Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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Andicz
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Andicz » So 01.09.13 17:16

Vielen Dank! War auf jeden Fall eine sehr sanfte und trotzdem nicht sonderlich zeitintensive Methode. Alles problemlos für Material und Natur :D
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Hoja » Sa 19.10.13 20:57

Eine Frage an die Reinigungsexperten, da ich mir nicht ganz schlüssig bin was ich tun soll.
Würdet ihr diesen Commodus mal "in Säure schmeißen", um die rötliche Auflagen zu entfernen.
Gerade um das Auge und auf der Rückseite beim Kopf des Mars stören sie mich schon ein bißchen.
Viele Grüße
Holger
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Commodus RIC 188 klein.jpg

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Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 19.10.13 21:23

Laß ihn, wie er ist, würde ich sagen. Wenn Du ihn in Säure schmeißt, ist auch die ganze schöne Tönung weg, und Du hast einen blitzblanken Denar mit mäßig rauher Oberfläche. Und von der Sorte gibt's mehr als genug!

Viele Grüße,

Homer

PS: Falls Du eine Katalognummer brauchst: RIC 188.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Sa 19.10.13 23:22

die roten auflagen sollten mechanisch gut entfernbar sein!
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Hoja » So 20.10.13 18:32

Vielen Dank für eure Meinungen. Dann werde ich es, wenn ich es versuche, mechanisch probieren.
Vorher werde ich aber noch ein paar Übungsstunden an Spätrömern absolvieren :)
Homer, danke für das Zitat. Ich hatte dieselbe RIC Nummer gefunden.
Eine Bestätigung von einem "alten Hasen" ist aber immer gut :D
Viele Grüße
Holger

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Hoja » So 20.10.13 20:49

Ich hab noch einen Kanditaten, wo ich mir nicht recht sicher bin, ob ich sie so lasse ( wäre meine Favorit) oder ob ich eine Reinigung probiere.
Dies Iulia Mamaea aus Deutltum sah im Schummerlicht der Berliner Messehalle sehr schön aus.
Zuhause angekommen musste ich leider feststellen das die Patina teilweise fehlt.
Ansonsten gefällt sie mir sehr gut.
Das Problem bei einer Reinigung wird sein das wohl nur eine komplette Entpatinierung in Frage kommen würde, was mich ansich nicht stören würde.
Das Material an den freien Stellen sieht aber (auf dem Foto krasser)etwas korrodiert aus und ich nehme an unter der Patina schaut es ähnlich aus, sodaß ich eine nackte rauhe Münze hätte.
Seh ich das richtig oder ist da noch was zu machen?
Viele Grüße
Holger
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Iulia Mamaea Deultum klein.jpg

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » So 20.10.13 22:43

bloss so lassen! wenn du da die patina runterholst, sieht die ganze münze so zerfressen aus!
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Andicz » Mo 21.10.13 11:39

Auf jeden Fall belassen.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Hoja » Mo 21.10.13 15:26

Nochmals danke.
Jetzt lass ich euch erstmal in Frieden :D

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Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 21.10.13 17:38

Och, wenn Du Fragen hast, frage ruhig. Oft kommen ja auch recht verschiedene Meinungen, und lieber ein paar Meinungen einholen als draufloswursteln und sich nachher in wertvolle Körperteile beißen...

Viele Grüße,

Homer
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Hoja » Mo 21.10.13 17:42

Genau, Homer.
Da ich ja erst am Anfang ( 3 Jahre) meiner Sammelkarriere stehe, hole ich mir lieber einmal mehr Rat von den erfahrenen Sammlern.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Lonsdale » Mi 06.11.13 17:47

Compressed_0000.jpg
Sind diese Münzen noch zu retten?
Natürlich war ich nicht der Übeltäter. Die Münzen sind Bestandteil einer von mir erworbenen Sammlung.

1. (AV) Kratzer Antoninus Pius

2. Philippus II ; (AV) Filzstift, (RV) Kratzer

Viele Grüße
Lonsdale
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Compressed_0001.jpg

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Mi 06.11.13 18:08

die kratzer auf dem denar könnte man wohl wegpolieren. allerdings wird die münze dann an diesen stellen unnatürlich glänzen, und somit genauso irritierend wirken.
an dem sesterzen ist nichts zu machen, es sei denn du würdest die patina komplett entfernen, und dann wahrscheinlich ein von kratern übersätes stück in händen halten. nicht empfehlenswert! :)
wenn es dich unheimlich stört, kannst du ein bisschen farbigen hartwachs in die riefen auf dem rv reiben, das ist reversibel, und leicht gemacht.
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von shanxi » Mi 06.11.13 18:10

Probier doch beim Sesterz Aceton oder reinen Alkohol, die machen der Münze nichts, lösen aber, wenn du Glück hast, den Filzstift raus.

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Homer J. Simpson
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Homer J. Simpson » Mi 06.11.13 18:38

Ich schließe mich Frank ohne Einschränkung an.
Den Denar kann man glatter, aber nicht besser machen. Im Laufe der Zeit, wenn er etwas nachtönt, werden die Kratzer eventuell ETWAS weniger störend. Ansonsten ist er ja schön, die Kratzer werden halt den Preis etwas drücken. Eine richtig seltene Münze würde ich in dem Zustand völlig bedenkenlos kaufen, wenn der Preis stimmt, so einen häufigen Denar nicht unbedingt.
Der Sesterz hat ja bis auf die Kratzer eine sehr schöne Patina. Wenn Du die wegmachst, hast Du eine Mondlandschaft. Wenn der Filzstift mit Lösungsmitteln nicht besser wird, ist es vielleicht doch eine alte Tuschebeschriftung; das würde darauf hindeuten, daß die Münze schon lange in einer Sammlung liegt - die Methode ist seit 80-100 Jahren eigentlich out. Das würde dann schon zur Geschichte der Münze gehören. Auf keinen Fall dran rumkratzen - das Resultat sähe schlimmer aus als die 18 jetzt.
Die Zahl 18 eröffnet noch eine interessante Marketingperspektive: "18" ist ja für viele Hysteriker heute eine verdeckte Nazi-Botschaft. Der 1. Buchstabe ist A, der 8. H; 1 8 ergibt also A H oder Adolf Hitler. Als Münze mit geheimer Nazi-Message gibt's vielleicht beim Preis noch einen Gruselaufschlag.

Viele Grüße,

Homer
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