Neues vom Lockenschneider
Moderator: Homer J. Simpson
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Neues vom Lockenschneider
Der Münzbarbier meldet sich zurück , unter neuem Namen aber leicht an dem gleichen (blauen) Hintergrund zu erkennen . http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... gory=18465
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Hallo zusammen!
So ganz kann ich eure Abneigung gegen R... nicht verstehen?!
Vor zwei Jahren hab´ ich auch ein Stück von diesem Verkäufer erworben (das nach Expertise NICHT nachgeschnitten ist)! Die meisten Münzen mögen wohl nachgeschnitten sein, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich lieber so ein Stück in meiner Sammlung habe, als irgendein korrodiertes Stück Bronze, bei dem man mit Mühe und Not noch etwas erkennen kann!
Zudem möchte ich noch anmerken, dass man Sammlerkollegen, auch wenn sie auf eine nachgeschnittene Münze bieten, nicht als Deppen tituliert! Das ist nicht unbedingt der beste Stil!
Grüße Gordian III
So ganz kann ich eure Abneigung gegen R... nicht verstehen?!
Vor zwei Jahren hab´ ich auch ein Stück von diesem Verkäufer erworben (das nach Expertise NICHT nachgeschnitten ist)! Die meisten Münzen mögen wohl nachgeschnitten sein, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich lieber so ein Stück in meiner Sammlung habe, als irgendein korrodiertes Stück Bronze, bei dem man mit Mühe und Not noch etwas erkennen kann!
Zudem möchte ich noch anmerken, dass man Sammlerkollegen, auch wenn sie auf eine nachgeschnittene Münze bieten, nicht als Deppen tituliert! Das ist nicht unbedingt der beste Stil!
Grüße Gordian III
- richard55-47
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- Andreas
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Ja genau, sie werden repatiniert.donolli hat geschrieben:mal eine frage zu dem thema:
wenn an den münzen derart rumgebessert wird,, wie bekommen es die hin, dass die patina heil ausschaut und man nicht die blanke bronze sieht? werden die münzen repatiniert?
cheers, donolli
Ich würde ich mir NIEMALS völlig wertlose manipulierte Münzen in die Sammlung legen, dann lieber ein korrodiertes Original!
Gruß
Andreas
Andreas
- antoninus1
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Morgen,
was haltet ihr denn hiervon?
http://www.hdrauch.com/auction/coins/in ... ef8092987b
genau diese Münze ist mir vor 6 Wochen von einem Privathändler aus dem Balkan auf der Numismata angeboten worden. Ich habe sie dann lieber nicht gekauft, da mir auch hier die Schläfenlocken, der Bart (der ähnelt in der Struktur sehr dem Hadrian oben) und das Wolfsfell nicht astrein erschienen.
Jetzt wird sie kommentarlos dort angeboten.
was haltet ihr denn hiervon?
http://www.hdrauch.com/auction/coins/in ... ef8092987b
genau diese Münze ist mir vor 6 Wochen von einem Privathändler aus dem Balkan auf der Numismata angeboten worden. Ich habe sie dann lieber nicht gekauft, da mir auch hier die Schläfenlocken, der Bart (der ähnelt in der Struktur sehr dem Hadrian oben) und das Wolfsfell nicht astrein erschienen.
Jetzt wird sie kommentarlos dort angeboten.
Gruß,
antoninus1
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@andreas
Wo steht geschrieben, dass nachgeschnittene Münzen völlig wertlos sind? Selbst im neuen Kampmann steht zwar das sie stark im Wert gemindert sind, aber auch der Zusatz: "in Deutschland und den USA wird interessanterweise eine Nachbarbeitung kaum in die Preisgestaltung einbezogen". Ich sehe das ganze ähnlich, eine Münze die übertrieben Nachgeschnitten ist, sollte stark wertgemindert sein, eine Prägung die dezent nachgebessert wurde würde ich auch zu einem Preis einer unnachbearbeiteten Münze erwerben.
Wie sehen andere Sammelkollegen diese Sache?!
Grüße
GordianIII
Wo steht geschrieben, dass nachgeschnittene Münzen völlig wertlos sind? Selbst im neuen Kampmann steht zwar das sie stark im Wert gemindert sind, aber auch der Zusatz: "in Deutschland und den USA wird interessanterweise eine Nachbarbeitung kaum in die Preisgestaltung einbezogen". Ich sehe das ganze ähnlich, eine Münze die übertrieben Nachgeschnitten ist, sollte stark wertgemindert sein, eine Prägung die dezent nachgebessert wurde würde ich auch zu einem Preis einer unnachbearbeiteten Münze erwerben.
Wie sehen andere Sammelkollegen diese Sache?!
Grüße
GordianIII
- donolli
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@ gordian III:
wenn ich auch am aus dem kampmann zitieren darf: "--> Stark wertmindernd (v.a. in Deutschland und den USA, IN ITALIEN wird interessanterweise eine Nachbearbeitung kaum in die Preisgestaltung einbezogen)"
Ich weiß ja nicht, aber ich bin auch der meinung, dass die dinger kein geld wert sind, da meiner ansicht nach, das nachbessern dem fälschen gleichkommt. es wird etwas verändert, so dass es nicht mehr mit dem originalzustand entspricht. solche münzen sind dann kunstprodukte. da kann ich mir also auch gleich eine nachprägung kaufen, die sieht nämlich (teilweise jedenfalls) auch klasse aus und ist sowieso viel billiger...
cheers, donolli
wenn ich auch am aus dem kampmann zitieren darf: "--> Stark wertmindernd (v.a. in Deutschland und den USA, IN ITALIEN wird interessanterweise eine Nachbearbeitung kaum in die Preisgestaltung einbezogen)"
Ich weiß ja nicht, aber ich bin auch der meinung, dass die dinger kein geld wert sind, da meiner ansicht nach, das nachbessern dem fälschen gleichkommt. es wird etwas verändert, so dass es nicht mehr mit dem originalzustand entspricht. solche münzen sind dann kunstprodukte. da kann ich mir also auch gleich eine nachprägung kaufen, die sieht nämlich (teilweise jedenfalls) auch klasse aus und ist sowieso viel billiger...
cheers, donolli
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Das Glätten von Flächen und abschleifen von Verkrustungen ist im Münzhandel ganz normal und auch nicht sooo schlimm . Aber wenn der Charakter einer Prägung vollkommen verändert wird (wie bei dem Beispiel), ist das schon echt bitter . Da könnte man ja auch eine Münze von Hadrian nehmen und sein eigenes Gesicht eingravieren .
- chinamul
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Noch ein sehr eindrucksvolles Beispiel (wieder auf blauem Stoff!) ist eBay 3909064621. Das sieht nun ganz und gar runderneuert aus, auch die Rückseite. Der Anbieter gibt denn auch eine Bearbeitung zu.
@Sir Oly
Ich stimme dir voll und ganz zu. Beim Glätten und behutsamen Abschleifen wird ja nichts vorgegaukelt, was vorher nicht vorhanden war, sondern man schafft allenfalls, zumindest auf den Bildpartien, künstlich eine Art Abnutzung, wie sie auch im normalen Zahlungsverkehr vorkommt. Beim Glätten der Felder passiert ebenfalls nichts Gravierendes (sogar im Wortsinn nicht). Ganz anders sieht es natürlich beim "Frisieren" oder gar beim Umschneiden von Legenden aus. Das ist wohl keinesfalls mehr hinzunehmen. Interessant wäre es zu erfahren, wie Museumsrestauratoren die Sache angehen, wenn sie beispielsweise eine stark verkrustete Bronzestatue ausstellungsreif herrichten. Es ist da doch wohl so, daß ein ursprünglich glatter Götterpopo sich auch nach der Restauration zwar nicht blankpoliert aber doch wieder einigermaßen handfreundlich darstellen soll. Im übrigen scheint es hinsichtlich unseres Themas nicht nur regionale Unterschiede zu geben, sondern es hängt auch stark vom Zeitgeschmack ab, wie weit man hier zu gehen bereit ist, was noch akzeptiert wird und was nicht mehr. Hat man früher etwa zerbrochene antike Vasen so rekonstruiert, daß sie wie heil aussahen, legt man heute aus dokumentarischen Gründen Wert darauf, daß die Ergänzungen sich von der Originalsubstanz deutlich abheben.
Es gab auch mal eine Zeit, in der unbedarfte "Rutengänger" eine Fundmünze erstmal durch Kratzen mit einem schartigen Taschenmesser daraufhin überprüften, ob sie nicht vielleicht aus Gold war. Soll man soetwas dann zurückweisen, oder nicht besser mit einer fachmännischen Retusche eine Schadensbegrenzung versuchen?
Ich persönlich würde immer von Fall zu Fall entscheiden, ob ich mir ein sichtbar bearbeitetes Stück in die Sammlung lege.
Ja ja, es ist schon ein sehr heikles Kapitel, das sich sehr kontrovers diskutieren läßt.
Gruß
chinamul
@Sir Oly
Ich stimme dir voll und ganz zu. Beim Glätten und behutsamen Abschleifen wird ja nichts vorgegaukelt, was vorher nicht vorhanden war, sondern man schafft allenfalls, zumindest auf den Bildpartien, künstlich eine Art Abnutzung, wie sie auch im normalen Zahlungsverkehr vorkommt. Beim Glätten der Felder passiert ebenfalls nichts Gravierendes (sogar im Wortsinn nicht). Ganz anders sieht es natürlich beim "Frisieren" oder gar beim Umschneiden von Legenden aus. Das ist wohl keinesfalls mehr hinzunehmen. Interessant wäre es zu erfahren, wie Museumsrestauratoren die Sache angehen, wenn sie beispielsweise eine stark verkrustete Bronzestatue ausstellungsreif herrichten. Es ist da doch wohl so, daß ein ursprünglich glatter Götterpopo sich auch nach der Restauration zwar nicht blankpoliert aber doch wieder einigermaßen handfreundlich darstellen soll. Im übrigen scheint es hinsichtlich unseres Themas nicht nur regionale Unterschiede zu geben, sondern es hängt auch stark vom Zeitgeschmack ab, wie weit man hier zu gehen bereit ist, was noch akzeptiert wird und was nicht mehr. Hat man früher etwa zerbrochene antike Vasen so rekonstruiert, daß sie wie heil aussahen, legt man heute aus dokumentarischen Gründen Wert darauf, daß die Ergänzungen sich von der Originalsubstanz deutlich abheben.
Es gab auch mal eine Zeit, in der unbedarfte "Rutengänger" eine Fundmünze erstmal durch Kratzen mit einem schartigen Taschenmesser daraufhin überprüften, ob sie nicht vielleicht aus Gold war. Soll man soetwas dann zurückweisen, oder nicht besser mit einer fachmännischen Retusche eine Schadensbegrenzung versuchen?
Ich persönlich würde immer von Fall zu Fall entscheiden, ob ich mir ein sichtbar bearbeitetes Stück in die Sammlung lege.
Ja ja, es ist schon ein sehr heikles Kapitel, das sich sehr kontrovers diskutieren läßt.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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Bei eBay 3909064621 glaube ich nicht nur an "Lockenschneider" sondern habe ganz andere Befürchtungen. Ich kann mich natürlich täuschen, aber darin sieht man, wie eng "Bearbeitung", "Manipulation", "Fälschung" zusammenhängen.
Natürlich kann jeder sammeln, was er will - da kann man niemandem Vorschriften machen.
Der Verkäufer sollte aber auf jeden Fall angeben, daß die Münze manipuliert ist. Es ist ja nicht nur das "Lockenschneiden", danach muß die Münze nachpatiniert werden. Im Endeffekt habe ich dann eine Münze, die gut aussieht, aber aus der Antike weder die Patina noch das Relief in die Neuzeit gerettet hat.
Erinnert mich irgendwie an an moderne Drucke. Es gibt vom Künstler autorisierte und signierte Abzüge zu ansehnlichen Preisen. Danach die Massenkopien in "Strassengeschäften". Das Bild ist das gleiche - nur die Qualität macht den Unterschied:
Ich habe noch nie nachgeschnittene Münzen gehandelt und werde mich auch in Zukunft davon fernhalten.
Natürlich kann jeder sammeln, was er will - da kann man niemandem Vorschriften machen.
Der Verkäufer sollte aber auf jeden Fall angeben, daß die Münze manipuliert ist. Es ist ja nicht nur das "Lockenschneiden", danach muß die Münze nachpatiniert werden. Im Endeffekt habe ich dann eine Münze, die gut aussieht, aber aus der Antike weder die Patina noch das Relief in die Neuzeit gerettet hat.
Erinnert mich irgendwie an an moderne Drucke. Es gibt vom Künstler autorisierte und signierte Abzüge zu ansehnlichen Preisen. Danach die Massenkopien in "Strassengeschäften". Das Bild ist das gleiche - nur die Qualität macht den Unterschied:
Ich habe noch nie nachgeschnittene Münzen gehandelt und werde mich auch in Zukunft davon fernhalten.
- Andreas
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@GordianIII: Geh mal mit deinen manipulierten Stücken zu einem renomierten Händler. Wunder dich aber nicht wenn er dich nach 5 min zur Tür bittet. Du hast dich doch nicht etwa über meinen Ausdruck "Deppen" ereifert weil du selber mitgeboten hast ?
Na dann viel Spass mit dem Schrott!
P.S. Wen interessieren eigentlich Aussagen im "Kampmann"? Mich jedenfalls nicht.
Na dann viel Spass mit dem Schrott!
P.S. Wen interessieren eigentlich Aussagen im "Kampmann"? Mich jedenfalls nicht.
Gruß
Andreas
Andreas
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