Pscipio hat geschrieben:Ich habe das Stück hier in meinen Händen (und natürlich habe ich mir auch den Rand angesehen) und zweifle nicht daran, dass es falsch ist, allerdings gut gemacht, da von "transfer dies". Am Stil wird man deshalb auch nichts bemängeln können.
Jetzt, wo Du's sagst, sieht man auch auf dem Avers unten bei ca. 5 Uhr den Stempelansatz. Scheißgefährlich das Teil, in der Tat! Hab' ich doch glatt übersehen. Ich sag's doch: Nur nach Foto eine Expertise machen zu wollen, ist ziemlich gewagt.
(Die "unmögliche Stempelkombination haben wir ja schon "drüben" im Gordi-Thread durchgekaut; "denkbar" ist ein Stempelexport quer durch ein Weltreich zwar schon "irgendwie"; er wäre jedoch sehr, sehr unwahrscheinlich...)
@curtis: Dann meinst Du, daß der typische Antiochia-Stil der Antoniniane von einer bestimmten Handschrift aus Rom beeinflußt sein könnte? Durchaus möglich, daß man für die ersten Gordian-Antoniniane aus Antiochia direkt römische Vorbilder kopiert hat - aber "an sich" hatte man ja die Stempelschneider von den Tetradrachmen her, und deren Stil ist schon "so richtig Antiochia" und entspricht bereits recht genau dem der Antoniniane. Wozu also stadtrömische Stempelschneider übers ganze Mittelmeer nach Antiochia holen? Das ergibt keinen rechten Sinn...
Im übrigen hier mal ein besonders typischer Vertreter für Antiochia-Antoniniane. Die "klobige" Buchstabenform der Legende mit den "Plateau"-Oberflächen auf den Buchstaben statt des "Grates" bei den Römern entspricht also dem komischen Gordian ganz exakt. Achtet auch mal auf das seltsame S, wo der untere Bogen wie "extra angesetzt" erscheint (besonders schön auf dem Rv zu sehen). Und dieses Stück ist KEINE Fälschung, könnt Ihr glauben!
