Was bedeuten diese Währungszeichen aus 1861???
Was bedeuten diese Währungszeichen aus 1861???
Hilfe,
ich schreibe gerade an einem Essay über die ersten deutschen Ausgaben von Heine's Gesamt-Ausgabe und bin in Preislisten von 1861 auf folgende Zeichen gestoßen, die mir keiner erklären kann.
Und was heißt 5/6 ß (also das Zeichen, das so ähnlich aussieht.) gab es von dieser Währung 1/6 Einheiten?
Ich hoffe einer von Euch Experten weiß Rat!
P.S.: Gab es nach 1871 nur noch Mark und Pfennig als Währungen in Deutschland? In den Listen von 1884 sind obige Zeichen nämlich verschwunden und nur noch 1.– oder –.50 vermerkt.
ich schreibe gerade an einem Essay über die ersten deutschen Ausgaben von Heine's Gesamt-Ausgabe und bin in Preislisten von 1861 auf folgende Zeichen gestoßen, die mir keiner erklären kann.
Und was heißt 5/6 ß (also das Zeichen, das so ähnlich aussieht.) gab es von dieser Währung 1/6 Einheiten?
Ich hoffe einer von Euch Experten weiß Rat!
P.S.: Gab es nach 1871 nur noch Mark und Pfennig als Währungen in Deutschland? In den Listen von 1884 sind obige Zeichen nämlich verschwunden und nur noch 1.– oder –.50 vermerkt.
- Lutz12
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Hallo,
das neue Dezimalsystem war noch ungewohnt, so dass genau wie heute (mancher rechnet ja noch in DM um) auch die alten Bezeichnungen noch länger in Gebrauch waren.
1 Taler = 30 Groschen a 12 Pfennige, also = 360 Pfennige. Im Alltag war der Sechsteltaler einer der gebräuchlichsten Münzeinheiten (entsprach nach 1871 50 Pfennig), der Begriff Groschen hat sich auf das 10 Pfennig-Stück übertragen, die Hälfte davon - das 5 Pfennig-Stück wird noch heute in manchen Gebieten als Sechser bezeichnet (geht also auf den halben Groschen der Talerzeit zurück). Zu Verständigungsproblemen hat das jedenfalls damals nicht geführt.
Gruß Lutz12
das neue Dezimalsystem war noch ungewohnt, so dass genau wie heute (mancher rechnet ja noch in DM um) auch die alten Bezeichnungen noch länger in Gebrauch waren.
1 Taler = 30 Groschen a 12 Pfennige, also = 360 Pfennige. Im Alltag war der Sechsteltaler einer der gebräuchlichsten Münzeinheiten (entsprach nach 1871 50 Pfennig), der Begriff Groschen hat sich auf das 10 Pfennig-Stück übertragen, die Hälfte davon - das 5 Pfennig-Stück wird noch heute in manchen Gebieten als Sechser bezeichnet (geht also auf den halben Groschen der Talerzeit zurück). Zu Verständigungsproblemen hat das jedenfalls damals nicht geführt.
Gruß Lutz12
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- KarlAntonMartini
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Das alte Gekrakel zu identifizieren ist ohne Betrachtung des Zusammenhangs schwer. Ich würde erstmal danach suchen, welche Einheiten überhaupt in Frage kommen. Nachdem es um Buchpreise aus dem Jahr 1861 geht, dürfte die Währung diejenige sein, die am damaligen Hauptort des Buchhandels, Leipzig galt. In Sachsen war seit 1857 der Vereinstaler zu 30 Neugroschen à 10 Pfennig eingeführt. Dagegen rechnete man in Frankfurt a.M. in Gulden, Kreuzern und Hellern. Das deutlich identifizierbare N spricht also dafür, daß der entsprechende Krakel Neugroschen bedeutet. Wenn das aber stimmt, muß die davorstehende Letter Vereinstaler oder Taler bedeuten. Eine Währungseinheit Schilling gab es im 19. Jahrhundert nicht mehr, obgleich richtig ist, daß ich ähnliche Krakel in anderem Zusammenhang auch in der Bedeutung Schilling gesehen habe. Gulden kürzte man übrigens fl ab, in Ligatur geschrieben konnte das dann auch so ähnlich wie ß aussehen, Kreuzer waren Xer. - Als Probe aufs Exempel könntest du die Preise vor 1871 mit denen danach vergleichen, eine große Steigerung wirds nicht gegeben haben. 5/6 Taler entspricht 2 Mark 50 Pfennig; 3 Taler 10 Neugroschen wären 10 Mark. - Richtig ist, daß (wie jetzt nach dem Euro) die Leute nach praktischer Einführung der Reichswährung ab 1874 noch lange in den Einheiten des alten Geldes dachten. Deshalb wurde später mit dem 3-Mark-Stück sogar ein Ersatz für den vermißten Taler geschaffen. Das 20 Pfennig Stück hieß in Bayern Simmerl, weil es etwa 7 Kreuzern entsprach. Grüße, KarlAntonMartini
Münzsammler seit 60 Jahren. Mitglied im Numismatischen Verein zu Dresden und der Oriental Numismatic Society.
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