Später Follis mit zwei Gegenstempeln sucht Untertyp

Münzen des alten Byzanz

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andi89
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Später Follis mit zwei Gegenstempeln sucht Untertyp

Beitrag von andi89 » Sa 02.04.22 15:03

Hallo zusammen.

Kaum hat sich mal wieder ein Byzantiner zu mir verirrt, schon brauche ich eure Unterstützung. Es geht um die Bestimmung des Untertyps dieses doppelt "islamisch" gegengestempelten byzantinischen Follis:
8Mmix7XcANq4Df5W9ZRkcNd6wW3BpC-2.jpg
GS: Mardin Typ 13; „cIzz“ = cIzz al-din Abu Bakr al-Dubaysi (541-551/1146-1156), Münzstätte al-Jazirah; 6 mm
GS: Mardin Typ 9; „Shams“, Inaliden von Amid, Shams al-Muluk Jamal al-din Mahmud (546-579/1151-1183); 5-6 mm
Durchmesser: 25 - 26,5 mm Gewicht: 5,95 g Stempelstellung: 7 h


Lauf Verkäufer soll es sich um einen Anonymen Follis der Klasse K handeln. Allerdings sehe ich irgendwie die 3/4-Ansicht der Maria auf der Rückseite nicht. Stattdessen sehe ich ein „normales“ Frontalportrait. Gedacht habe ich an Sear 1854 (Constantin X Ducas), aber ich bin mir alles andere als sicher, ob das passt und ob ein solcher Typ nicht schwerer sein müsste.
Könntet ihr mir hier bitte weiterhelfen?
Vielen Dank und beste Grüße
Andreas

P.S.: Bilder sind nicht von mir, sondern vom Verkäufer, aber seine Genehmigung ist eingeholt.
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Re: Später Follis mit zwei Gegenstempeln sucht Untertyp

Beitrag von ischbierra » Sa 02.04.22 15:58

Es könnte auch Michael VII. sein (Sommer 55,8; Sear 1878). Da würde das Gewicht stimmen. Maria hätte auch einen Nimbus.
Gruß ischbierra
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Re: Später Follis mit zwei Gegenstempeln sucht Untertyp

Beitrag von andi89 » Sa 02.04.22 16:14

Danke ischbierra für deinen Beitrag. Sear 1878 hatte ich ausgeschlossen, weil auf meiner linken Abbildung eine Figur mit Nimbus abgebildet ist. Bei Sear 1878 ist ja weder Christus noch Michael VII (der ja ohnehin nicht) mit einem Nimbus dargestellt.
https://www.acsearch.info/search.html?id=5063914
Außerdem hätte ich mir eingebildet, dass man von den großen und auffälligen Sternen auf der Vorderseite (Christus) noch irgendwas sehen müsste.
Aber ich lasse mich gerne in die vorgeschlagene Richtung überzeugen.

Beste Grüße
Andreas
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Re: Später Follis mit zwei Gegenstempeln sucht Untertyp

Beitrag von ischbierra » Sa 02.04.22 17:27

Du hast natürlich Recht. Bei Michael VII. trägt Christus keinen Nimbus.Habe ich übersehen.
Fassen wir mal zusammen:
Christusbüste mit Herrscher gibt es mE nur bei Constantin X. und Michael VII., beim ersteren mit Nimbus und um die 9 gr., beim anderen ohne Nimbus und um die 6 gr.
Christus mit Maria gibt es nur anonym, in Gruppe G und K, beide mit Nimbus beider, erstere um die 9 gr., zweitere umdie 4-6 gr.
Bei deinem Stück hat der Herrscher offenbar kein Loros an, jedenfalls sieht man nicht die Punkte. Kleidung passte besser zu Maria, aber da fehlt der Nimbus.
Gibt es andere Möglichkeiten? Evtl. ein Normanne aus Sizilien?

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Re: Später Follis mit zwei Gegenstempeln sucht Untertyp

Beitrag von Basil » Sa 02.04.22 19:50

Bei der Hostmünze würde ich einen Normannen wegen der Seltenheit ausschließen. Nachdem die Anonymen sehr oft auch einfach und mehrfach überprägt wurden,käme eventuell auch eine soche Überprägung infrage. d.h. die Suche nach einem eindeutig Anonymen wäre dann zwecklos. Nur so eine Überlegung,.....
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Re: Später Follis mit zwei Gegenstempeln sucht Untertyp

Beitrag von Wurzel » So 03.04.22 13:59

Hallo Zusammen,

ich habe mal die Bildtafeln im Doc durchgewühlt.
Ich vermute einen Anonymen Class G

Der Jesus ist so abgenutzt, dass sein Nimbus verschwunden ist. Aber ich meine auf deiner Münze Struckturen zu erkennen die zu einer Jesusdarstellung passen.

Auf der Seite mit Maria meine ich schemenhaft die rechte Hand und das OV zu erkennen.
Ich habe mal eine Münze aus dem DOC abfotografiert und auf deinem und dem DOC Exemplar eingezeichnet, was ich meine.

Liebe Grüße

Michael
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8Mmix7XcANq4Df5W9ZRkcNd6wW3BpC-2.jpg
20220403_135043.jpg
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Re: Später Follis mit zwei Gegenstempeln sucht Untertyp

Beitrag von andi89 » So 03.04.22 21:36

Besten Dank für eure Rückmeldungen!
Grundsätzlich ist eine Überprägung natürlich schon gut vorstellbar, zumal in dieser Zeit ja recht häufig überträgt wurde.
Die Zuordnung der schwer erkennbaren Reste zu einem Follis der Klasse G, wie von Wurzel vorgeschlagen, überzeugt mich irgendwie. Deckt sich auch mit dem, was man in der Hand und bei wechselndem Lichtwinkel noch erkennen kann.

Grüße
Andreas
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