Ein Haufen Kupfer

Münzen des alten Byzanz

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Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » So 30.01.11 19:09

Hallo,
um mich mal wieder etwas im Byzanz-Unterforum zu beteiligen, möchte ich in der nächsten Zeit mal ein paar Kupferlinge vorstellen, die mir in letzter Zeit in die Sammlung gepurzelt sind.
Anfangen möchte ich mit diesem schönen anonymen Follis, der ein sehr schönes Christusportrait zeigt.
Schöne Grüße,
MR

ps: Bilder muss ich gleich nachreichen, da sie etwas zu groß sind...
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ano. F.2_kl.jpg
ano. F.1a_kl.jpg
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Posa » So 30.01.11 21:46

Ja, ein hübsches Kerlchen, etwas schade, dass das Evangelium/Buch nicht ganz drauf ist, so kann man ihn halt nicht ganz genau bestimmen: Anonymer A2(/A3), Typ 39 oder 40.

Gruß Posa

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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » So 30.01.11 22:04

Tja, soweit ich das bisher überblicke, war das bei dem ganzen Haufen der Grund, warum ich so günstig daran kam: Sie sind fast immer mit einem kleinen Fehler, der oft die genaue Feinbestimmung unmöglich macht.
Da ich dennoch eine gewisse Verbundenheit zu der Person spüre, von der ich das Kupfer erhielt, bleiben die Stücke in meiner Sammlung ;)
Ich bin ja auch kein spezialisierter Byzanzsammler, sondern möchte nur eine kleine Sammlung, um einen gewissen Überblick über die dortige Entwicklung zu haben.

Kleine dumme Frage: bezieht sich: Anonymer A2(/A3), Typ 39 oder 40 auf ein bestimmtes Werk, oder werden diese Bezeichnungen von allen Werken gemeinsam benutzt ?
Schöne Grüße,
MR
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » So 30.01.11 22:18

Ach, und dann hänge ich gleich noch einen Justinian an, ein Halbfollis aus CON, MIBE 33
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mibe33_rv.jpg
mibe33_av.jpg
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Wurzel » So 30.01.11 23:41

Einen schönen Haufen hast Du da ;-)

Die Sache mit dem A bezieht sich auf den DOc, im DOC gibt es eine seitenlange Tabelle mit den Beiziechen über und unter der schrift auf dem revers, sowie in Kombination mit dem Ornament auf dem Evangelium
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Mo 31.01.11 00:10

Ja, mit dem DOC hatte ich in der Uni schon zu tun (also mit besagter Tabelle). Ich war mir nur nicht sicher, ob andere Werke diese Unterteilung übernommen hatten oder nicht...

Na wenn der Haufen gefällt, werfe ich noch ein paar Stücke nach ;)

zuerst ein Follis des Anastasius (MIBE 27.2)
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anastasius _echtes_av.jpg
anastasius _av.jpg
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Mo 31.01.11 00:25

und noch einen Justinus I ( MIBE 13) und einen Mauricius Tiberius (bisher ohne Zitat) DER SICH NUN ALS HERACLIUS HERAUSGESTELLT HAT... :)
hinterher ;)
Dateianhänge
mauricius_rv.jpg
mauricius_av.jpg
iustinus_rv.jpg
iustinus_av.jpg
Zuletzt geändert von Numis-Student am Mo 31.01.11 22:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Mo 31.01.11 19:41

Numis-Student hat geschrieben: ... einen Mauricius Tiberius (bisher ohne Zitat) ...
Hallo,
dürfte ich dazu noch um eure geschätzten Meinungen bitten ? Ich finde den nämlich nicht in der Literatur...
Das Ähnlichste wäre: Heraclius-Revolte, MIB 12B... aber dazu passt wieder der runde Kopf nicht :?

Schöne Grüße,
MR
Zuletzt geändert von Numis-Student am Mo 31.01.11 22:36, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von antisto » Mo 31.01.11 20:01

Ich kann dir bei deiner Frage leider nicht weiterhelfen, MR, möchte aber anmerken, dass mir vor allem das Christusportrait der ersten Münze außerordentlich gut gefällt. :) Und dem Mauricius Tiberius finde ich optisch zumindest interessant! :wink:
AS
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von dionysus » Mo 31.01.11 20:07

Puh, Revolte - sehr, sehr unwahrscheinlich, die Teile sind einfach zu selten und das Herrschergesicht ist wirklich ovaler.
Ich halte das eher für einen normalen Heraclius Sear 872; MIB 234, der hat ein mehr rundes, breites Kinn.
Phocas Sear 686 ist wieder schmaler vom Gesicht und Mauricius passt überhaupt nicht, da dieser ein Kreuz zwischen den beiden X hat.
Da man leider überhaupt nichts von der Avers Umschrift lesen kann bleibt jedoch Unsicherheit, was Phocas, Revolte und Heraclius angeht.

Lieben Gruß,
Maico
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Mo 31.01.11 20:44

dionysus hat geschrieben:Puh, Revolte - sehr, sehr unwahrscheinlich, die Teile sind einfach zu selten und das Herrschergesicht ist wirklich ovaler.
Ich halte das eher für einen normalen Heraclius Sear 872; MIB 234, der hat ein mehr rundes, breites Kinn.
Phocas Sear 686 ist wieder schmaler vom Gesicht und Mauricius passt überhaupt nicht, da dieser ein Kreuz zwischen den beiden X hat.
Da man leider überhaupt nichts von der Avers Umschrift lesen kann bleibt jedoch Unsicherheit, was Phocas, Revolte und Heraclius angeht.

Lieben Gruß,
Maico
Hallo,
danke für deinen Kommentar. Meine Literatur geht leider nur bis 610 (Zur Münzprägung des frühbyzantinischen Reiches, W. Hahn), mal wegen einer Vorlesung angeschafft. Ich habe dann noch "irgendwas" digital, aber keine Ahnung mehr, wo das gespeichert ist :-( Das könnten gut die DOC-Bände sein...
Schöne Grüße,
MR
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Mo 31.01.11 20:47

antisto hat geschrieben:Ich kann dir bei deiner Frage leider nicht weiterhelfen, MR, möchte aber anmerken, dass mir vor allem das Christusportrait der ersten Münze außerordentlich gut gefällt. :) Und dem Mauricius Tiberius finde ich optisch zumindest interessant! :wink:
AS
Hallo AS,
danke für deine Zeilen. Ich hatte dir wegen dem Portrait extra eine pn geschickt... Ich habe das Bildchen schon auf das kleine Maß eines Avatars zurechtgestutzt, wenn du es haben willst, schicke ich es dir gerne ;)
Schöne Grüße,
M

ps: tolle Einkäufe von der Numismata, besonders die Griechen sind toll 8O
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Mo 31.01.11 22:01

Ich stell nochmal eine Überprägung vor, aus der ich nicht so ganz schlau werde...

Das Untergepräge ist ein Follis (m) von Focas, darüber ist wieder ein Follis (M) aus Constantinopel. Die Vs zeigt einen stehenden Herrscher, ich bilde mir ein, (E?)RAC lesen zu können, also ein Heraclius, nur finde ich keinen stehenden, einsamen Heraclius auf http://wildwinds.com/coins/byz/heraclius/t.html .
Suche ich falsch, sehe ich falsch, (oder kann ich morgen in Rente gehen ;)) ?

Schöne Grüße,
MR
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hera4.jpg
hera3.jpg
hera2.jpg
hera1.jpg
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von dionysus » Mo 31.01.11 22:36

Das wird leider bei beiden Münzen, die darin stecken, nicht Halbes und nichts Ganzes.

Wir haben einen Follis des Phocas (mit Leontia - frontal stehend) aus dem 2. Regierungsjahr, der von Heraclius in Constantinopel überprägt wurde (Typ Heraclius und Heraclius Constantin frontal stehend).

Vom Phocas kann ich keine Münzstätte festmachen und vom Heraclius kein Regierungsjahr (Generell ist es Sear 805; MIB 159/60, welcher aus den Jahren 3 bis 6 existiert)

Es sind also schon zwei Personen auf der jetzigen Münze abgebildet, eine wurde durch die Überprägung "verschluckt".

Gruß,
Maico
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Re: Ein Haufen Kupfer

Beitrag von Numis-Student » Mo 31.01.11 22:45

dionysus hat geschrieben:Das wird leider bei beiden Münzen, die darin stecken, nicht Halbes und nichts Ganzes.

Wir haben einen Follis des Phocas (mit Leontia - frontal stehend) aus dem 2. Regierungsjahr, der von Heraclius in Constantinopel überprägt wurde (Typ Heraclius und Heraclius Constantin frontal stehend).

Vom Phocas kann ich keine Münzstätte festmachen und vom Heraclius kein Regierungsjahr (Generell ist es Sear 805; MIB 159/60, welcher aus den Jahren 3 bis 6 existiert)

Gruß,
Maico
Danke für deine Erläuterungen zu diesem Stück. Nur, eine kritische Nachfrage hätte ich noch, müsste vom Heraclius Constantin nicht irgendetwas zu erkennen sein ? Der Perlkreis der rechten Seite ist ja deutlich ausgeprägt, und der Schrötling an dieser Stelle besonders dick. Dennoch sind die Reste der Wertziffer m, sowie die Reste des ANNO nicht von irgendwelchen Prägespuren beeinträchtigt. Auch die Standlinie hört direkt nach Heraclius auf, so dass H. Constantin "in der Luft" stehen müsste ;)
Schöne Grüße,
MR
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