Ganz saudumme Frage (Bitte um Entschuldigung im voraus!)

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Homer J. Simpson
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Ganz saudumme Frage (Bitte um Entschuldigung im voraus!)

Beitrag von Homer J. Simpson » So 01.10.06 18:58

Hallo Freunde,

da wir im Allgemeinen keinen gar so großen Geldbeutel haben, landen wir beim Römersammeln naturgemäß oft im 3. Jh., als ein großer Teil der Münzen aus schlechtem Silber hergestellt wurde, allgemein als Billon bezeichnet. Nun habe ich dazu 'mal eine ganz dumme Frage:

Wie spricht man das Wort eigentlich aus?

Auf deutsch mit kurzem (Bíllon) oder langem O (Bíllohn), oder wie Hotel mit Betonung auf der letzten Silbe (Billóhn)? Oder französisch, mehr oder minder eingedeutscht (Bijóng, Bijóhn, Billióhn)? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung.

Entschuldigt bitte die Trivialität meiner Frage, ich hoffe, ihr helft mir trotzdem weiter.

Viele Grüße,

Homer
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Peter43
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Beitrag von Peter43 » So 01.10.06 19:13

Ich habe es immer Biljon ausgesprochen und liege damit nicht schlecht! Aus dem Meyers:
Billon [bil'jo:; frz. bi'jo] (engl. Bullion [baljen], in Frankreich im 13.Jh. (in England bis heute) Bez. für ungeprägtes Gold oder Silber, für Edelmetallbarren. Seit dem 15.Jh. in verschiedenen Ländern Bez. für mit Kupfer-, Zinn- und Zinkzusatz gestrecktes Edelmetall und für Münzen mit wenig Silbergehalt. B.münzen wurden von der Antike bis in die Neuzeit geprägt.

Das deutsche o: hat einen Circumflex und ist lang. Das franz. o hat einen Circumflex und ist kurz.

MfG
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Beitrag von Marc » So 01.10.06 19:33

Sehe ich das richtig, das man im deutschen nach französischen Vorbild das n nicht mehr ausspricht nur im englichen 8O
Naja ich unverbesserlicher werde es aber weiterhin [bil'jo:n] aussprechen 8)

PS : Das erinnert mich an eine Saalaukion, wo darüber diskutiert wurde wie man in deutsch Lot aussprechen muß, hast du da auch die offizelle Version ?

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 01.10.06 19:53

Also ungefähr Bijóng oder Biljóng, so wie man auch im Deutschen Ballóng sagt für "Ballon" oder Bombong (da ist die Betonung allerdings variabel) für "Bonbon"; also unter Verzicht auf das originale frz. nasalierte O.

Zum Lot: ich spreche das immer deutsch (also nicht mit englischem L) mit kurzem O aus, also Lott. Das Lot mit langem O ist ein Maß für die Reinheit des Silbers, eine altes Hohlmaß (Kaffeepulvermeßlöffel haben sowas noch manchmal) oder ein Senkblei. Das Auktionslot ist aber sicher aus dem engl. lot im Sinne von "Zusammengelostes, -gewürfeltes" übernommen, manchmal wird ja auch das dt. "Los" verwendet. Ob ich mit meiner Aussprache richtig liege, weiß ich aber auch nicht.

Homer
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Beitrag von Peter43 » So 01.10.06 20:02

Zu Lot: Genau so steht es auch im Meyers!

MfG
Omnes vulnerant, ultima necat.

n.......s
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Beitrag von n.......s » So 01.10.06 20:06

...oder off säxsch : Billonng :D

Gruß
Torsten

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Beitrag von schnecki » So 01.10.06 22:46

-----ich bin ooch nur ee SOXE , aus dor leipzscher geschnd , un ich würd ooch billoon dorzu sachn----- :D :P :D
SI DEVS PRO NOBIS , QVIS CONTRA NOS ?

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » So 01.10.06 23:57

Wie sagte schon Fredl Fesl in seinem "Preußenjodler": Bei uns gibt's kan' Rassenhaß! :wink:

Homer
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Beitrag von helcaraxe » Mo 02.10.06 10:22

:lol:

Jetzt fehlen nur noch unsere Schweizer mit ihrer Interpretation...
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Beitrag von Pscipio » Mo 02.10.06 10:43

helcaraxe hat geschrieben:Jetzt fehlen nur noch unsere Schweizer mit ihrer Interpretation...
Ich wohne 2 km entfernt von der Sprachgrenze zur französischen Schweiz, weshalb wir in unserem Dialekt viele französische Lehnwörter verwenden. Auch Billon spreche ich konsequenterweise französisch aus: bi'jo. Ob es der Ostschweizer goro gleich hält? Ich bezweifle es :wink:
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von helcaraxe » Mo 02.10.06 10:46

Da wird der Röstigraben schon für sorgen, dass er es konsequenterweise anders aussprechen MUSS!

:-)
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Beitrag von Pscipio » Mo 02.10.06 11:04

Eigentlich wohne ich ja auf der gleichen Seite des Röstigrabens wie goro - aber in der Schweiz gibt es viele solcher Gräben, grössere und kleinere. Derjenige zwischen St. Gallen und Gals (unsere beiden Wohnorte) ist schon recht gross :wink:
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Beitrag von richard55-47 » Mo 02.10.06 13:21

Ich bin Rheinländer, Köln - aufstrebende Stadt am Rande der Nordeifel, die in Kürze von Düren eingemeindet wird - dürfte jedem bekannt sein. Obwohl ich francophil bin, spreche ich Billon "billjoon" aus, statt die französiche Aussprache zu bemühen. Das klingt hier irgendwie pomadig und unverständlich.
do ut des.

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