Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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cepasaccus
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Mo 05.04.10 23:29

PS: Noch eine Frage zum "ziemlich langsam". Sind das Stunden? Tage? Wochen? Monate?
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Münzschreck
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Münzschreck » Mo 05.04.10 23:33

Löffel und Münze dürfen sich natürlich nicht berühren, sonst kann die Sicherung rausfliegen. Der Löffel ist passend gebogen, ich leg dann oben auf den Rand des Gefäßes nen Stift drauf und die Münze baumelt daran in der Mitte.

Wie lange es dauert, hängt von der Stromstärke ab. Mit nem 9V Block dauert es ca. ne Stunde, mit meinem Netzteil ca. 10-20 Minuten.

emieg1
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Mo 05.04.10 23:44

Münzschreck, dein erstes vorgestelltes Reinigungsergebnis sieht wirklich immens überzeugend aus, die folgenden leider etwas weniger, was aber an der schlechteren Grundsubstanz zu liegen scheint.

Seit langem spiele ich mit dem Gedanken, diese Reinigungsmethode einmal zu probieren, und daher dümpelt bei mir das folgende ebay-Angebot ständig in den Favoriten umher:

http://cgi.ebay.de/Electrolysis-coin-cl ... 4cee9e418e

Ich denke, ich werds doch einfach mal testen...

inferus
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von inferus » Mo 05.04.10 23:48

Bei dem Angebot bitte beachten, dass die britischen Stecker bei uns nicht passen...das Angebot ist mir ebenso aufgefallen, suche jetzt noch eines mit dt.Steckern.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Mo 05.04.10 23:59

Das ist prinzipiell richtig, aber bitte guckst du im Angebot... oder hier:

"For non-UK. buyers I will also supply a FREE 2 - pin flat or round pin adaptor to suit your country of use."

:wink:

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Di 06.04.10 00:00

cepasaccus hat geschrieben:PS: Noch eine Frage zum "ziemlich langsam". Sind das Stunden? Tage? Wochen? Monate?
stunden :)
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von inferus » Di 06.04.10 00:02

:) mhm...wer lesen kann, ist klar im Vorteil...naja dann steht dem Versuch ja nichts im Wege.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Di 06.04.10 00:08

Was mir insbesondere aufgefallen war: Der Verkäufer stellt selbst Münzen ein, die wohl auf diese Art gereinigt worden sind:

http://cgi.ebay.de/15-Nice-Roman-coins- ... 4cee875cf4

IMHO gar nicht mal so schlecht, denn ansonsten bekomme ich von den meisten in ebay eingestellten Reinigungsversuchen von Spätrömern Augenkrebs. Man sollte sich natürlich im klaren sein, dass auch die Elektrolyse aus einem schön erhaltenen Follis mit Korrisionsspuren kein vorzügliches museales Prachtexemplar köcheln wird! :wink:

cepasaccus@: Hast du deine Miezekatze echt nicht mit der Nadel zufriedenstellend reinigen können? Ich finde sie hat(te) eine richtig tolle Grundpatina mit ein paar unbedeutenden Auflagen, die sich mit ein wenig Aufwand fast vollständig entfernt hätte lassen :roll:

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Di 06.04.10 01:21

Die Miezekatze hatte eine duenne, braune Patina. Darauf waren ein paar groessere Malachitbroeckchen, die gut abgingen und worunter die braune Patina kam. Der groesste Teil war mit unregelmaessig duenner Malachitpatina zugekleistert, so dass man z. B. auch die Haare fast nicht gesehen hat. Und dann ist da noch was duennes, nicht so hartes, eher braunes Zeug drauf. Bei diesen ganzen duennen Schichten ging mit Abplatzen nichts. Da musste ich rumschaben und den Haaren folgen, etc.. Dabei kam dann doch haeufiger mal das Muenzmetall zum Vorschein.

Ich hatte die Muenze jetzt gut 2.5 h in Bio-Weissweinessig. Die von mir nicht entfernten Malachitbroecken sind im wesentlichen noch drauf, sehen aber nun eher blau aus, also wie Azurit. Viele Stellen, die duenn belegt aussahen sehen nun "blank" aus, wobei "blank" bedeutet "mattes braun mit silbrigem Schimmer in den Feldern". Vielleicht waere es besser gewesen die Muenze gleich in Essig einzulegen.

Ueber Nacht goenne ich ihr nun ein bischen Erholung und mach dann morgen mit dem Bad weiter.

valete
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Di 06.04.10 15:59

So, Zwischenbillanz nach 7 Stunden. Ist nun schon ziemlich viel weg. Ich schaetze was uebrig bleibt ist ein sauberes, schokobraunes Muenzlein. Die Backen und ein Pfoetchen der Pantherin (man sieht nun die Zitzen) sind blank, weil die Unterlage beim Reinigen wohl doch zu hart war. Anscheinend reagiert es mit dem Byodo Bio-Weissweinessig doch anders als mit einem Apfelessig.

valete

PS: Wie gross duerfen nun eigentlich Bilder sein?

PPS: Bild der Ursprungsmuenze zum Vergleich: http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 65#p287628

PPPS: Foto mit einer Ricoh Caplio G3 bei Tageslicht mit eingebauter manueller Farbkorrektur erstellt. Ist also vom Farbton her ganz gut getroffen. Nicht so wie bei CNG.
Dateianhänge
Gallienus-7h_Byodo_Bio-Weissweinessig-s.jpg
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von inferus » Mi 07.04.10 07:05

Guten Morgen,
und wie wirst du nun die raue Oberfläche behandeln?

gruß inferus

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Mi 07.04.10 11:16

Die Oberflaeche ist im wesentlichen matt, aber nicht rau. Deswegen bleibt die dann so wie sie ist. Nach 17 Stunden ist aber noch nicht alles runter. Ich werde noch etwas herumpopeln und dann wieder einlegen. Die Farbe ist derzeit rostbraun.

vale
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Do 08.04.10 21:36

Ohne weiteres herumpopeln hat sich in den folgenden 11 Stunden eigentlich nichts getan. Beim gerade eben herumpopeln habe ich noch folgende Reste gefunden:

1) Kleinere helle grüne und blaue Ablagerungen, die hart sind.
2) Kleinere weisse Ablagerungen, die hart sind.
3) Auf dem Avers leinere weisse Ablagerungen, die etwas fadenfoermiges an sich haben. So aehnlich wie wenn man mit UHU einen Klecks macht und sich da noch Faeden ziehen.
4) In den Nieschen weichere weisse bis ockerfarbene Ablagerungen, die offensichtlich vom vorsichtigen Abreiben mit den Fingern nicht erfasst wurden.
5) Auf dem Avers pulvrige, duenne Ablagerung in aufdringlichem rostrot.

Nach nun 28 Stunden Essig schimmern nun die Erhebungen doch ein bischen metallern.

Da der Essig offensichtlich grad nichts mehr bringt habe ich nun die Ablagerungen vorsichtig angeloest und die Muenze in "echtes" destilliertes Wasser (filtriertes Waeschetrocknerwasser) gelegt in der Hoffnung, dass das die Ablagerungen aufloest. Wenn das auch nichts hilft werde ich vermutlich nur noch etwas mit dem Zahnstocher herumpopeln und dann die Muenze bleiben lassen wie sie ist.

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von emieg1 » Do 08.04.10 21:46

Wie bitte hast du denn jetzt die Ablagerungen "vorsichtig angelöst"...???

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Do 08.04.10 22:09

Mechanisch mit meinem angespitzen Gravierstichel. Also nicht schoen sauber weggemacht sondern vorsichtig etwas aufgelockert, so wie das Gemuesebeet.
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