Foto. Wer hat eine Idee dazu?
[ externes Bild ]

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Re: Einseitige Münzrisse?

Beitrag von PeterI » Sa 12.03.11 09:15

Ich glaube es handelt sich um Verunreinigungen unter der Metalloberfläche, das Silber war anscheinend bei der Prägung etwas verunreinigt.
Die einzelnen Stücke könnten auch wegbrechen. Ich habe auch zwei Münzen bei denen das der Fall ist (bei beiden ist es ebenfalls nur einseitig).
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Re: Einseitige Münzrisse?

Beitrag von drakenumi1 » Sa 12.03.11 15:19

AvB_Do hat geschrieben: kennt jemand einen plausiblen Grund dafür, dass eine Münze (RRepublik) fast ausschließlich auf einer Seite Risse aufweist?

Ein eigentlich ganz einfach zu erklärender Grund:

Im Prägemoment wird durch das Flachschlagen des Schrötlings das Metall zwischen den beiden Werkzeughälften radial nach außen verdrängt - das wird sichtbar durch die bekannten Fließlinien auf den fertigen Münzen. -
Nun folgender Gedankenversuch:
Eine Prägung mit einem einseitig völlig glatten Prägewerkzeug und auf der anderen Seite einem fein gerasterten, viel feiner als das, was Mutter zum Breitschlagen der Koteletts in der Küche verwendet (s. unten):lol: . Nein, nicht lachen!
Das Ergebnis ist jedenfalls, daß das Metall auf der Seite des Fleischklopfers durch die enge Profilrasterung oberflächennahe am Fließen gehindert wird, während es auf der Gegenseite, wo es an der glatten Werkzeugseite anliegt, munter und ungehindert radial nach außen fließen kann. Das heißt, daß das Metall in verschiedenen Dickenschichten des Schrötlings mehr oder weniger intensiv fließt, was zu enormen Spannungen in einzelnen Schichten gegenüber anderen führt. Ergebnis: Im Grenzbereich, in der Schicht mit der höheren Spannung reißt das Metall auf, aber eben nur einseitig.
Man kann sich nun ausmalen, daß mit stark unterschiedlich feingliedrig (mit viel oder wenig Prägekonturen) ausgeführtem Prägestempel ebenso zu solchen einseitigen Rissen führen. Allerdings werden auf solche Weise entstandene einseitige immer nur sehr dünn sein.

es grüßt Euch

drake
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Re: Einseitige Münzrisse?

Beitrag von AvB_Do » So 13.03.11 00:24

... auf die Idee mit den Verunreinigungen war ich auch schon gekommen. Fehlanzeige, die Analyse hat es nicht bestätigt. Es muss einen mechanischen Grund geben. Spielt die Temperatur eine Rolle? Oder war der Schrötling schon defekt? Ich meine so eine Art Blätterteig?
Gruß Alex

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Re: Einseitige Münzrisse?

Beitrag von beachcomber » So 13.03.11 00:31

ich glaube mit dem blätterteig liegst du gar nicht so falsch. :) diese delaminierung bei silber kommt häufiger vor, wenn die münze in einem ungünstigen ambiente gelegen hat.
normalerweise sind dann zwar beide seiten betroffen, aber ich kann mir auch vorstellen, dass eine seite geschützter als die andere war.
grüsse
frank

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