Spanische Legende?
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Spanische Legende?
Hallo mal wieder,
in anderen Bereichen des Forums werden mittlerweile als Alternative zu Bestimmungshilfen gern Rätsel vorgestellt. Ich versuch’s mal mit diesem Stück (Silber, 24 mm). Es ist undatiert, läßt sich aber durch entsprechende Rückschlüsse aus Münzbild und Legende zuordnen und zeitlich sehr eng eingrenzen. Die abgebildete Dame steht dazu in enger Beziehung. Obwohl sie Königin war, hat sie de facto nie regiert, sondern wurde zunächst von ihrem Mann, dann von ihrem Vater und schließlich von ihrem Sohn für die Durchsetzung eigener Machtinteressen bei Bedarf benutzt, und deren Klientel hat ihr einen Beinamen gegeben, unter dem sie heute noch bekannt ist. - Ob zu Recht, muß aufgrund der einseitigen Überlieferung offen bleiben.
Also - wer war’s, und woher und aus welchem Jahr stammt die Münze?
Gruß klaupo
in anderen Bereichen des Forums werden mittlerweile als Alternative zu Bestimmungshilfen gern Rätsel vorgestellt. Ich versuch’s mal mit diesem Stück (Silber, 24 mm). Es ist undatiert, läßt sich aber durch entsprechende Rückschlüsse aus Münzbild und Legende zuordnen und zeitlich sehr eng eingrenzen. Die abgebildete Dame steht dazu in enger Beziehung. Obwohl sie Königin war, hat sie de facto nie regiert, sondern wurde zunächst von ihrem Mann, dann von ihrem Vater und schließlich von ihrem Sohn für die Durchsetzung eigener Machtinteressen bei Bedarf benutzt, und deren Klientel hat ihr einen Beinamen gegeben, unter dem sie heute noch bekannt ist. - Ob zu Recht, muß aufgrund der einseitigen Überlieferung offen bleiben.
Also - wer war’s, und woher und aus welchem Jahr stammt die Münze?
Gruß klaupo
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Niemand? ... Schade eigentlich - ist nämlich eine interessante Münze: Mexico, 1 Real o.J. mit der Legende CARLOS ET IOHANNA RGS, Mzz. Mo. Sie muß zwischen 1519 und 1521 geprägt worden sein und damit zu den frühesten mexicanischen Prägungen gehören, denn 1519 begann die Eroberung von Mexico durch Cortez und ab 1521 ist der Name der Juana Loca, der Mutter Karls V., aus der Legende entfernt worden. Das sind allerdings Details, die hier nicht wirklich interessieren - wenn überhaupt.
Ich weiß sogar, was sie wert ist: - Nicht viel ...
Gruß klaupo
Ich weiß sogar, was sie wert ist: - Nicht viel ...

Gruß klaupo
- helcaraxe
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Wenn man sich überlegt, das zu dieser Zeit noch nicht viele Europäer in Mexiko gelebt haben, ist es sogar vielleicht möglich, das Cortez selbst die Münze in der Hand hatte. Ist das nicht eine spannende Spekulation.
Übrigens gibt es von Cortez eigenhändige Berichte über die Eroberung Mexikos, die kommentiert in einer schönen Jugendstilausgabe um 1907 auch in Deutschland erschienen sind.
Einfach mal bei zbab suchen: Cortez, Die Eroberung von Mexiko, Bibliothek wertvoller Memoiren.
Liest sich spannender als jeder Roman!
Übrigens gibt es von Cortez eigenhändige Berichte über die Eroberung Mexikos, die kommentiert in einer schönen Jugendstilausgabe um 1907 auch in Deutschland erschienen sind.
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Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
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Servus klaupo,
wenn´s Dir so pressiert, kann man ja gar nicht richtig rätseln...
Ich war gestern abend mal dran, kam aber über Spanien-Madrid nicht hinaus. Die Inschrift war für meine Verhältnisse (Google-Junkie) zu schlecht lesbar.
Das Stück ist für jeden Kolonialsammler sogar hochinteressant und würde daher in meine Sammlung schön reinpassen. Eine frühere spanisch-koloniale Prägung wird man wohl kaum finden. Könntest Du mir bitte mitteilen, was man für so ein Stück in etwa hinlegen kann? Irgendwie fürchte ich, "nicht viel" ist ironisch gemeint?
Gruß Privateer
wenn´s Dir so pressiert, kann man ja gar nicht richtig rätseln...

Ich war gestern abend mal dran, kam aber über Spanien-Madrid nicht hinaus. Die Inschrift war für meine Verhältnisse (Google-Junkie) zu schlecht lesbar.
Das Stück ist für jeden Kolonialsammler sogar hochinteressant und würde daher in meine Sammlung schön reinpassen. Eine frühere spanisch-koloniale Prägung wird man wohl kaum finden. Könntest Du mir bitte mitteilen, was man für so ein Stück in etwa hinlegen kann? Irgendwie fürchte ich, "nicht viel" ist ironisch gemeint?
Gruß Privateer
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- KarlAntonMartini
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Ich hatte das Rätsel schon gesehen und auch ein Ergebnis ergoogelt. Aber ich wollte mich noch ein wenig zurückhalten, damit andere auch noch Spaß haben. Jedenfalls würde die Dame mit ihrem Namen auch gut zum Dresdner Fürstenzug passen. Grüße, KarlAntonMartini
Münzsammler seit 60 Jahren. Mitglied im Numismatischen Verein zu Dresden und der Oriental Numismatic Society.
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Hallo Privateer,
@helcaraxe: Die Cortez-Berichte kenne ich (noch) nicht. Ich glaube aber, er hatte alle Hände voll zu tun, seine Schiffe mit Gold vollzuschaufeln, mit dem Karl V. seinen Wahlmännern die Kaiserwahl schmackhaft machen konnte. Spanien war nämlich zu diesem Zeitpunkt ziemlich pleite. Seine Mutter Juana wurde bis zu dieser Wahl je nach Bedarf als rechtmäßige Königin vorgeführt oder blieb - für wahnsinnig erklärt - in Tordecillas weggeschlossen. Nach seiner Wahl brauchte er sie nicht mehr, und sie blieb, wo sie war ... und eine jahrzehntelange Isolation steckt wohl niemand weg, ohne absonderlich zu werden.
Gruß klaupo
Es ist wirklich nicht gar so teuer. Meins habe ich für einen 10er bekommen, und die Bestimmung habe ich mit Hilfe eines spanischen Auktionskatalogs geschafft, wo es - in besserer Erhaltung - mit 30,- ausgerufen war. Das sollte im Rahmen des Möglichen sein.Könntest Du mir bitte mitteilen, was man für so ein Stück in etwa hinlegen kann? Irgendwie fürchte ich, "nicht viel" ist ironisch gemeint?
@helcaraxe: Die Cortez-Berichte kenne ich (noch) nicht. Ich glaube aber, er hatte alle Hände voll zu tun, seine Schiffe mit Gold vollzuschaufeln, mit dem Karl V. seinen Wahlmännern die Kaiserwahl schmackhaft machen konnte. Spanien war nämlich zu diesem Zeitpunkt ziemlich pleite. Seine Mutter Juana wurde bis zu dieser Wahl je nach Bedarf als rechtmäßige Königin vorgeführt oder blieb - für wahnsinnig erklärt - in Tordecillas weggeschlossen. Nach seiner Wahl brauchte er sie nicht mehr, und sie blieb, wo sie war ... und eine jahrzehntelange Isolation steckt wohl niemand weg, ohne absonderlich zu werden.
Gruß klaupo
- helcaraxe
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Der Witz an den Berichten Cortez ist, das er lange und breit (und sehr spannend) ausholt, warum er eben noch nicht Schiffe voller Gold schicken konnte, er wollte seinen Kaiser damit augenscheinlich beschwichtigen.
Tatsächlich ist es ja so gewesen, dass es um Cortez lange Zeit gar nicht gut aussah, in Tenochtitlan entging er ja nur knapp einer vernichtenden Niederlage. Und es ist nur seinem militärischen und diplomatischen (!) Genie zu verdanken, dass er am Ende doch erfolgreich war. Dabei kam ihm auch zu Hilfe, dass die Azteken ja auch so etwas wie eine Militärdikatur errichtet hatten, so dass Cortez auf eine riesige Anzahl indianischer Verbündeter zurückgreifen konnten, sie seine kleine Schar an Zahl weit übertrafen, was vodr allem in der späten Phase der Eroberung wichtig war, als sich die Azteken schon an Gewehre und Pferde gewöhnt hatten-
Ich kann die Lektüre dieses Buches wirklich nur empfehlen, ich habe es regelrecht verschlungen, nirgendwo kommt man näher an Geschichte heran!
Tatsächlich ist es ja so gewesen, dass es um Cortez lange Zeit gar nicht gut aussah, in Tenochtitlan entging er ja nur knapp einer vernichtenden Niederlage. Und es ist nur seinem militärischen und diplomatischen (!) Genie zu verdanken, dass er am Ende doch erfolgreich war. Dabei kam ihm auch zu Hilfe, dass die Azteken ja auch so etwas wie eine Militärdikatur errichtet hatten, so dass Cortez auf eine riesige Anzahl indianischer Verbündeter zurückgreifen konnten, sie seine kleine Schar an Zahl weit übertrafen, was vodr allem in der späten Phase der Eroberung wichtig war, als sich die Azteken schon an Gewehre und Pferde gewöhnt hatten-
Ich kann die Lektüre dieses Buches wirklich nur empfehlen, ich habe es regelrecht verschlungen, nirgendwo kommt man näher an Geschichte heran!

Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
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