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von drakenumi1 » Mi 20.10.10 21:10
Hallo, mias
das ist allerdings ein vorzügliches Portrait von Caracalla, in hohem Maße REALISTISCH! Das ist übrigens auch mein ganz persönliches Schlüssel-Attribut, wie ich Portraits erwarten würde und wie sie dem neu gewählten Titel des threads auch eher entsprechen.
Nimmt man es allerdings noch genauer, wird wohl nur ein gewisser Präge-Zeitraum der Römer der Forderung an realistischer Darstellungsweise gerecht: Für mein Empfinden beginnt dieser mit Nero und endet so etwa mit / nach Traianus Decius. Davor sowie danach regierten gewisse Stilrichtungen der Darstellung die Portraitschneidekunst; ich würde sogar behaupten, daß es in der späteren, constantinischen Zeit, und was danach kommt, zu einem Verfall der Kunstauffassung gekommen ist, der Hand in Hand mit einem Niedergang der hanswerklichen Fähigkeiten der Stempelschneider begleitet wurde. Bevor Ihr laut aufschreit: Natürlich bestätigen mehr oder wenige Ausnahmen die Regel. Aber dies ist ein Thema, mit dem sich wohl schon Generationen von Doktoranten und Kunststilbeflissenen ihre Titel erstritten haben.
Was ich auch besonders gerne hier sehen würde: REALISTISCHE und INDIVIDUELLE Portraits, die sich von den vielfach stereotypen "Einheitsköppen" :wink: (zB. eines Alex. Sev.) abheben!
So wie Dein Caracalla zB., mias, individuell mit viel Wiedererkennungswert. Ein besonderes Lob hier mal an Deine durchschnittlich geschickt gewählte Beleuchtung, aber nicht an Deine "Beschneidungskünste"! Die Peripherie möcht ich schon gerne auch bewundern, sind wir nicht im NUMIS-thread?
Das Ausnahme-Portrait wäre also hier gefragt, am besten das ohne wesentlichen Wiedererkennungswert, wie annähernd der unten vorgestellte Domitian, C. 47:
Sei gegrüßt von
drake
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Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)