Dark Ages - nördlich der Donau?

Asiaten und was sonst noch der Antike zuzuordnen ist

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klaupo
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Dark Ages - nördlich der Donau?

Beitrag von klaupo » Do 02.09.04 00:25

Hallo mal wieder an die Experten,

ich möchte, angeregt durch das Posting von @rati in einem anderen Thread (s. dazu seine Münze) , zwei Münzen vorstellen, die mir von der Fertigungsart her gleich scheinen, und eine spannende Geschichte und eine weite Reise hinter sich - und auch noch vor sich haben. Die Scans erhielt ich von einem russischen Sammlerkollegen, die Stücke stammen aus dem Bereich nördlich der Donau und sind noch unterwegs. Sie wirken griechisch, - die Überlegung des Kollegen geht allgemein dahin, daß griechische Volksgruppen in diesen Raum abgedrängt und seßhaft wurden. Aufgrund der Scans halte ich sie, ebenso wie das von rati, für gutes Silber.

Bild 1 zeigt im Avers einen bärtigen behelmten Kopf r., im Revers einen jugendlichen Kopf mit Stirnbinde r.
Bild 2 zeigt ein Gorgonenhaupt frontal, im Revers ein Kreuz / Incusum.

Sobald ich mehr weiß, werde ich die Infos hier anfügen. Aber vielleicht kommen wir schon vorher einer Lösung etwas näher!?

Gruß klaupo
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ydanub2.jpg
ydanub1.jpg
Rati-f1.jpg
17,2 gr.;Dur.Messer 23mm;Dicke 6,5mm

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rati
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Beitrag von rati » Do 02.09.04 00:56

hallo klaupo,

ist schon interessant.Ich habe diese 1991 in Moskau bekommen.Bei fragen an einige Langzeitsammler von Exoten ,stuften diese sie als plumpe Fälschung ein.Doch irgentwie machte mich der abgegriffene Zustand nachdenklich.Mal gespannt was man noch darüber erfährt.
Ist der Kollege vielleicht Vladimir(Charm@postman)?

gruß rati

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rati
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Beitrag von rati » Do 02.09.04 01:01

eine Frage noch.Wie bekommt man beide Scanns in ein Attachment ?

rati

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Beitrag von Zwerg » Do 02.09.04 09:24

@klaupo an rati
Die Münzen sind natürlich falsch. Aber zeigt sie zur Sicherheit noch einmal im Original einem Händler für Antike Münzen

Grüße
Zwerg
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Beitrag von amigobutzi » Do 02.09.04 09:59

rati hat geschrieben:eine Frage noch.Wie bekommt man beide Scanns in ein Attachment ?

rati
zB. mit dem Programm -Photostudio 2000-

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Beitrag von klaupo » Do 02.09.04 12:21

@Zwerg: Könntest du deine Meinung ein wenig ausführlicher begründen? Gibt es Referenzstücke, die als Fälschung nachgewiesen sind? Das wäre sehr hilfreich. Ich schließe diese Möglichkeit keineswegs aus und werde auf jeden Fall versuchen die Stücke prüfen zu lassen. Bisher sind nur sehr konträre Meinungen geäußert worden, die ich auch nur per Korrespondenz aus zweiter Hand kenne - sie reichen von Fälschung bis Kaufinteresse, wobei ich von dem Interessenten nicht weiß, ob er keine Ahnung hat oder aber mehr weiß, als er sagt. Ich sollte vielleicht zufügen, daß ich unabhängig vom Ergebnis keinen Vorteil aus dieser Recherche ziehe- es sind pure Neugier und Interesse!

@rati: Für das Einfügen beider Münzseiten als ein Attachment gibt es verschiedene Möglichkeiten. 1. Bei der Erstellung des Scans von Seite A eine genügend große Fläche scannen, dann Seite B scannen, Ausschnitt markieren, kopieren, auf dem Scan von Seite A einfügen und das ganze Bild auf das gewünschte Format beschneiden.
2. Bei bereits vorhandenen Scans mit einem Bildbearbeitungsprogramm nacheinander beide Seiten in ein größeres vorhandenes Bild einkopieren, auf Format beschneiden und unter neuem Namen abspeichern. Vladimir / charm kenne ich leider noch nicht, wohl aber seine Seiten für Oriental und Chinese Coins. Was meinst du, ob man ihn mal ansprechen sollte?

Gruß klaupo

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Beitrag von rati » Do 02.09.04 22:40

hallo klaupo,

ich kenne vladimir nicht persönlich,habe aber schon einmal mit ihm wegen cash- Münzen korrespondiert.Ich glaube schon das es sich lohnt ihn anzusprechen.

gruß rati

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Beitrag von quintus » Do 09.09.04 18:48

Ich würde diese Münzen nicht als falsch bezeichnen, allerdings ist der
Stil schon recht merkwürdig. Ich kann nur für die erste und letzte
Münze sprechen, wenn ich sage, dass bei griechischen Münzen die
selben Phänomene zu beobachten sind wie bei römischen:

Wie bei den sogenannten Limesfalsa könnte es sich um barbarische
Imitationen handeln, wobei der letzte Typus ja selbst aus dem Gebiet
der Donau stammt. Nicht zuletzt hat sich die gesamte keltische
Münzprägung aus barbarischen Imitationen entwickelt.

Außerdem darf man den griechischen Einfluss im Schwarzmeergebiet
nicht vergessen. Immerhin wurden dort, hauptsächlich von Milet aus,
einige Duzend Städte gegründet.

Ich würde die Münzen also auch prüfen lassen. Mit ein Bisschen Glück
können solche Imitationen, wenn sie denn echt sind, mehr wert sein
als die Orginale.

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Beitrag von Zwerg » Di 14.09.04 10:20

Abschließend:
In Dortmund haben sich 3 Händler die Münzen angesehen und sind einstimmig der Meinung gewesen, daß sie nicht echt sind.
Die Patina ähnelt übrigens auffallend der Patina auf gefälschten mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Münzen, die auch aus Russöand kommen.

Grüße
Zwerg
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Beitrag von klaupo » Di 14.09.04 10:55

Hallo Zwerg,

mit genau diesem Kommentar werde ich die Münzen zurücksenden. Allgemein von Interesse ist dabei vielleicht der Hinweis auf die russische oder Kiewer Patina ... und vielen Dank Dir und den anderen für die Hilfestellung!

Gruß klaupo

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