Neben anderen habe ich mir diesen hier zu Weihnachten schenken lassen. Ich mag das Stück trotz der Kerbe auf der Rückseite, von der ich mir vorstellen könnte, daß sie bei der Fundbergung entstand.
Æ 28 Hadrianopolis des Septimius Severus - Diana nach rechts eilend mit Hund; mit der Rechten Pfeil aus Köcher ziehend.
Mit der genauen Bestimmung tue ich mich noch recht schwer. Auch die Av.-Legende habe ich noch nicht in ganzer Länge exakt identifiziert, und natürlich fehlt mir auch noch ein Literaturzitat. Wer sich also in der Lage sieht, mir zu helfen, sei hiermit herzlich dazu eingeladen.
Gruß
chinamul
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Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
Nicht Septimius Severus, sondern Caracalla: ANTΩNEINOC AVT K M AVP CEV. Bezüglich eines Literaturzitates kann ich dir leider nur mit einer Moushmov-Nummer dienen: 2604. Vielleicht kann hier jemand mit besserem Zugang zur Literatur substantiellere Hilfe leisten, ansonsten kann ich die Münze auch gerne Patricia Lawrence zeigen, einer Expertin für Provinzprägungen aus dem Raum des heutigen Balkans. Bei Münzen aus griechischen Städten spricht man übrigens eher von Artemis als von Diana.
Gruss, Pscipio
Zuletzt geändert von Pscipio am Di 27.12.05 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
@Pscipio
Vielen Dank für Deine Richtigstellung! Du hast natürlich Recht. Es ist Caracalla und die griechische Entsprechung der Diana ist Artemis. Ich muß wohl ein wenig weggetreten gewesen sein, als ich das abgesondert habe.
Dein freundliches Angebot, P. Lawrence zu konsultieren, nehme ich gerne in Anspruch.
@Peter43
Vielen Dank auch dir. Es ist doch immer wieder interessant zu beobachten, wieviele Stempelgleichheiten in den Münzstätten der Provinz vorkamen. Das ist wohl tatsächlich auf deren verhältnismäßig geringe Prägezahlen zurückzuführen, durch die die Lebensdauer eines Stempels nicht mit einer Edition ausgeschöpft war.
Kannst du mir vielleicht zum Link von Nemesis verhelfen?
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
Jurukova, Münzprägung von Hadrianopolis (auf bulgarisch), Nr. 287, Taf. XXVIII (stempelgleich), Exemplare in München, Wien und Oxford.
Das Stück mit dem Adler ist Jurukova Nr. 293.
Ich springe da ein, weil ich weiss, dass Patricia Lawrence dieses Buch von Jurukova nicht besitzt!
Da waren ja einige Schmuckstücke unter dem Weihnachtsbaum!
Ich habe mich mit einer Münze beschenkt nach der ich schon länger gesucht habe und die ich auch noch zu einem moderaten Preis bekommen habe!
Iulia Domna
(193-217)
Denar (AR, 3,01g, 17-19mm)
Av.: Portrait / Rv.: Kaiserin opfert über Altar vor zwei Standarten, MATRI CASTRORVM (Dieser Titel wurde ihr 195 n.Chr. verliehen)
Das Portrait zeigt ein , wie ich finde, sehr schönes Altersportrait!
Viele Grüße
pearl.harbour
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Lachst du, lacht die ganze Welt mit dir! Weinst du, weinst du alleine!
Nett, wenn die Münze einer Dame nicht nur selten ist, sondern auch einen ungewöhnlichen, historischen Rs.-Typ aufweist! Julia erhielt den Titel Mater Castrorum, weil sie ihnen Mann in seinen Feldzügen gegen Didius Julianus, Pescennius Niger und die parthischen Vasallen begleitet hatte.
Geprägt wurde diese Münze aber bereits im J. 196 n. Chr., von einem Altersporträt kann man daher nicht sprechen!
Zuletzt geändert von curtislclay am Mi 28.12.05 02:04, insgesamt 1-mal geändert.
Nach einer solchen Münze mit dem Titel MATER CASTRORVM suche ich schon längere Zeit. Aber sie scheinen nicht zu den häufigsten zu gehören! Deine Münze ist übrigens RIC IV/1, 567; C.134; BMC 57; nicht häufig (scarce) Julia, verschleiert und drapiert, steht frontal, Kopf n.l., opfert aus Patera in der re Hand über brennendem und mit Girlanden verziertem Altar, hält Büchse (mit Räucherwerk) mit offenem Deckel in der li. Hand. Li. vor ihr stehen zwei Feldzeichen auf dem Boden.
MfG
Zuletzt geändert von Peter43 am Di 27.12.05 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
Der Titel einer Matri Castrorum war ja zuvor bereits an Faustina Minor verliehen worden (im Jahre 174 n.Chr). Liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass Septimus Severus als Münzherr auch mit dieser Titelverleihung einen Bezug zu den Antoninen herstellen wollte? Damit würde die Rückseite nicht nur auf die Begleitung ihres Mannes auf den Felzügen gegen seine Rivalen anspielen, sondern sich auch auf die vergöttlichte Faustina Minor beziehen, um somit eine neue Dynastie zu begründen. Damit wäre sie ja in doppelter Hinsicht interessant. Wäre ja eigendlich was für die Rubrik "Historisch interessante Münzen!
Viele Grüße
pearl.harbour
Lachst du, lacht die ganze Welt mit dir! Weinst du, weinst du alleine!
Ich war selbst überracht, als ich den Zuschlag bei einem bekannten Online Auktionshaus bekommen habe! Die Münze ist zwar etwas flau geschlagen, aber für 60.- Euro war sie nicht zu teuer! Vielen Dank noch für die RIC Nummer, ich habe nur Band III!
Viele Grüße
pearl.harbour
Lachst du, lacht die ganze Welt mit dir! Weinst du, weinst du alleine!
pearl.harbour hat geschrieben:einem bekannten Online Auktionshaus
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Ich glaube, der Titel an sich war wichtig, als Ehre vom Volk und Heer an die Kaiserin, und es hat nur wenig bedeutet, wer Domnas Vorgängerin in derselben Ehre gewesen war.
Nachdem Faustina einmal diese Ehre bekommen hat, was es natürlich unausweichlich, dass auch jede zukünftige Kaiserin sie bekommen würde, sofern sie Soldaten zumindest besichtet hatte und der Kaiser einverstanden war!
In diesem Thread sollen vorrangig antike Münzen aus Indien vorgestellt werden. Zeitlich von den Anfangen bis etwa 6./7.Jh.n.Chr.
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