Was haltet Ihr von diesem Goldstater von Alexander d. Gr.?
Moderator: Numis-Student
- Chandragupta
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Was haltet Ihr von diesem Goldstater von Alexander d. Gr.?
Liebe "Griechen",
diese Münze habe ich vor Jahren als Fälschung gekauft (sie wurde auch vom Verkäufer explizit als solche angeboten) - zum damaligen Goldpreis "plus 50 Mark für die Prägung" (heute ist allein der Einschmelzwert des Materials schon deutlich höher... !).
Sowohl der Verkäufer als auch ich waren uns einig: Das Stück ist eindeutig zu schön, um echt zu sein, auch wenn es stilistisch nichts dran auszusetzen gibt. Wir gingen von einer gut gemachten Pressung aus. Außerdem wirkten bestimmte Details der Oberflächenbeschaffenheit verdächtig: So ist insbesondere auf dem Avers zu beobachten, daß die erhabenen Partien recht rauh wirken, während der Revers komplett und auf beiden Seiten (also auch dem Av) die Felder jeweils in feinstem Stempelglanz erstrahlen (letzteres bringen die Bilder nicht so rüber - außerdem mußte ich sie ja wegen der Größengrenze vom 85 kB hier im Forum stark komprimieren - ich wollte die Grundauflösung mit 1200 dpi jedoch gern belassen).
Mittlerweile habe ich aber auf der letzten WMF bei großen, sehr seriösen Händlern Stücke gesehen, die dieser Münze fast wie ein Ei dem anderen ähnelten, und die diese Händler als echt verkauften. Das machte mich stutzig. Ist meine alte Vermutung etwa falsch und war das Teil vielleicht der Schnapp meines Lebens... Wäre natürlich zu schön, um wahr zu sein ... also redet's mir bitte fundiert aus!
Technische Daten: Durchmesser 18...19 mm; Gewicht: 8,49 g; spezif. Gewicht nach der Archimedesmethode: knapp 19 g/cm³ - also offenbar recht gutes Gold, wie es sich gehört (oder vergoldetes Wolfram, okay... )
PS: Ich habe auch noch ein zweifelsfrei echtes Stück desselben Typs, das allerdings keine Augenweide ist: Allenfalls gutes schön, weil sowohl aus abgenutzten Stempeln und auch noch dezentriert geprägt, sowie durch langes Zirkulieren entsprechend abgenutzt und auch noch mit antiken Prüfhieben versehen. Dafür mit definitiv echter Goldpatina, die man heute m.W. so noch nicht fälschen kann...
diese Münze habe ich vor Jahren als Fälschung gekauft (sie wurde auch vom Verkäufer explizit als solche angeboten) - zum damaligen Goldpreis "plus 50 Mark für die Prägung" (heute ist allein der Einschmelzwert des Materials schon deutlich höher... !).
Sowohl der Verkäufer als auch ich waren uns einig: Das Stück ist eindeutig zu schön, um echt zu sein, auch wenn es stilistisch nichts dran auszusetzen gibt. Wir gingen von einer gut gemachten Pressung aus. Außerdem wirkten bestimmte Details der Oberflächenbeschaffenheit verdächtig: So ist insbesondere auf dem Avers zu beobachten, daß die erhabenen Partien recht rauh wirken, während der Revers komplett und auf beiden Seiten (also auch dem Av) die Felder jeweils in feinstem Stempelglanz erstrahlen (letzteres bringen die Bilder nicht so rüber - außerdem mußte ich sie ja wegen der Größengrenze vom 85 kB hier im Forum stark komprimieren - ich wollte die Grundauflösung mit 1200 dpi jedoch gern belassen).
Mittlerweile habe ich aber auf der letzten WMF bei großen, sehr seriösen Händlern Stücke gesehen, die dieser Münze fast wie ein Ei dem anderen ähnelten, und die diese Händler als echt verkauften. Das machte mich stutzig. Ist meine alte Vermutung etwa falsch und war das Teil vielleicht der Schnapp meines Lebens... Wäre natürlich zu schön, um wahr zu sein ... also redet's mir bitte fundiert aus!
Technische Daten: Durchmesser 18...19 mm; Gewicht: 8,49 g; spezif. Gewicht nach der Archimedesmethode: knapp 19 g/cm³ - also offenbar recht gutes Gold, wie es sich gehört (oder vergoldetes Wolfram, okay... )
PS: Ich habe auch noch ein zweifelsfrei echtes Stück desselben Typs, das allerdings keine Augenweide ist: Allenfalls gutes schön, weil sowohl aus abgenutzten Stempeln und auch noch dezentriert geprägt, sowie durch langes Zirkulieren entsprechend abgenutzt und auch noch mit antiken Prüfhieben versehen. Dafür mit definitiv echter Goldpatina, die man heute m.W. so noch nicht fälschen kann...
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
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Hallo Chandra,
ich halte den Stater für modern. Der Stempel ist nicht nur müde sondern auch vom Stil her unpassend. Die Oberfläche ist löchrich (durch Pressung?).
Die Goldpatina kann auch sicherlich künstlich hergestellt werden. Ich bin kein Spezialist oder Physiker, aber ich könnte mir vorstellen, dass man mit Elektrolyse so etwas machen kann.
Es ist nur mein Eindruck und ich bin auf andere Stimmen gespannt.
Gruß
Stater
ich halte den Stater für modern. Der Stempel ist nicht nur müde sondern auch vom Stil her unpassend. Die Oberfläche ist löchrich (durch Pressung?).
Die Goldpatina kann auch sicherlich künstlich hergestellt werden. Ich bin kein Spezialist oder Physiker, aber ich könnte mir vorstellen, dass man mit Elektrolyse so etwas machen kann.
Es ist nur mein Eindruck und ich bin auf andere Stimmen gespannt.
Gruß
Stater
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Ich könnte mir vorstellen, dass man einen Abdruck einer Originalmünze genommen hat, dann den Stempel daraus gemacht und nachgeschnitten hat.
Vergleiche z. B. Gesicht Athena (flau) mit Helmfedern unten wieder scharf.
Auch der Rand der Münze gefällt mir nicht. Er ist zu unregelmäßig für einen griechischen Goldstater.
Gruß
Stater
Vergleiche z. B. Gesicht Athena (flau) mit Helmfedern unten wieder scharf.
Auch der Rand der Münze gefällt mir nicht. Er ist zu unregelmäßig für einen griechischen Goldstater.
Gruß
Stater
- Chandragupta
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Das fragliche Stück hat gar keine Goldpatina. Liest Du nochmal den Originalartikel - da bezog ich mich auf ein anderes(!), diesmal zweifelsfrei echtes, Stück.
Das flaue Gesicht hat gar nichts zu sagen - das ist m.W. bei diesen Geprägen nichts ungewöhnliches. Genausowenig wie der leichte Doppelschlag der Gesichtskonturen.
Ich gehe ja auch von einer Pressung nach Originalstempeln aus. Aber gerade diese komische poröse Oberfläche der ERHABENSTEN Partien kenne ich von Pressungen in Gold bisher so nicht... (Ich habe ja auch noch diverse Preßfälschungen von römischen Aurei.)
Mit dem Thema Rand erwähnst Du übrigens genau den Punkt, weshalb ich auch sofort von einer Fälschung ausging: viel zu viele "Minirisse" und Unebenheiten. Soll zwar "irgendwie antik aussehen" - ist aber gerade bei Gold eben bei Originalen nicht üblich und fällt demnach sogleich auf.
Das flaue Gesicht hat gar nichts zu sagen - das ist m.W. bei diesen Geprägen nichts ungewöhnliches. Genausowenig wie der leichte Doppelschlag der Gesichtskonturen.
Ich gehe ja auch von einer Pressung nach Originalstempeln aus. Aber gerade diese komische poröse Oberfläche der ERHABENSTEN Partien kenne ich von Pressungen in Gold bisher so nicht... (Ich habe ja auch noch diverse Preßfälschungen von römischen Aurei.)
Mit dem Thema Rand erwähnst Du übrigens genau den Punkt, weshalb ich auch sofort von einer Fälschung ausging: viel zu viele "Minirisse" und Unebenheiten. Soll zwar "irgendwie antik aussehen" - ist aber gerade bei Gold eben bei Originalen nicht üblich und fällt demnach sogleich auf.
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
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- Chandragupta
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Hi Stater,
Du vermutest richtig: Der Scan übertreibt die Farbnuancen etwas.
Die Stelle 14h auf dem Avers ist keine Goldpatina i.e.S., sondern allenfalls eine Unreinheit im Material (was dann aber wieder "an sich" erst mal ein gutes Zeichen wäre). Noch konkreter: Beim ersten Sehen dachte ich genau "desdorweechen" (wie wir Sachsen sagen würden ), daß das Teil nur vergoldet ist und hier das Kupfer unter der Goldauflage durchscheint. Aber dann stimmt das spezif. Gewicht nicht (s.o. - oder es ist verkupfertes und dann nochmal vergoldetes Wolfram - nur dann würde die Münze nicht mit dem typischen "plop" von Gold auf den Tisch fallen, sondern silberhell klingeln...).
Die kleinen Fleckchen auf dem Rv sehen aber unterm Mikroskop in der Tat wie eine Art Goldpatina aus (unter einer normalen Lupe hielt ich die zuerst für Gußblasen - aber das Ding ist eben offenbar nicht gegossen). Deswegen kam mir ja die Idee, daß das Teil vielleicht sogar echt sein könnte - aber es könnte wohl eher so sein, daß das "Zwillingsbrüderchen", das ich auf der WMF sah, auch nicht koscher ist; es hatte vor allem auch eine ganz ähnliche Randbeschaffenheit und in den Feldern denselben ausgeprägten "Stempelglanz", der fast an ein "PP" erinnert (obwohl ich genau DEM Händler nicht unterstellen möchte, daß er mit Falsa dealt!).
Du vermutest richtig: Der Scan übertreibt die Farbnuancen etwas.
Die Stelle 14h auf dem Avers ist keine Goldpatina i.e.S., sondern allenfalls eine Unreinheit im Material (was dann aber wieder "an sich" erst mal ein gutes Zeichen wäre). Noch konkreter: Beim ersten Sehen dachte ich genau "desdorweechen" (wie wir Sachsen sagen würden ), daß das Teil nur vergoldet ist und hier das Kupfer unter der Goldauflage durchscheint. Aber dann stimmt das spezif. Gewicht nicht (s.o. - oder es ist verkupfertes und dann nochmal vergoldetes Wolfram - nur dann würde die Münze nicht mit dem typischen "plop" von Gold auf den Tisch fallen, sondern silberhell klingeln...).
Die kleinen Fleckchen auf dem Rv sehen aber unterm Mikroskop in der Tat wie eine Art Goldpatina aus (unter einer normalen Lupe hielt ich die zuerst für Gußblasen - aber das Ding ist eben offenbar nicht gegossen). Deswegen kam mir ja die Idee, daß das Teil vielleicht sogar echt sein könnte - aber es könnte wohl eher so sein, daß das "Zwillingsbrüderchen", das ich auf der WMF sah, auch nicht koscher ist; es hatte vor allem auch eine ganz ähnliche Randbeschaffenheit und in den Feldern denselben ausgeprägten "Stempelglanz", der fast an ein "PP" erinnert (obwohl ich genau DEM Händler nicht unterstellen möchte, daß er mit Falsa dealt!).
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
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- areich
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Ich will kein Klugscheißer sein aber der ist besser:
http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... p?pos=-661
Wenn jemand das Album mit der Nummer 20 anders sortiert oder eine der Münzen vor der Position 107 gelöscht wird, zeigt Dein Link dann auf eine andere Münze. Da gibt es oben einen Knopf mit einem 'i' drauf, da kann man sich die 'file info' anzeigen lassen und da steht dann dieser Link. Der geht immer, solange diese Münze nicht gelöscht wird.
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- Chandragupta
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Guck da - ein wirklich fast identisches Zwillingsbrüderchen! (Mein Exemplar ist aber noch aus der DM-Zeit.)Stater hat geschrieben:Er sieht fast identisch aus, oder ist das eventuell Deine Münze?
Alles klar.
Sowas gibt's auch beim Kushan-Gold: Der Huvishka Göbl 308F ist auch immer mit exakt(!) derselben Schrötlingsform und sogar denselben "nachgemachten Fehlern" versehen: "slight wave in flan" und immer dieselbe(!) scheinbare Entfernte-Broschierungs-Spur über dem Körper des Shiva auf dem Revers; EIN Beispiel dafür hier: http://www.acsearch.info/record.html?id=113981 - sagenhaft, wie die das machen. Und warum bloß?! Solche ABSOLUT "eineiigen Zwillinge" fallen doch besonders auf!!
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
Euer Chandra
- areich
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Klar aber irgendwann nicht mehr. Es ist ein relativer Link (der 2.), der auf die Münze an Position 107 im Album 20 zeigt. Wenn jetzt jemand das Album neu sortiert ist eine andere Münze an Position 107. Oder es wird eine Münze vor dieser gelöscht, auch dann ändert sich die Position. Oder die Münze wird in ein anderes Album verschoben. Oder....
Ich habe die Gallerie anders sortiert, jetzt ist Münze #107 eine andere.
Es kann sein, daß der Link für Dich immer noch funktioniert aber spätestens wenn Deine temporären Internet-Dateien gelöscht sind nicht mehr.
Ich habe die Gallerie anders sortiert, jetzt ist Münze #107 eine andere.
Es kann sein, daß der Link für Dich immer noch funktioniert aber spätestens wenn Deine temporären Internet-Dateien gelöscht sind nicht mehr.
- Homer J. Simpson
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Also, dann ist der Zwiling zu Chandras Münze jetzt hier:
http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... p?pos=-896
Der Befund ist dann doch eindeutig.
Viele Grüße,
Homer
http://www.forumancientcoins.com/fakes/ ... p?pos=-896
Der Befund ist dann doch eindeutig.
Viele Grüße,
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
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