Altamura2 hat geschrieben: ↑Mo 28.07.25 08:58
Lucius Aelius hat geschrieben: ↑So 27.07.25 18:25
... Bezüglich dieses Dupodius musste ich an die Nemausus-Asse des Augustus denken. ...
Da muss man aber schon aufpassen, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht

, ein paar Unterschiede gibt es hier schon.
- Die Krokodilsmünzen aus Nemausus wurden über zwei bis drei Jahrzehnte geprägt, die von Clovius maximal zwei Jahre lang. In einem längeren Zeitraum ergeben sich da schon eher Verschiebungen in der Legierung als in einem kürzeren.
- Der Zingkehalt der Münze 4 hier beträgt nur noch etwa ein Zehntel von dem der anderen drei. Derart massive Unterschiede sieht man bei den Krokodilsmünzen nicht.
- Nach aktuellem Stand wurden die Clovis-Münzen in Rom geprägt, das eine Münzstätte mit jahrelanger Erfahrung besaß (allerdings nicht im Umgang mit Messing). Konnte da wirklich jeder Feldherr nehmen was er wollte?
Man müsste jetzt mal schauen, wie sich die Legierungen bei den Bronzemünzen der Römischen Republik im ersten Jahrhundert v. Chr. allgemein verändert haben, ob man da eher Chaos oder Stabilität sieht. Hab' ich jetzt aber nicht danach gesucht

.
Gruß
Altamura
Da will ich nicht widersprechen. Aber ich möchte darauf hinweisen, dass die Nemaususstücke eine relativ einheitliche Legierung besitzen bis auf ein Spitzenpaar, bei der eine Münze einen Cu-Anteil von 93,3%, die andere Münze nur 78,8% hat. Das ist ein Unterschied von 14,5%, was
relativ nah an die Zn-Differenz von 20,64% bei den hier besprochenen Caesardupondien kommt.
Interessant ist auch, dass bei beiden Stücken mit dem zu niedrigen Gehalt (Cu bei Nemausus-As und Zn bei Caesar-Dupondius) mit dem minderwertigen Metall Pb ausgeglichen worden war.
Dass bei den Nemausus-Stücken eine große Prägezeitspanne vorhanden ist halte ich für unsere Betrachtung unwichtig, weil sich in diesen 2 oder 3 Jahrzehnten nichts Nennenswerten ereignet hat, was für eine Legierungsschwankung relevant wäre. Der Zinkgehalt bei Sesterzen nahm zwischen in 80 Jahren julisch-claudischer Herrschaft zwar stetig, aber nicht großartig ab.
Interessant ist natürlicher der 3. angesprochene Punkt. Ja, die Feldherren konnten nehmen, was sie wollten. Aber sie werden natürlich bspw. bei Silber oder Gold so rein wie die stadtrömische Prägestätte ausgemerzt haben (wehe ihnen wenn die Soldaten mitbekommen hätten, dass ihr Feldherr sie mit minderwertigen Geld entlohnten! - Die Ausnahme der Legionsdenare Marc Antons lassen wir mal außen vor

). Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass es für die Caesar-Dupondien noch keine Regelung wie bei der späteren Münzreform des Augustus gab. Auch wurden Asse etwa 80 Jahre überhaupt nicht geprägt (vgl. Wolters, Nummi Signati).
Wichtig zu erwähnen wäre auch, ob bei dem Caesar-Dupondius mit niedrigen Zn-Gehalt vielleicht eine Zinkausspülung der Legierung vorliegen könnte (ungünstige Bodenverhältnisse). Da kommt es darauf an, statt einer Oberflächenanalyse eine tiefere Messung vorzunehmen.