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von quisquam » Do 28.12.06 12:21
Hallo Claudia!
Also, ich finde das Portrait ganz hübsch. Was mich an solchen eigentlich nicht sehr schön erhaltenen Münzen immer wieder fasziniert ist, wie wenig man erkennen muss, um noch zu einer Bestimmung zu kommen, und dass sie zum Nachforschen herausfordern. Sie machen es nötig sich ausführlicher mit ihnen zu beschäftigen, was sehr lehrreich sein kann wenn man sich darauf einlässt.
Wie gesagt, sicher ist, dass es sich um einen der Söhne Konstantins des Großen handelt. Die Legende beginnt mit DN CONSTAN (Trennung nach dem N), weshalb ich Constans ausschließe. Auf Constantinus II. passt meines Erachtens das Portrait nicht. Dann bleibt eigentlich nur Constantius II. übrig, Kaiser von 337-361 n. Chr.
Auf der Rückseite scheint eine Figur nach links zu stehen, in der Linken Labarum oder Speer und in der Rechten Globus.
Größe und Gewicht sprechen für eine späte Prägung. Die Bestimmung ist zwar mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, aber meiner Ansicht nach handelt es sich recht wahrscheinlich um SPES REI PVBLICE, Virtus (bzw. Kaiser in Feldtracht) steht nach links, hält Speer und Globus. Dieser Münztyp wurde etwa 355-361 n. Chr in allen möglichen Münzstätten in Ost und West geprägt.
Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.