Mir scheint, daß solche Diskussionen niemals zu allgemeingültigen Schlüssen führen können. Dazu sind die Patinen und Auflagerungen einfach zu unterschiedlich. Vielmehr ist da von konkretem Fall zu konkretem Fall zu entscheiden.
Der hier vorgestellte Sesterz ist, wie man sieht, bereits ziemlich durchmineralisiert, wobei sich eine glasharte und entsprechend schlagempfindliche Patina gebildet hat, die die ursprüngliche Münzoberfläche jedoch weitgehend perfekt bewahrt hat. Leider sind die Vorbesitzer des Stückes nicht besonders pfleglich damit umgegangen. Offenbar haben sie sie mehr als einmal auf einen harten Boden fallen lassen, und das hat dann am Rand jedesmal zu einer Abplatzung der Patina geführt.
Die Frage, vor der ich beim Kauf stand, war, ob ich mich angesichts des sonst recht eindrucksvollen Stückes (bes. Porträt!) mit diesen Beschädigungen abfinden sollte oder nicht. Wie Ihr seht, habe ich mich dann doch entschieden, sie zu erwerben, nicht zuletzt auch als Studien- und Demonstrationsobjekt zu Erhaltungsfragen.
MARCUS AURELIUS 161 – 180
Æ Sesterz Rom 176/177
Av.: M ANTONINVS AVG GERM SARM TR P XXXI - Geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste rechts halb von hinten
Rv.: LIBERALITAS AVG VII IMP VIII COS III P P S C - Liberalitas nach links stehend; in der Rechten Münzdispenser, in der Linken Füllhorn
RIC 1206
31 - 33 mm / 23,93 g; Stempelstellung 5 Uhr
Gruß
chinamul