Regensburg
- Albert von Pietengau
- Beiträge: 729
- Registriert: So 19.05.13 19:58
- Wohnort: NRW (Raum K)
- Hat sich bedankt: 6 Mal
- Danksagung erhalten: 92 Mal
Regensburg
Gegen Ende des 12. Jh. wandte man sich vom Dünnpfennig ab, und es entstanden Gemeinschaftsprägungen des Herzogs und Bischofs, was hier am Beispiel von den Kontrahenten Otto II. und Albert von Pietengau - sofern die Zuordnungen korrekt sind - gezeigt werden soll: während den Avers alternierend Bischof und Herzog zierten, zeigte die Rückseite entweder einen Heiligen (Petrus?) mit Fisch und Schlüssel oder ein geflügeltes Brustbild (Engel?). Die Feindschaft zwischen Bischof und Herzog hatte in Regensburg bereits Tradition: Albert I., der Messverbot hatte und sich vorwiegend in der Burg Donaustauf aufhielt, führte von dort aus Raubzüge gegen Otto II. dem Erlauchten, dem Schwiegervater von Konrad IV.
1250 war nicht nur insofern ein denkwürdiges Jahr, als Friedrich II. starb, sondern auch ein Meuchelmordanschlag gegen seinen Sohn, Konrad IV. scheiterte, zu dem der nicht gerade zimperliche Bischof seinen Ministerialen Konrad von Hohenfels beauftragt hatte. Konrad IV., der später an Malaria starb, hatte unwahrscheinliches Glück: Der König und seine Begleiter waren, wie sich im Nachhinein herausstellte, um einen Mann mehr als erwartet gewesen. Alle wurden im Schlaf ermordet, nur Konrad IV., dessen Schlafplatz unentdeckt blieb, überlebte diesen Anschlag! Albert flüchtete daraufhin zu seinem Verbündeten Ottokar Premysl, und das Kloster St. Emmeram, in dem der König übernachtet hatte, musste für den "bösen" Bischof büßen...
Papst Innozenz IV., der übrigens die Folter (Bulle ad Extirbanda) in das Inquisitionsverfahren einführte, war von dem fehlgeschlagenen Anschlag sicher sehr enttäuscht.
Den "Albert" gibt's auch ohne rückseitige Prägung!
http://www.ma-shops.de/rittig/item.php5 ... =110321038
(Hier unter Siegfried (1227-1246))
1250 war nicht nur insofern ein denkwürdiges Jahr, als Friedrich II. starb, sondern auch ein Meuchelmordanschlag gegen seinen Sohn, Konrad IV. scheiterte, zu dem der nicht gerade zimperliche Bischof seinen Ministerialen Konrad von Hohenfels beauftragt hatte. Konrad IV., der später an Malaria starb, hatte unwahrscheinliches Glück: Der König und seine Begleiter waren, wie sich im Nachhinein herausstellte, um einen Mann mehr als erwartet gewesen. Alle wurden im Schlaf ermordet, nur Konrad IV., dessen Schlafplatz unentdeckt blieb, überlebte diesen Anschlag! Albert flüchtete daraufhin zu seinem Verbündeten Ottokar Premysl, und das Kloster St. Emmeram, in dem der König übernachtet hatte, musste für den "bösen" Bischof büßen...
Papst Innozenz IV., der übrigens die Folter (Bulle ad Extirbanda) in das Inquisitionsverfahren einführte, war von dem fehlgeschlagenen Anschlag sicher sehr enttäuscht.
Den "Albert" gibt's auch ohne rückseitige Prägung!
http://www.ma-shops.de/rittig/item.php5 ... =110321038
(Hier unter Siegfried (1227-1246))
- Dateianhänge
Zuletzt geändert von Albert von Pietengau am Di 10.12.13 18:18, insgesamt 7-mal geändert.
DEUS UNUS EST (Meister Eckhart)
- Albert von Pietengau
- Beiträge: 729
- Registriert: So 19.05.13 19:58
- Wohnort: NRW (Raum K)
- Hat sich bedankt: 6 Mal
- Danksagung erhalten: 92 Mal
Re: Regensburg
Eine mögliche Vorlage für den Bischof (Albert I.) als geflügelter Löwe bzw. Greif (siehe Vorderfüße)" ist eine Münze Friedrichs II.
Es gibt auch einen Überlingen-Brakteaten (Bonh. 1858).
Mein Avatar (kurzer, kaum geschlungener Schwanz) scheint eine Variante zu sein.
Es gibt auch einen Überlingen-Brakteaten (Bonh. 1858).
Mein Avatar (kurzer, kaum geschlungener Schwanz) scheint eine Variante zu sein.
- Dateianhänge
DEUS UNUS EST (Meister Eckhart)
- bernima
- Beiträge: 1846
- Registriert: So 13.10.02 17:24
- Wohnort: bayern
- Hat sich bedankt: 230 Mal
- Danksagung erhalten: 1241 Mal
Re: Regensburg
Hallo,
Zu der Münze auf dem Link, keine einseitige Prägung, nur unkenntlich ausgeprägt.
Kommt leider sehr oft vor dass nur eine Seite erkennbar ausgeprägt ist.
Es gibt das Stück ( sowie vermutlich fast alle anderen MA- Münzen ) auch einseitig. mfg. bernima
Zu der Münze auf dem Link, keine einseitige Prägung, nur unkenntlich ausgeprägt.
Kommt leider sehr oft vor dass nur eine Seite erkennbar ausgeprägt ist.
Es gibt das Stück ( sowie vermutlich fast alle anderen MA- Münzen ) auch einseitig. mfg. bernima
- Albert von Pietengau
- Beiträge: 729
- Registriert: So 19.05.13 19:58
- Wohnort: NRW (Raum K)
- Hat sich bedankt: 6 Mal
- Danksagung erhalten: 92 Mal
Re: Regensburg
Hallo bernima,
man sieht auch eine gebogene Linie aus 7 "Punkten" bestehend, die von der Krümme ausgehend entlang der Avers-Vertiefung verläuft.
Sehe gerade, dass Du auf Regensburg spezialisiert bist. Willst Du nicht (auch) Deine Stücke hier präsentieren? Vielleicht lässt sich ja doch noch ein übergeordneter Thread "Bayern" oder "Süddeutschland" daraus machen.
Gruß
Roland
man sieht auch eine gebogene Linie aus 7 "Punkten" bestehend, die von der Krümme ausgehend entlang der Avers-Vertiefung verläuft.
Sehe gerade, dass Du auf Regensburg spezialisiert bist. Willst Du nicht (auch) Deine Stücke hier präsentieren? Vielleicht lässt sich ja doch noch ein übergeordneter Thread "Bayern" oder "Süddeutschland" daraus machen.
Gruß
Roland
DEUS UNUS EST (Meister Eckhart)
- Albert von Pietengau
- Beiträge: 729
- Registriert: So 19.05.13 19:58
- Wohnort: NRW (Raum K)
- Hat sich bedankt: 6 Mal
- Danksagung erhalten: 92 Mal
Re: Regensburg
Hallo,
ich habe soeben nicht nur bessere Bilder eingestellt, sondern teilweise auch besser erhaltene Pfennige für die Fotos herangezogen.
Hier sind zwei weitere Stücke, die Otto II. zugeschrieben werden:
ich habe soeben nicht nur bessere Bilder eingestellt, sondern teilweise auch besser erhaltene Pfennige für die Fotos herangezogen.
Hier sind zwei weitere Stücke, die Otto II. zugeschrieben werden:
DEUS UNUS EST (Meister Eckhart)
- Albert von Pietengau
- Beiträge: 729
- Registriert: So 19.05.13 19:58
- Wohnort: NRW (Raum K)
- Hat sich bedankt: 6 Mal
- Danksagung erhalten: 92 Mal
Re: Regensburg
Und natürlich dürfen "wir" - Pluralis Majestatis ist wohl angebracht
- nicht fehlen:
Gruß
AvP

Gruß
AvP
- Dateianhänge
Zuletzt geändert von Albert von Pietengau am Mo 20.01.14 22:13, insgesamt 7-mal geändert.
DEUS UNUS EST (Meister Eckhart)
- ischbierra
- Beiträge: 5868
- Registriert: Fr 11.12.09 00:39
- Wohnort: Dresden
- Hat sich bedankt: 3807 Mal
- Danksagung erhalten: 5871 Mal
Re: Regensburg
Wenn das hier eine nette kleine Reihe wird, dann kann ich einen Regensburger auch beisteuern.
Johann I. von Moosberg 1384-1409, Pfennig 0,77 gr., Bonh. 1968
AV: Brustbild mit Krumstab
RV: Wappen im Achtpass (?)
Gruß ischbierra
Johann I. von Moosberg 1384-1409, Pfennig 0,77 gr., Bonh. 1968
AV: Brustbild mit Krumstab
RV: Wappen im Achtpass (?)
Gruß ischbierra
- Albert von Pietengau
- Beiträge: 729
- Registriert: So 19.05.13 19:58
- Wohnort: NRW (Raum K)
- Hat sich bedankt: 6 Mal
- Danksagung erhalten: 92 Mal
Re: Regensburg
...und sein bereits neuzeitlicher "Nachfolger", der Hl. Wolfgang: 1/2 Batzen der Stadt R. Hoffentlich bekomme ich von Locnar jetzt keine "Neuzeit-Rüge". 
Daher zur Besänftigung schnell noch einen Dünnpfennig (Emmerig 54) aus der Zeit Heinrich des Stolzen (1126-1138):
Beim Mittelwert der beiden Stücke liegen wir noch vor 1400.
Vielen Dank für Deinen Beitrag, ischbierra!

Daher zur Besänftigung schnell noch einen Dünnpfennig (Emmerig 54) aus der Zeit Heinrich des Stolzen (1126-1138):
Beim Mittelwert der beiden Stücke liegen wir noch vor 1400.

Vielen Dank für Deinen Beitrag, ischbierra!

DEUS UNUS EST (Meister Eckhart)
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder