Mal wieder ein Münzrätsel!
Moderator: Homer J. Simpson
- chinamul
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Mal wieder ein Münzrätsel!
Hallo Freunde!
An dem folgenden Antoninian des Gordian stimmt etwas nicht.
Was könnte das sein
Ratet mal schön!
Um etwaigen diesbezüglichen Spekulationen zuvorzukommen: Er ist ohne Zweifel echt!
Gruß
chinamul
An dem folgenden Antoninian des Gordian stimmt etwas nicht.
Was könnte das sein
Ratet mal schön!
Um etwaigen diesbezüglichen Spekulationen zuvorzukommen: Er ist ohne Zweifel echt!
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chinamul
- richard55-47
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Chinamul, du führst mich wieder in Versuchung, Mist zu raten.
Avers erscheint mir fehlerfrei. Stürze ich mich auf Rv.
Ich gehe mal davon aus, dass sich in dem mit der rechten Hand gehaltenen, verschlossenen Säckchen Münzen befinden. Die Göttin wird aber mit herausgeschütteten (verschenkten) Münzen dargestellt, wenn nicht das Füllhorn und/oder das Rechenbrett zum Zuge kommen.
Setzen, sechs??
Avers erscheint mir fehlerfrei. Stürze ich mich auf Rv.
Ich gehe mal davon aus, dass sich in dem mit der rechten Hand gehaltenen, verschlossenen Säckchen Münzen befinden. Die Göttin wird aber mit herausgeschütteten (verschenkten) Münzen dargestellt, wenn nicht das Füllhorn und/oder das Rechenbrett zum Zuge kommen.
Setzen, sechs??
do ut des.
- richard55-47
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- richard55-47
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- chinamul
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Es ist die Lösung!
Die Figur ist eindeutig die Libertas mit Pilleus (Freiheitsmütze) in der Rechten und Zepter in der Linken.
Könnte dies vielleicht ein Indiz dafür sein, daß die römischen Stempelhersteller mit "Fertigbauteilen" arbeiteten, also mit kompletten Legendenpunzen, die nur noch mit einem Götterbild kombiniert werden mußten, um einen Prägestempel zu schaffen? Dabei konnte es schon mal zu einer Verwechslung kommen, jedenfalls eher, als wenn ein Stempelschneider einen vollständigen Stempel geschnitten hätte. Für eine solche Annahme könnte auch sprechen, daß Anfang und Ende der Legende nicht auf gleicher Höhe liegen, die Legende gegenüber der Figur also leicht verdreht ist.
Dank an beide Löser!!!
Gruß
chinamul
Die Figur ist eindeutig die Libertas mit Pilleus (Freiheitsmütze) in der Rechten und Zepter in der Linken.
Könnte dies vielleicht ein Indiz dafür sein, daß die römischen Stempelhersteller mit "Fertigbauteilen" arbeiteten, also mit kompletten Legendenpunzen, die nur noch mit einem Götterbild kombiniert werden mußten, um einen Prägestempel zu schaffen? Dabei konnte es schon mal zu einer Verwechslung kommen, jedenfalls eher, als wenn ein Stempelschneider einen vollständigen Stempel geschnitten hätte. Für eine solche Annahme könnte auch sprechen, daß Anfang und Ende der Legende nicht auf gleicher Höhe liegen, die Legende gegenüber der Figur also leicht verdreht ist.
Dank an beide Löser!!!
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chinamul
- Xanthos
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@richard
Ich würde sagen, dass es ein Unentschieden ist Ich hatte von diesen Antoninianen schon einige in der Hand und mir war klar, dass es sich bei der abgebildeten Göttin um Libertas handelt (hinterfragt habe ich mich dazu nie ). Also war das für mich ganz selbstverständlich. Erst als du sagtest, dass sei ungewöhnlich, habe ich ein wenig nachgeforscht und herausgefunden, dass es das nur unter Gordianus III gab.
@chinamul
Das wäre durchaus denkbar, da die meisten Menschen ja dazu neigen alles zu zentrieren und bei manchen Münzen ist das in der Tat nicht der Fall. Jedoch muss man davon ausgehen, dass man, bei den vielen unterschiedlichen Legenden, bestimmt schon etwas in dieser Richtung gefunden hätte, wenn deine These zutreffen würde.
Ich würde sagen, dass es ein Unentschieden ist Ich hatte von diesen Antoninianen schon einige in der Hand und mir war klar, dass es sich bei der abgebildeten Göttin um Libertas handelt (hinterfragt habe ich mich dazu nie ). Also war das für mich ganz selbstverständlich. Erst als du sagtest, dass sei ungewöhnlich, habe ich ein wenig nachgeforscht und herausgefunden, dass es das nur unter Gordianus III gab.
@chinamul
Das wäre durchaus denkbar, da die meisten Menschen ja dazu neigen alles zu zentrieren und bei manchen Münzen ist das in der Tat nicht der Fall. Jedoch muss man davon ausgehen, dass man, bei den vielen unterschiedlichen Legenden, bestimmt schon etwas in dieser Richtung gefunden hätte, wenn deine These zutreffen würde.
- antoninus1
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Guten Morgen,
auffallend ist, dass der Abstand der Buchstaben der Rückseitenlegende nicht gleichmäßig ist.
Nach LIBERALTAS hat der Stempelschneider gemerkt, dass er noch viel Platz hat und hat dann das A V G weit auseinandergezogen.
Spricht für mich eher dafür, dass Buchstabe für Buchstabe eingeschnitten wurde.
auffallend ist, dass der Abstand der Buchstaben der Rückseitenlegende nicht gleichmäßig ist.
Nach LIBERALTAS hat der Stempelschneider gemerkt, dass er noch viel Platz hat und hat dann das A V G weit auseinandergezogen.
Spricht für mich eher dafür, dass Buchstabe für Buchstabe eingeschnitten wurde.
Gruß,
antoninus1
antoninus1
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Hallo !
Ich vertrete auch die Theorie von den einzeln in den Stempel eingeschnittenen Buchstaben. Neben der manchmal ungleichmässigen Verteilung sprechen meiner Meinung nach zwei weitere Gründe dafür. Zum einen, dass man ansonsten auf der Münze irgendwelche Spuren von Übergängen zwischen Bild- und Legendenstempel sehen müsste, zum anderen ragen auf manchen Darstellungen auch Attribute der jeweiligen Allegorie in die Legende hinein und plazieren sich zwischen den Buchstaben. Beispielsweise der Zweig bei der pax oder die rechte Hand des grüssenden Sol bei ORIENS AUG. Das wäre doch technisch schwer zu realisieren, hier mit zwei ineinandergreifenden Stempelkomponenten zu arbeiten.
Grüsse
gordiphilos
Ich vertrete auch die Theorie von den einzeln in den Stempel eingeschnittenen Buchstaben. Neben der manchmal ungleichmässigen Verteilung sprechen meiner Meinung nach zwei weitere Gründe dafür. Zum einen, dass man ansonsten auf der Münze irgendwelche Spuren von Übergängen zwischen Bild- und Legendenstempel sehen müsste, zum anderen ragen auf manchen Darstellungen auch Attribute der jeweiligen Allegorie in die Legende hinein und plazieren sich zwischen den Buchstaben. Beispielsweise der Zweig bei der pax oder die rechte Hand des grüssenden Sol bei ORIENS AUG. Das wäre doch technisch schwer zu realisieren, hier mit zwei ineinandergreifenden Stempelkomponenten zu arbeiten.
Grüsse
gordiphilos
- chinamul
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Hallo gordiphilos,
falls bei Dir der Eindruck entstanden sein sollte, daß ich von einer Prägung mit Einzelpunzen von Legende und Bild ausgehe, hast Du mich leider mißverstanden. Natürlich kann man keine Münze mit zwei verschiedenen Stempeln nacheinander prägen. Ich meinte die Herstellung eines Stempels mit zwei oder auch mehr nacheinander eingeschlagenen Patrizen, wobei ich unterstelle, daß zunächst die Legende mit einem vollflächigen Flan eingeschlagen wurde und dann erst die Bildpunze. Das dabei verdrängte Metall konnte man dann durch Überschleifen des Stempels leicht wieder abtragen, so daß man ein glattes Feld erhielt. Selbstverständlich werden auch komplette Stempel neu geschnitten worden sein, was sogar die Regel gewesen sein dürfte. Aber besonders beim Überarbeiten müde gewordener Stempel wird man doch gelegentlich auf die von mir skizzierte Methode zurückgegriffen haben.
Natürlich ist das alles vorerst noch bloße Spekulation, aber ich könnte mir vorstellen, daß sie sich durch ein Zusammentragen entsprechend aufschlußreicher Beispiele eventuell erhärten ließe. Vielleicht sollte man zu dieser Frage auch einmal die Beiträge in diesem Thread zusammenführen mit denen aus dem Thread mit den nachgeschnittenen Einzelbuchstaben. Die Problematik ist ja durchaus vergleichbar.
Unten mal ein Beispiel, das wohl für die Verwendung einer Bildpunze spricht. Ganz offensichtlich ist in diesem Falle der Vollständigkeit des kaiserlichen Porträts ein Buchstabe der Legende geopfert worden, so daß der Kaiser jetzt nur noch VEPASIAN heißt.
Wer ähnliche Stücke hat, möge sie doch bitte hier vorstellen!
Gruß
chinamul
falls bei Dir der Eindruck entstanden sein sollte, daß ich von einer Prägung mit Einzelpunzen von Legende und Bild ausgehe, hast Du mich leider mißverstanden. Natürlich kann man keine Münze mit zwei verschiedenen Stempeln nacheinander prägen. Ich meinte die Herstellung eines Stempels mit zwei oder auch mehr nacheinander eingeschlagenen Patrizen, wobei ich unterstelle, daß zunächst die Legende mit einem vollflächigen Flan eingeschlagen wurde und dann erst die Bildpunze. Das dabei verdrängte Metall konnte man dann durch Überschleifen des Stempels leicht wieder abtragen, so daß man ein glattes Feld erhielt. Selbstverständlich werden auch komplette Stempel neu geschnitten worden sein, was sogar die Regel gewesen sein dürfte. Aber besonders beim Überarbeiten müde gewordener Stempel wird man doch gelegentlich auf die von mir skizzierte Methode zurückgegriffen haben.
Natürlich ist das alles vorerst noch bloße Spekulation, aber ich könnte mir vorstellen, daß sie sich durch ein Zusammentragen entsprechend aufschlußreicher Beispiele eventuell erhärten ließe. Vielleicht sollte man zu dieser Frage auch einmal die Beiträge in diesem Thread zusammenführen mit denen aus dem Thread mit den nachgeschnittenen Einzelbuchstaben. Die Problematik ist ja durchaus vergleichbar.
Unten mal ein Beispiel, das wohl für die Verwendung einer Bildpunze spricht. Ganz offensichtlich ist in diesem Falle der Vollständigkeit des kaiserlichen Porträts ein Buchstabe der Legende geopfert worden, so daß der Kaiser jetzt nur noch VEPASIAN heißt.
Wer ähnliche Stücke hat, möge sie doch bitte hier vorstellen!
Gruß
chinamul
Zuletzt geändert von chinamul am Di 20.07.04 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
- richard55-47
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Gordiphilos scheint mir der richtigen Ansicht zu sein. Die Römer als Perfektionisten der Massenfabrikation haben sich bestimmt nicht auf unnötig viele Arbeitsgänge mit ungewissen Ergebnissen eingelassen. Auch nicht zur Zeit Gordiani III. Ich vermute vielmehr, dass die Stempelschnitzer hier die typischen Attribute der Gottheiten durcheinander gebracht haben. Wie schreibt auch Berenike sinngemäß (irgendwo vorne im Kampmann): Keine Angst, die Römer kannten ihre Gottheiten auch nicht alle, weshalb die Darstellungen in der Legende namentlich benannt wurden. Ein Stempelschnitzer konnte aber nicht auf eine Legende zurückgreifen, deshalb die Verwechslung.
do ut des.
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Moin Moin
ich glaube da hat einfach einer geschlafen
Vieleicht nach einer durchzechten nacht, oder einfach so vor sich her geträumt.
Kennt Ihr das Bild von den Strassenarbeitern die "SCHOOL" auf die Strasse schreiben sollten, und ausversehen "SHCOOL" geschrieben haben???
(Das Bild suche ich mal raus)
Einfach eine nachlässigkeit des Stempelschneiders meiner Meinung nach
Mfg
SCheibe
ich glaube da hat einfach einer geschlafen
Vieleicht nach einer durchzechten nacht, oder einfach so vor sich her geträumt.
Kennt Ihr das Bild von den Strassenarbeitern die "SCHOOL" auf die Strasse schreiben sollten, und ausversehen "SHCOOL" geschrieben haben???
(Das Bild suche ich mal raus)
Einfach eine nachlässigkeit des Stempelschneiders meiner Meinung nach
Mfg
SCheibe
Demonax wurde kurz vor seinem Tode gefragt:"Wer sorgt für dein Begräbnis?" Seine Antwort:"Mein Gestank!"
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