Römische Goldmünze - Anfänger bittet um Hilfe

Griechische Münzen des Altertums

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Albe51
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Römische Goldmünze - Anfänger bittet um Hilfe

Beitrag von Albe51 » So 27.04.08 17:18

Hallo,

vor über 30 Jahren habe ich von meinem Vater eine römische Goldmünze geschenkt bekommen. Nähe Angaben konnte er nicht machen. Es hieß nur, sie sei wertvoll.

Bevor ich nun die Münze an meinen Sohn weiter gebe, hätte ich gerne näheres zu diesem Stück erfahren.

Die Goldmünze ist 2 cm groß und 9 Gramm schwer.

Auf der Rückseite habe ich folgende Inschrift entziffert (War etwas mühevoll):

AΣIΛЄΩΣ
ΛYΞIMΛXOY

In der Kaiserliste habe ich jedoch auch mit verkürztem Suchtext keinen Kaiser geortet.

Für eine Hilfe bin ich sehr Dankbar!!!

Albert
Dateianhänge
krM1.jpg
Vorderseite
krM2.jpg
Rückseite

kollboy
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Beitrag von kollboy » So 27.04.08 17:40

könig lysimachos.

ist kein römer, sondern ein grieche.

ob sie echt ist oder nicht, ist bei den verschwommenen bildern schwer zu sagen - ich befürchte jedoch, dass sie nicht echt ist. nicht aufgrund der münze, sondern aufgrund der geschichte, mit der du sie hier praesentierst (die erfahrung zeigt, dass 99% aller "antiken" goldmünzen in den händen von laien fälschungen sind.)

marcus
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Beitrag von marcus » So 27.04.08 17:45

ich alte die münze für eine fälschung.
vor allem die vorderseite ist stilistische eine katastrophe..

die fälschung imitiert einen stater des lysimachos, also eine hellenistische prägung

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » So 27.04.08 18:30

Geprägt wurde diese Münze wohl zur Zeit Mithridates VI. von Pontus in der Stadt Kallatis, erkennbar am "KAΛ" auf dem Thron, hier ein Beispiel. Es gibt diese Statere auch aus anderen Münzstätten. Die Vs. Stempel sind oft sehr verbraucht und stilistisch nicht immer gut.

Die Münzen waren bis vor ca. 10 Jahren recht selten. Ob echt oder falsch kann man m.E. anhand dieses Fotos nicht feststellen. Der Einfachheit halber hier ein Link zu weiteren Münzen. Sehr schöne stilistische Vergleiche kann man mit dieser Suche anstellen.

Grüße
Zwerg
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Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

marcus
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Beitrag von marcus » So 27.04.08 18:39

hm, diese prägungen kannte ich bisher noch nicht. nachdem ich die von zwerg geposteten parallelen gesehen habe, wäre ich mit meiner aussage jetzt vorsichiger....

Albe51
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Beitrag von Albe51 » So 27.04.08 19:35

Vielen Dank für die schnellen Hinweise. Ich habe mich riesig gefreut.
Mit der griechischen Schrift war ich mir am Ende beim Posten selber nicht sicher.
Insbesondere möchte ich mich bei Zwerg bedanken. Werde wohl noch den ganzen Abend die Muster vergleichen.

Wie die Münze zu meinem Vater gelangt ist weis ich nicht. Er hat selber Antiquitäten und Trachten aus Bayern gesammelt und hatte dadurch einige Verbindungen. Beim Ankauf war er immer sehr vorsichtig.
Was wären die nächsten Schritte für eine Prüfung der Echtheit?

Viele Grüße Albert

kollboy
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Beitrag von kollboy » So 27.04.08 19:48

nächster schritt: leg die münze in einem renomierten auktionshaus oder einem museum vor.

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Beitrag von antoninus1 » Mo 28.04.08 09:49

@albe51:

Du wohnst ja anscheinend nicht weit entfernt von München.
Da bieten sich z.B. Hauck u. Aufhäuser in der Löwengrube, Gorny u. Mosch am Lenbachplatz oder Lanz im Luitpoldblock als Anlaufstellen für eine Begutachtung an.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Chandragupta » Mo 28.04.08 12:54

@albe51 und in Ergänzung zu antoninus1: Am besten nicht um "Begutachtung" bitten (das lassen die sich jeweils heftig bezahlen...), sondern zum Ankauf anbieten. Die werden Dir dann entweder grienend das Ding wieder in die Hand drücken, wenn falsch, oder Dir eine dreistellige Eurosumme dafür anbieten - und die kannste dann immer noch ablehnen, weißt aber nun, daß die Münze sicher echt ist. ;)

Ansonsten: scheiß Fotos, deshalb keine Aussage möglich. Ist bei Gold eh extrem schwer. Sowas kaufe ich NUR "in der Hand", nie bloß nach Foto, nicht mal von renommiertesten Händlern.

Stilistisch ist das Stück jedoch durchaus okay.

Da ist seit ca. Anno 2000 ein Großfund davon unterwegs. Ich habe mir aus Jux und Dollerei 2001 so ein Münze für 700,- DM gekauft (bin eben ein Gold-Fanatiker - gute Freunde nennen mich schon "Mr. Goldfinger" ;) !). Vergleichbare Stücke sind wegen des derzeitigen Überangebots auch Anno 2008 nicht sooooo wesentlich teurer als damals, guckstu:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 68&Lot=500
Zuletzt geändert von Chandragupta am Mo 28.04.08 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Beitrag von Albe51 » Mo 28.04.08 12:55

Vielen Dank für den Tipp in München. Bei meinem nächsten Besuch in der Großstadt werde ich bei einem der drei vorbeilaufen.

Viele Grüße und vielen Dank Albert

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Beitrag von kollboy » Mo 28.04.08 14:01

@chandra

ein großfund? weiß man ungefaehr, wie viele stueck das waren? ist der publiziert worden oder unpubliziert in den handel gekommen?

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Beitrag von Pscipio » Sa 03.05.08 16:35

Edit: 2. Teil des Threads wegen Beleidigung entfernt.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Donk » Sa 03.05.08 23:08

Ääähmm, warum wurde denn bitte mein Post entfernt, ich habe doch niemanden beleidigt??

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Beitrag von kollboy » So 04.05.08 09:30

@pscipio:

du hast wohl irrtümlich auch die antwort chandraguptas mitentfernt, in der er auf meine obige frage geantwortet hat, dass der fund, wie leider sehr oft der fall, anscheinend unpubliziert in den handel kam.

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Beitrag von Pscipio » So 04.05.08 19:04

Nein Donk, du warst nicht gemeint. Der Betreffende ist von mir informiert worden.

@kollboy: die Forensoftware ist technisch nicht allzu ausgefeilt. Ich musste daher alle Postings ab dem problematischen entfernen, anders geht es technisch nicht. Entschuldige!

Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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