Materialprüfung für Münzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Ratlos
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Materialprüfung für Münzen

Beitrag von Ratlos » Fr 17.11.06 15:46

Hallo liebe Forumuser und Münzsammler,

ich habe durch eine Erbschaft ettliche Münzen bekommen, darunter diverse goldfarbene römische/byzantinische Münzen. Jetzt wollte ich gerne wissen ob es Goldmünzen oder "nur" Messing Münzen sind. Ich habe schon von Scheideanstalten gehört das dort Materialbestimmungen mit Röntgenfloureszenzverfahren getätigt werden, leider nur für den erwerb von den Goldmaterialien und nicht zur bestimmung. Was ich halt vermeiden will ist das die Münzen angefeilt werden zur Materialbestimmung. Deswegen wollte ich mal fragen ob einer oder mehrere von Euch eine Ahnung hat wer und wo solche Materialbestimmung mit diesen Verfahren (+Prüfergebnisprotokoll) erstellt werden und das zu einigermaßen erschwinglichen Preisen ? Ich hab nämlich einen Vertreter gefunden, aber 60 Euro für ne Prüfung find ich persönlich lächerlich, weil der Wert der Prüfung den Münzwert bei weitem überschreitet.

Mit freundlichen Grüßen,

Stefan

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helcaraxe
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Beitrag von helcaraxe » Fr 17.11.06 16:42

Stell doch mal Bilder ein, dann können wir Dir sicher weiter helfen... :-)
Viele Grüße
helcaraxe
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Pflock
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Beitrag von Pflock » Fr 17.11.06 18:29

Mein Münzhändler kann mit einem Testset recht fix nicht nur feststellen, ob es Gold ist, sondern sogar den Goldgehalt. Dazu reibt er die Münze über einen Stein, worauf die Münze einen goldenen Strich darauf hinterläßt und testet diverse Säurekonzentrationen an diesem Streifen. Trotz Strich wird die Münze nicht beschädigt.

Also geh doch mal zu einem Münzhändler oder aber zu einem Goldschmied. Letzterer sollte sicherlich feststellen können, ob es Gold ist.
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
Freue mich immer über Angebote.
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Ratlos
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Beitrag von Ratlos » Fr 17.11.06 18:35

Danke für die Aufforderung Scans einzustellen. Dieses wollte ich eigentlich eher vermeiden, da ich genau diese Scherze kenne... Bin Briefmarkenspezi und auch in diversen Foren tätig, und jeden 2 Tag will einer Wissen wieviel seine Briefmarken wert sind. Und nicht mal ein Dankeschön gibt es dafür , meistens verschwindet der Threadstarter ins Nirvana. Da fragt man sich schon manchmal wofür man sich die Mühe überhaupt macht.

Trotzdem schon mal einen herzlichen Dank für eingehende Antworten.

Die Münzen hab ich jetzt mal gescannt, leider sind die Scans dunkel geworden und sehen eher wie Kupfermünzen aus, farblich haben aber alle Münzen einen golden Glanz, wobei die Münzen die auf dem Scan recht bräunlich wirken auch im RL einen bräunlichen Schimmer besitzen. Würde jetzt irgendwie auf einen Bronzeanteil tippen. Wie gesagt , hab halt ein bissle was bei meinem Vater aufgeschnappt was Münzen anbelangt, aber halt nicht wirklich Ahnung - halt gugg ich die Münzen an und schau wie ein Schwein in ein Uhrwerk.

Gruß,
Stefan

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P.S.: Da ich euer Problem mit eingestellten Bildern so parallel mitgelesen habe... Die Münzen sind mein Eigentum, die Bilder sind von mir erstellt und ich gebe euch gerne die Erlaubnis das Ihr die Bilder für eine DB oder Ähnliches benutzen dürft. Sollten die Bilder zu groß sein und das Forum aus der guten Ansicht bringen, bitte kurze Rückantwort dann änder ich die Bildergrößen aufm Space.

Gast
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Beitrag von Gast » Fr 17.11.06 18:41

KW , wird dabei nicht die Münze beschädigt ? Gut bei Römischen ist das nicht ganz so extrem da diese eh meist angefressen sind, aber was ist zum Beispiel mit super erhaltenen Münzen, da würd ich mich eher beschweren wenn eine VZ Münze direkt einen Kratzer am Rand hat, da es ja mit einem Wertverlust behaftet ist. Trotzdem werd ich wohl mal nach Frankfurt/Main reinmüssen, da hier in meinem Kaff nur 2 Goldhändler ansässig sind. Der eine - naja sagen wir es mal so ein Ramschladen für importierte Waren ist und dort ein uraltes Mütterchen hinter dem Tresen sitzt. Das vermittelt nicht grade einen seriösen Eindruck.

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Beitrag von Chippi » Fr 17.11.06 19:03

Die Mühe kannst du dir sparen, keine ist aus Gold (sondern AE-Münzen), auch wenn sie goldfarben aussehen, sind einfach nur stark gereinigt bzw. messinghaltig. Bis auf die in der Mitte oben (welche schon aufgrund der starken Korrosion kein Gold sein kann) sind es reichsrömische und provinzialrömische Prägungen (grob etwa 100-300 n.Chr.).

Sie besitzen aufgrund der Erhaltung nur einen ideellen Wert.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Beitrag von Ratlos » Fr 17.11.06 20:41

Danke Chippi,

solche Münzen mit der Erhaltungstufe habe ich zu hauf bekommen :( Klingt schon mal sehr erbauend. Naja mal schauen was der Rest für mich bereithält. Aber ich hab mich jetzt mal registriert und werd mal schauen ob ich doch zum Thema Numismatik was dazu lerne.

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Beitrag von Peter43 » Fr 17.11.06 21:31

Hallo Ratlos!

Ich kann mich Chippi nur anschließen. Da Gold nicht korrodiert, sieht es heute praktisch genauso aus wie zu der Zeit, zu der es geprägt wurde, also richtig gold-gelb!

Als Anfänger hat man manchmal Schwierigkeiten mit Messingmünzen (Orichalcum), z.B. Sesterzen. Aber ein Blick auf eine richtige Goldmünze klärt dies sofort.

Als Beispiel habe ich hier den Scan eines Solidus von Valens.

Mit freundlichem Gruß
Dateianhänge
valens_const_25(b).jpg
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Beitrag von taurisker » Sa 18.11.06 21:56

hallo peter ... das is ja n ziemlich nettes teil, bist du der glückliche, in dessen sammlung dieses stück liegt?

greez
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Beitrag von Peter43 » So 19.11.06 00:13

Wenn Du Lust hast, dann kannst Du Dir meine Sammlung anschauen unter
http://www.forumancientcoins.com/galler ... ?cat=10672
Die Qualität der Bilder ist oft nicht gut, weil ich die meisten mit meinem alten Scanner produziert habe.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Pflock » So 19.11.06 16:44

Gast hat geschrieben:KW , wird dabei nicht die Münze beschädigt ? ...
Ich habe dies mit diversen 20-Goldmark-Kaiserreich-Münzen durch. Ich war auch skeptisch, konnte aber nachher keinen Kratzer an meinen Münzen feststellen. Sicherlich gibt es einen minimalen Materialabtrag, sonst wäre ja kein Strich zu sehen. Mit PP-Münzen würde ich dies sicherlich auch nicht machen.

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