Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Curtis war es zu teuer, ich hatte 2x höher geboten und wurde 2x überboten. Da habe ich gewusst, dass ein anderer das auch spitz bekommen hatte. Daher hatte ich eine Woche nichts gemacht und dann zugeschlagen.
Ergo - ich war einer der Blödmänner...
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- Homer J. Simpson
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Ach, das sehe ich ja jetzt erst - sorry. Ich hatte das so gesehen, daß sich da zwei hochgeboten hatten und dann ein dritter zugeschnappt hatte. Fehler meinerseits und selber Blödmann
Homer


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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Curtis war doch daran, und hat die Münze sogar im US-Forum gezeigt. Die Legende ist wohl kein Fehler, sondern die allererste Form für Divus Vespasianus, die bald geändert wurde, wie auch die Rs. Tensa rechts sehr bald von Tensa links ersetzt wurde. Ich habe aber nicht geboten, weil mir der Preis als zu hoch vorkam!Homer J. Simpson hat geschrieben:Ich habe mich nur gewundert, daß Curtis nicht dran war.
- Homer J. Simpson
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Ich habe mir noch mal den Gebotsverlauf durchgeschaut; ich glaube, das ist ein sehr gutes und lehrreiches Beispiel, um die Mechanismen zu durchblicken. Ich habe in dem Bild mal die ernsthaften Gebote chronologisch numeriert.
Das erste Gebot (nach ein paar Scherzkeksen) kam von Dir mit 100 Euro. Dann hat der andere einmal 75 Euro geboten, hat gesehen, aha, langt noch nicht, und hat 102 Euro geboten und lag wieder vor Dir.
Du hast Dich provozieren lassen und 150 Euro geboten; das hat l***u gar nicht sehen können, und mit einem Gebot von 154 war er wieder vorne.
Jetzt hast Du's ihm richtig zeigen wollen und fast 250 Euro geboten; l***u hat sich daraufhin hochsalamisiert (185, 211, 231 Euro), bis er Dich dann mit 254 Euro wieder hatte. Das war der Stand, auf dem ich die Münze erstmals gesehen habe.
Nun hast Du Dich klugerweise nicht weiter provozieren lassen und die Woche abgewartet, bevor Du kurz vor Schluß zugeschlagen hast.
Man kann nun spekulieren, wie die Auktion anders hätte verlaufen können. Zum Beispiel:
1. Du hättest hundert Euro geboten, er 102, dann hättest Du Dir gedacht, okay, abwarten und snipen. EVENTUELL hättest Du die Münze dann deutlich billiger bekommen.
2. Du hättest hundert Euro geboten, er 102, dann hättest Du Dir gedacht, okay, abwarten und snipen. Vielleicht hättest Du dann aber auch zum Schluß nur 150 Euro geboten, und jemand anders, z.B. ich, wäre auf die Idee gekommen, höher zu gehen, und Ihr hättet beide in die Röhre geschaut.
3. Oder: Der Verlauf wäre so gewesen, wie er war, aber ich hätte in letzter Zeit nicht schon so viel gekauft und mir gedacht, Meeensch, ein unbekannter Vespasian, da muß man doch vierhundert Euro drauf bieten! Tatsache ist nämlich, daß ich die Münze, wenn sie nicht schon so hoch gestanden wäre, eventuell gar nicht bemerkt hätte.
Daher:
1. Zum Schluß snipen, sonst haben die Überbotenen viel zuviel Zeit, nachzudenken, ob sie nicht doch höher gehen sollten.
2. Vorher gut überlegen, wie viel man am Schluß bieten will (nicht: Och, der steht bei 50 Euro, mit hundert habe ich den bestimmt - wer weiß, wieviele Geier noch kreisen!)
3. Mit zu frühem Hochbieten macht man die Konkurrenz oft erst aufmerksam auf eine Münze.
Viele Grüße,
Homer
Das erste Gebot (nach ein paar Scherzkeksen) kam von Dir mit 100 Euro. Dann hat der andere einmal 75 Euro geboten, hat gesehen, aha, langt noch nicht, und hat 102 Euro geboten und lag wieder vor Dir.
Du hast Dich provozieren lassen und 150 Euro geboten; das hat l***u gar nicht sehen können, und mit einem Gebot von 154 war er wieder vorne.
Jetzt hast Du's ihm richtig zeigen wollen und fast 250 Euro geboten; l***u hat sich daraufhin hochsalamisiert (185, 211, 231 Euro), bis er Dich dann mit 254 Euro wieder hatte. Das war der Stand, auf dem ich die Münze erstmals gesehen habe.
Nun hast Du Dich klugerweise nicht weiter provozieren lassen und die Woche abgewartet, bevor Du kurz vor Schluß zugeschlagen hast.
Man kann nun spekulieren, wie die Auktion anders hätte verlaufen können. Zum Beispiel:
1. Du hättest hundert Euro geboten, er 102, dann hättest Du Dir gedacht, okay, abwarten und snipen. EVENTUELL hättest Du die Münze dann deutlich billiger bekommen.
2. Du hättest hundert Euro geboten, er 102, dann hättest Du Dir gedacht, okay, abwarten und snipen. Vielleicht hättest Du dann aber auch zum Schluß nur 150 Euro geboten, und jemand anders, z.B. ich, wäre auf die Idee gekommen, höher zu gehen, und Ihr hättet beide in die Röhre geschaut.
3. Oder: Der Verlauf wäre so gewesen, wie er war, aber ich hätte in letzter Zeit nicht schon so viel gekauft und mir gedacht, Meeensch, ein unbekannter Vespasian, da muß man doch vierhundert Euro drauf bieten! Tatsache ist nämlich, daß ich die Münze, wenn sie nicht schon so hoch gestanden wäre, eventuell gar nicht bemerkt hätte.
Daher:
1. Zum Schluß snipen, sonst haben die Überbotenen viel zuviel Zeit, nachzudenken, ob sie nicht doch höher gehen sollten.
2. Vorher gut überlegen, wie viel man am Schluß bieten will (nicht: Och, der steht bei 50 Euro, mit hundert habe ich den bestimmt - wer weiß, wieviele Geier noch kreisen!)
3. Mit zu frühem Hochbieten macht man die Konkurrenz oft erst aufmerksam auf eine Münze.
Viele Grüße,
Homer
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
ej, homer! verrat' doch nicht alles!
aber du hast ja soo recht (als käufer). als verkäufer braucht man allerdings nerven aus stahl, wenn die alle so denken.....
grüsse
frank

grüsse
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- Homer J. Simpson
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Sorry - soll ich's wieder rausnehmen?
Homer
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Ich habe so viel gelernt dabei, verstanden habe ich es, wie du schon sagtest, eine Woche vor Schluss...
Hätte gern mal gewusst, wer der andere ist ( von Euch ja keiner... )
Hätte gern mal gewusst, wer der andere ist ( von Euch ja keiner... )
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Konnte noch einen feinen Sesterzen bekommen:
Obv. IMP CAES DOMITIAN AVG GERM COS XI, laureate bust with aegis right
Rev. S C, kneeling Germania with shield in front of emperor
Mint: Rome, 85 AD.
35mm 27.50g
RIC 279
Obv. IMP CAES DOMITIAN AVG GERM COS XI, laureate bust with aegis right
Rev. S C, kneeling Germania with shield in front of emperor
Mint: Rome, 85 AD.
35mm 27.50g
RIC 279
- Antoninus Pius
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Wirklich herausragendes Stück. Sehr ansprechend!
Neidvolle Glückwünsche von mir.
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- Invictus
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Ein bißchen nachgeschnitten und ein bißchen geglättet scheint bei Domitians Germanenmotiven wohl öfters vorzukommen. Immerhin hat man sich an der Kaiserbüste nicht vergriffen. Eigentlich schade - ohne neuzeitliche Bearbeitung wäre es sicherlich auch noch ein sehr schönes und aussagekräftiges Stück gewesen...
Gruß
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Spuren von Glättung und Bearbeitung sehe ich aber ebensowenig auf der Rs. als auf der Vs.! So weit ich urteilen kann sind die Einzelheiten der beiden Figuren und des Schildes alle original. Hätte der mutmassliche Bearbeiter nicht auch Domitians Kopf stärken wollen?
- Invictus
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Re: Flavier - besonders schöne und seltene Exemplare
Na, dann ist ja gut
Ich war halt skeptisch wg. der Rückseite: Domitians Kopf ist ziemlich platt (Prägeschwäche?), der Kragen hebt sich aber deutlich vom Hals ab. Die Vorderbüste (Locken, Kranz) wirkt in den Konturen weich und verschwommen, aber auf der Rückseite treten alle Gewandfalten des kaiserlichen Rockes und die Wurffalten des Umhangs über dem Brustpanzer noch klar zutage. Auch der Kopf des knieneden Germanen erinnert mich in der Gestaltungsform mehr an die Arbeit eines Medaillengraveurs des 19./20. Jh. denn an einen antiken Stempelschneider. Aber das kann auf Fotos sicherlich auch täuschen.
Wenn alles unverfälscht, dann ist es natürlich ein sehr feines Stück.
Gruß

Ich war halt skeptisch wg. der Rückseite: Domitians Kopf ist ziemlich platt (Prägeschwäche?), der Kragen hebt sich aber deutlich vom Hals ab. Die Vorderbüste (Locken, Kranz) wirkt in den Konturen weich und verschwommen, aber auf der Rückseite treten alle Gewandfalten des kaiserlichen Rockes und die Wurffalten des Umhangs über dem Brustpanzer noch klar zutage. Auch der Kopf des knieneden Germanen erinnert mich in der Gestaltungsform mehr an die Arbeit eines Medaillengraveurs des 19./20. Jh. denn an einen antiken Stempelschneider. Aber das kann auf Fotos sicherlich auch täuschen.
Wenn alles unverfälscht, dann ist es natürlich ein sehr feines Stück.
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