Ein Haufen Kupfer

Münzen des alten Byzanz

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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Mo 31.01.11 22:57

Blödsinn, eine Standlinie gibts nicht ;) Das ist nur die Jahresangabe...
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von dionysus » Mo 31.01.11 22:57

Vom H. Constantin ist noch das Kreuz auf seiner Krone übrig. Siehe den eingekreisten Bereich im angehängten Bild. Sonst passt diese Struktur nirgendwo hin.
Bei Überprägungen kommt es schon mal vor, das Teile des neuen Münzbildes nicht mit ausgeprägt werden.
Andererseits weiß man auch nicht so recht, was sich noch unter den Auflagerungen verbirgt.

Gruß,
Maico
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hera3.jpg
Zuletzt geändert von dionysus am Mo 31.01.11 23:03, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von dionysus » Mo 31.01.11 23:01

@ voriges Posting:

Genau, keine Standlinie, sondern die "obere" I der Jahreszahl.
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Mo 31.01.11 23:13

Klasse,
danke für deine "Nachhilfe" :)
So wird das was mit der morgigen Prüfung :)
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von dionysus » Di 01.02.11 00:29

Ich hoffe doch keine Prüfung über Überprägungen. :)
Damit kann man einen schon manchmal an den Rand des Wahnsinns treiben.
- Aber es macht Spaß, immer wieder.

Gruß,
Maico
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Di 01.02.11 10:47

Nein, eine Prüfung bei Prof. Hahn: Byzantinische Münzgeschichte I ;) Da dürften noch nicht allzu viele Überprägungen vorkommen. Aber ich finde diese Münze als typisches Beispiel für Überprägungen schon sehr anschaulich. Auch der Schrötling, also die Schrötlingsform ist sehr aufschlussreich: Man erkennt schön, dass es quadratische Schrötlinge waren, die von längeren Blechbändern abgetrennt wurden und sofort geprägt.
Also für mich eine sehr schöne, sammelwürdige Münze, auch wenn sie natürlich kaum einen finanziellen Wert hat.
Schöne Grüße,
MR
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Di 01.02.11 11:05

Und ich hänge mal noch einen anonymen (class C) Follis an. Das Stück diente wohl wegen dem Münzbild längere Zeit als Talisman, daher ist die Christusseite stark abgenutzt.

Nun fiel mir aber bei der Bildbearbeitung der "Schrötlingsfehler" im rechten Feld auf... Ist das nicht eher eine kleine Punze ?
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Punze_oder_Fehler.jpg
anonym2.jpg
anonym1.jpg
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Wurzel » Di 01.02.11 11:44

Hallo,

zu der Münze die Du zuerst als Maurice Tiberius eingestuft hast.

1)Phokas scheidet aus, dort ist das Gesicht V-Förmig zudem trägt er auf der Münze links eine Mappa und rechts ein Kreuz

http://wildwinds.com/coins/byz/phocas/sb0686.jpg

bei deiner ist das Kreuz links.

2) Nächste Möglichkeit wäre eine Heraklius sen. aus der Revolte

Dort wird der Konsul Heraklius aber barhäuptig dargestellt:

http://wildwinds.com/coins/byz/revolt/sb0715.jpg

Leider nur ein Dekanummion als Referenz gefunden, aber das Herrscherportrait zeigt was ich meine.

2) Dann kommt der gute Heraklius Junior, seines Zeichens Kaiser:

Hier finden wir die Darstellung des kaisers mit Krone und Kreuz links:

einmal Sear 872 mit dem Herrscher ohne Bart:

http://wildwinds.com/coins/byz/heraclius/sb0872.jpg

und einmal Sear 874 da ist der gute mit Bart:

http://wildwinds.com/coins/byz/heraclius/sb0874.jpg.

ich meine bei deinem Exemplar noch Reste einiger Zipfel am Kinn zu erkennen. Daher ein Heraklius aus Kartago Sear 874, leider durch den Barbier "Zeit" reichlich rasiert ;-)

Die Halbfolles des Maurice Tiberius aus Kartago sehen auf dem Revers vollkommen anders aus und scheiden aus
http://wildwinds.com/coins/byz/maurice/sb0562v.jpg
http://wildwinds.com/coins/byz/maurice/sb0560.jpg

Verzeih meine weitschweifigkeit, aber ich hatte den Eindruck das Du auch daran interessiert bist wie der Bestimmungsweg verläuft.

Viel Glück bei der Prüfung

Micha
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Di 01.02.11 12:33

Hallo Micha,
danke für deine ausführliche Antwort. Ich tendiere zwar eher zur Variante ohne Bart, aber das lässt sich bei der Erhaltung wohl nicht mehr zweifelsfrei klären.
Aber wie heisst es so schön, der geschenkten Münze schaut man nicht hinter die Kiemen... Oder so ähnlich ;) (Na ja, ganz geschenkt waren die auch nicht, aber der Tausch war schon fast als solcher zu betrachten.)
Schöne Grüße,
MR
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Posa » Di 01.02.11 14:30

Zum C-Follis: Das ist ziemlich sicher keine Punze, eher ein Schrötlingsfehler. Man sieht recht gut, wie das Münzmetall an den Rändern reinwärts geht.

Und, wie war´s bei der Prüfung, was kam dran?

Hier ist übrigens eine ziemlich umfassende Übersicht zu den Ornamenten auf den A2-A3-Anonymen:

http://www.forumancientcoins.com/numisw ... a%20folles

Gruß Posa

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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Di 01.02.11 14:35

So, da ich inzwischen im Schaukasten gesehen habe, dass hier Phocas recht beliebt ist, hänge ich mal noch 2 Münzen von ihm an...

Desweiteren noch eine Münze, die nicht aus dem Lot stammt: Ich habe sie gerade im Internet bestimmt gefunden als: Constantin X Ducas und Eudocia (1059-1067). Stimmt diese Zuordnung ?

Danke,
MR
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phocas2rv.jpg
phocas2av.jpg
phocas1rv.jpg
phocas1av.jpg
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Di 01.02.11 14:48

Posa hat geschrieben:Zum C-Follis: Das ist ziemlich sicher keine Punze, eher ein Schrötlingsfehler. Man sieht recht gut, wie das Münzmetall an den Rändern reinwärts geht.

Und, wie war´s bei der Prüfung, was kam dran?

Hier ist übrigens eine ziemlich umfassende Übersicht zu den Ornamenten auf den A2-A3-Anonymen:

http://www.forumancientcoins.com/numisw ... a%20folles

Gruß Posa
Hallo,
die Prüfung steht noch an, entweder heute nachmittag oder morgen... wobei ich morgen wohl mehr Zeit habe.
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Di 01.02.11 14:50

Nochmal ein "Lupen-Foto" der fraglichen Stelle...
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Punz_2.jpg
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Di 01.02.11 14:51

und, um das Chaos perfekt zu machen, den vorhin angesprochenen Constantin ;)
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constantinX_rv.jpg
constantinX_av.jpg
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Posa » Di 01.02.11 15:09

Jopp, ConstantinX istr richtig, Sear 1853, Sommer 52.6. Eine der häufigsten Byzantiner. Ich habe noch nie ein wirklich vorzügliches Stück davon gesehen. Auch der vermutlich zweifach angesetzte Schlag (Verschiebung im Münzbild) ist normal.
Zur Punze: hier sieht das eher aus wie Hautkrebs. Aber wenn das eine Punze wäre, dann - dem Schriftbild nach (wobei ich nicht entziffern kann, was das für eine Ligatur (??) sein sollte) eher neuzeitlich.

Gruß Posa

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