Solidus unbekannt?
Moderator: Homer J. Simpson
Solidus unbekannt?
Habe hier einen Solidus den ich nicht zuordnen kann. Der Name des Kaisers (links neben dem Kopf) ist nicht zu entziffern.
Auf der Rückseite steht "ONO" nicht "CONOB" wie es sein sollte. Die Beschriftung auf der Münze macht überhaupt keinen Sinn.
Habe noch einen weiteren Solidus (BYZANTINISCHES REICH, Anastasius I., 491-518, AV Solidus) dort ist alles eindeutig zu erkennen.
Wie z.B. "Anasta" für Anastasius und auf der Rückseite "Victori", "CONOB" u.s.w..
Die Münzen sind seit vier Generationen im Besitz unserer Familie, was bedeutet, es sind keine nachgeprägten Souvenirs aus dem Urlaub.
Vielleicht hat jemand von euch eine Idee zu der Münze.
Auf der Rückseite steht "ONO" nicht "CONOB" wie es sein sollte. Die Beschriftung auf der Münze macht überhaupt keinen Sinn.
Habe noch einen weiteren Solidus (BYZANTINISCHES REICH, Anastasius I., 491-518, AV Solidus) dort ist alles eindeutig zu erkennen.
Wie z.B. "Anasta" für Anastasius und auf der Rückseite "Victori", "CONOB" u.s.w..
Die Münzen sind seit vier Generationen im Besitz unserer Familie, was bedeutet, es sind keine nachgeprägten Souvenirs aus dem Urlaub.
Vielleicht hat jemand von euch eine Idee zu der Münze.
- kijach
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Re: Solidus unbekannt?
Die Legende ist völliger Kauderwelsch und das wird keine offizielle Prägung sein. Das Motiv ist dieser nachempfunden https://www.acsearch.info/search.html?id=102885
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- Wurzel
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Re: Solidus unbekannt?
Wahrscheinlich ein Beischlag aus der Völkerwanderung, ich schiebe es mal zu den Römern, die wissen vielleicht mehr
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Re: Solidus unbekannt?
Ist nicht mein Spezialgebiet, aber Du hast recht, das ist keine neuzeitliche Nachprägung.
Es handelt sich um einen germanischen Beischlag. Leider hilft uns hier die Legende mit den Fantasiewörtern für genaueres nicht weiter. Ein Spezialist könnte vielleicht genaueres zur Herkunft anhand des Stils sagen.
Die Münze ist einem weströmischen Solidus, ca. Mitte 5. Jahrhundert (vermutlich Valentinian III., reg. 425-455), nachempfunden. Auf der Rückseite müsste bei einem offiziellen römischen Solidus aus Ravenna oder Mailand im Abschnitt "COMOB" (sinngemäß für geprüftes Gold) statt wie auf Deinem Anastasius "CONOB" (für die Münzstätte Constantinopolis) stehen.
Aber auf jeden Fall ein sehr interessantes Stück, m.E. interessanter als das Vorbild aus der offiziellen weströmischen Münzprägung.
Es handelt sich um einen germanischen Beischlag. Leider hilft uns hier die Legende mit den Fantasiewörtern für genaueres nicht weiter. Ein Spezialist könnte vielleicht genaueres zur Herkunft anhand des Stils sagen.
Die Münze ist einem weströmischen Solidus, ca. Mitte 5. Jahrhundert (vermutlich Valentinian III., reg. 425-455), nachempfunden. Auf der Rückseite müsste bei einem offiziellen römischen Solidus aus Ravenna oder Mailand im Abschnitt "COMOB" (sinngemäß für geprüftes Gold) statt wie auf Deinem Anastasius "CONOB" (für die Münzstätte Constantinopolis) stehen.
Aber auf jeden Fall ein sehr interessantes Stück, m.E. interessanter als das Vorbild aus der offiziellen weströmischen Münzprägung.
Viele Grüße
pontifex72
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Re: Solidus unbekannt?
CONOB ist das Kürzel für COnstantinopel Obryzum = Nach Konstantinopler Goldstandart NICHT die Bezeichnung der Prägestätte. Mit diesem Kürzel sollte dargestellt werden, das die Münze dem GHoldstandart in Reinheit und Gewicht entsprach.pontifex72 hat geschrieben: ↑Mi 17.05.23 19:57
Die Münze ist einem weströmischen Solidus, ca. Mitte 5. Jahrhundert (vermutlich Valentinian III., reg. 425-455), nachempfunden. Auf der Rückseite müsste bei einem offiziellen römischen Solidus aus Ravenna oder Mailand im Abschnitt "COMOB" (sinngemäß für geprüftes Gold) statt wie auf Deinem Anastasius "CONOB" (für die Münzstätte Constantinopolis) stehen.
Deswegen tragen auch Beischläge häufig das CONOB um darzustellen, das sie in den Solidusstandard passen
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Re: Solidus unbekannt?
Sorry, da hatte ich mich falsch ausgedrückt. Ich wollte damit sagen, dass auf dem hier als Vorbild dienenden weströmischen Solidus korrekterweise COMOB zur Bezeichnung des Goldstandarts stehen würde, nicht CONOB, wie bei den Östlichen. Daneben gab es dann ja noch die allerdings seltenere Bezeichnung TESOB im Abschnitt, was dann auf Thessalonica hindeutet.
Viele Grüße
pontifex72
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Re: Solidus unbekannt?
Es könnte sich um einen westgotischen Solidus in Nachahmung von Valentinian III. oder Libius Severus handeln - leider kann ich von den buchstaben gar nichts erkennen. Vgl. vielleicht zu den Westgoten MEC I, 167-176 oder evtl. auch suebisch nach Honorius, MEC I, 285?
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Re: Solidus unbekannt?
Ja, deutlich seltener und auf jeden Fall interessant. Katalogpreise, wie bei den als Vorbild dienenden Stücken, gibt es hierfür nicht.
Leider ist Deine Münze nur im Erhaltungsgrad "schön". Zudem weist sie eine ausgeprägte Knickspur und einen Randfehler auf, der auf eine frühere Nutzung als Schmuckstück hinweist. Also kein wirkliches Sammlerstück im allgemeinen Sinn. Für viele Sammler somit nicht mehr sammelwürdig.
Dennoch finde ich, dass sie ein interessanter Zeitzeuge ist. Mir persönlich wäre so ein Stück etwa 450 Euro wert, was etwa dem doppelten Goldwert entspricht. Möglicherweise würde jemand, der so ein Stück unbedingt haben will, mehr dafür ausgeben.
Leider ist Deine Münze nur im Erhaltungsgrad "schön". Zudem weist sie eine ausgeprägte Knickspur und einen Randfehler auf, der auf eine frühere Nutzung als Schmuckstück hinweist. Also kein wirkliches Sammlerstück im allgemeinen Sinn. Für viele Sammler somit nicht mehr sammelwürdig.
Dennoch finde ich, dass sie ein interessanter Zeitzeuge ist. Mir persönlich wäre so ein Stück etwa 450 Euro wert, was etwa dem doppelten Goldwert entspricht. Möglicherweise würde jemand, der so ein Stück unbedingt haben will, mehr dafür ausgeben.
Viele Grüße
pontifex72
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Re: Solidus unbekannt?
Wie pontifex72 schon geschrieben hat, stört die schwache Erhaltung viele Sammler, aber z.B. für eine numismatische Lehrsammlung ist so ein Stück als Belegstück immer spannend und damit für die Lehre wertvoll.
Beste Grüße
Andechser
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Andechser
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