Zu Wuppis Frage:
Südamerika : bis zur Ankunft der Spanier herrschten in ganz Südamerika Feudalsysteme.
Die Abgaben und Steuern, sowie die Versorgung der Bevölkerung, erfolgte in Naturalien. Auf echter Tauschbasis, Grundnahrungsmittel wie Kürbis, Bohnen und Mais, Maniok gab es reichlich und ein Ausbleiben dieser Grundnahrungsmittel führte regelmäßig zu großen Umwandlungen. Ganze Städte wurden aufgeben.
Bekanntestes Beispiel bei den Mayas: Tíkal, nach 1500 Jahren versank die Stadt um 900 v.Chr. im Wald.
Allerdings sind auch hier Beispiele für Fernhandel bekannt, Die Mayas versorgten sich mit Salz von der karibischen Küste, Feuersteine wurden aus fernen Städten herbeigeschafft.
Bei den anderen Kulturen Süd und Nordamerikas existierte ebenfalls kein Geld, die Wirtschaft und die Versorgung existierten auf reiner Tauschbasis. Von den Inka ist bekannt, wie so ein Geld-loses System funktionierte, es gab keinen Markt, alles lag in staatlicher Hand, Handwerker und Landwirte lieferten ihre Produktion an die Beamten der Verwaltungen, diese lagerte sie ein, und nach Bedarf wurde an die Bevölkerung verteilt. Steuern und Abgaben wurden als Fron oder Militärdienst abgeleistet. Die zwischen den einzelnen Kulturen Südamerikas bestehenden Unterschiede im ökonomisch-sozialen System sprengen den Rahmen dieses Forums.
In Ägypten war dies ähnlich, auch hier gab es kein Geld im heutigen Sinne. Das Streben eines jeden Ägypters war auf das Jenseits gerichtet, der Wunsch nach einem gemütlichem, guten Leben nach dem Tod war stärker als das Streben nach wirtschaftlichem Erfolg im Diesseits. Ähnliches gilt auch für die Außen – wie Innenpolitik Ägyptens egal wer regiert, Hauptsache ist der Dienst an den Göttern.
Die oben erwähnte Münze des Pharao Nektanebos II. (361- 343 v.Chr.) stellt meiner Meinung nach kein Ägyptisches Geld dar, sondern eine Griechische Münze geprägt in Ägypten. Die Ägypter pflegten Ausländischen Gepräge sogleich in den Schmelzofen zu stecken, oder sie durch Zerstückelung auf Ägyptische Gewichtseinheiten zu bringen.
Zur Verdeutlichung:
die 30 Dynastie beginnt mit Nektanebos I ( 380-363 v. Chr.) einem General Lybischer Söldner, der den letzten Pharao der 29. Dynastie (Nepherites II) beseitige.
Ein Angriff Artaxerxes II und ein Aufstand in den Kleinasischen Satrapien gegen Artaxerxes II veranlasste Nektanebos I zu einem Krieg gegen Persien. Sein Sohn und Mitregent Tachos übernahm den Chefposten etwa 362 v. Chr. und gleich den Krieg gg. die Perser des Artaxerxes II.
Tachos rief den Spartaner Agesilaos und den Athener Chabrias zur Hilfe, diese kamen , und halfen die Perser bis nach Syrien zu vertreiben.
Kaum war der Pharao aus dem Haus kam der zurückgelassene Statthalter Ägyptens (ein Lybischer General) auf die Idee den vakanten Thron mit .. dem Sohn des Tachos zu besetzen.
Der Ex-Pharao und Vater bekam bei dem Persern Asyl.
In Ägypten herrschte nun der Pharao Nektanebos II bis ihn der Perserkönig Artaxerxes III. vom Thron schubste (358 v.Chr)
Nektanebos II setzte sich nach Nubien ab, wo sich seine Spur verliert.
Der Geschichtliche Kontext zeigt, zum Zeitpunkt der Herrschaft der 30 Dynastie hatten die Nachbarn das Schicksal Ägyptens in der Hand. Die Alten Feinde Persien und Lybien, und ein neuer Verbündeter, die Griechen.
Die Griechen versuchten mit Soldaten und Ränkespiel auf einem Nebenkriegschauplatz des Persisch–Griechischen Konfliktes zu gewinnen,
geschickterweise ließen sie sich dieses von den Verbündeten bezahlen, und das in einer Form, die den gewöhnlichem Soldaten bekannt war.
Die Erwähnte Münze des Nektabenos II ist nicht die erste Münze, sondern bereits sein Vater Tachos ließ um 360 v.Chr. für die griechischen „Freiwilligen“ eine Tetradrachme schlagen, eine Eule wie aus Athen, die jedoch in demotischer Schrift (eine der drei Schriften des Alten Ägyptens) auf dem Av. den Namen des Tachos trägt.
Sammlergrüße Nikolausi
(ich mehle mal ein Bildchen aus meiner Schatztruhe

)
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