Provinzialprägungen - Hilfe bei Bestimmung
Moderator: Homer J. Simpson
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Provinzialprägungen - Hilfe bei Bestimmung
Wer kann mir bei der Bestimmung unten abgebildeter Münzen helfen?
Wo gibt es im Internet gute Quellen als Bestimmungshilfe?
Für Münzen der römischen Kaiserzeit nehme ich "Kampmann", für Münzen der Republik nehme ich "Rainer Albert". Gibt es auf dem Niveau etwas über römischen Provinzialprägungen?
Liebe Grüße und ein wunderbares neues Jahr wünscht euch
Lasta
Wo gibt es im Internet gute Quellen als Bestimmungshilfe?
Für Münzen der römischen Kaiserzeit nehme ich "Kampmann", für Münzen der Republik nehme ich "Rainer Albert". Gibt es auf dem Niveau etwas über römischen Provinzialprägungen?
Liebe Grüße und ein wunderbares neues Jahr wünscht euch
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- Peter43
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Hallo!
Das Gebiet der Provinzialmünzen ist so riesig groß, daß es bis heute keinen zusammenfassenden Überblick gibt, wie etwa RIC bei den Reichsmünzen. Ich benutze häufig die folgenden (bevor ich um Hilfe bitte!):
Wildwinds
http://www.wildwinds.com/moushmov/index.html (nur Balkanhalbinsel)
http://www.asiaminorcoins.com/
CoinArchives
http://snible.org/coins/library/muensterberg/index.html
aber auch Vcoins!
Mit freundlichem Gruß
Das Gebiet der Provinzialmünzen ist so riesig groß, daß es bis heute keinen zusammenfassenden Überblick gibt, wie etwa RIC bei den Reichsmünzen. Ich benutze häufig die folgenden (bevor ich um Hilfe bitte!):
Wildwinds
http://www.wildwinds.com/moushmov/index.html (nur Balkanhalbinsel)
http://www.asiaminorcoins.com/
CoinArchives
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- Peter43
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Deine Münzen:
#337 ist Caracalla aus Nicaea, Athene mit Schale, Speer und Schild l. stehend
#338 ist Macrinus, Nikopolis ad Istrum, geprägt unter Statius Longinus, Apollo
mit Schale und Lorbeerzweig, AMNG I/1, 1736.
#339 ist Gordianus. Könnte auch Nikopolis ad Istrum sein (wäre dann AMNG I/1, 2103), aber da bin ich mir nicht sicher!
#340 ist ein typischer Elagabal aus Markianopolis, geprägt unter Julius Antonius Seleucus, Nemesis mit Waage, Stab und Rad r. stehend, AMNG I/1, 846
#341 ist Severus Alexander aus Markianopolis, geprägt unter Umbrius Tereventinus, Apollo mit Schale und Lorbeerzweig n.l., AMNG I/1, 1025
Das sind jetzt nur Kurzbeschreibungen. Wenn Du noch mehr Details wissen willst, frage nach! Wenn möglich aber immer nur eine Münze auf einmal, sonst schwirrt mir der Kopf!
Ein glückliches und gesundes Jahr 2007
#337 ist Caracalla aus Nicaea, Athene mit Schale, Speer und Schild l. stehend
#338 ist Macrinus, Nikopolis ad Istrum, geprägt unter Statius Longinus, Apollo
mit Schale und Lorbeerzweig, AMNG I/1, 1736.
#339 ist Gordianus. Könnte auch Nikopolis ad Istrum sein (wäre dann AMNG I/1, 2103), aber da bin ich mir nicht sicher!
#340 ist ein typischer Elagabal aus Markianopolis, geprägt unter Julius Antonius Seleucus, Nemesis mit Waage, Stab und Rad r. stehend, AMNG I/1, 846
#341 ist Severus Alexander aus Markianopolis, geprägt unter Umbrius Tereventinus, Apollo mit Schale und Lorbeerzweig n.l., AMNG I/1, 1025
Das sind jetzt nur Kurzbeschreibungen. Wenn Du noch mehr Details wissen willst, frage nach! Wenn möglich aber immer nur eine Münze auf einmal, sonst schwirrt mir der Kopf!
Ein glückliches und gesundes Jahr 2007
Zuletzt geändert von Peter43 am Mo 01.01.07 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
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- lasta
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#339 Gordianus - AVT K M ANT GORDIANOC AVG
Ich habe die Münze 339 gereinigt. Nun sollte man sie besser identifizieren können.
Sie dürfte doch aus Nikopolis ad Istrum sein: (11,68 g)
http://www.wildwinds.com/coins/bigpic.c ... shmov_1487.
Peter43, was heißt in diesem Zusammenhang "AMNG I/1, 2103" ?
Wie hängt das mit "AE29 Moushmov 1487" zusammen?
adson, danke für den Ratschlag.
lg lasta
Sie dürfte doch aus Nikopolis ad Istrum sein: (11,68 g)
http://www.wildwinds.com/coins/bigpic.c ... shmov_1487.
Peter43, was heißt in diesem Zusammenhang "AMNG I/1, 2103" ?
Wie hängt das mit "AE29 Moushmov 1487" zusammen?
adson, danke für den Ratschlag.
lg lasta
- Peter43
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Hallo Lasta!
Meine Verdachtsdiagnose hat sich bestätigt! #339 ist Gordianus aus Nikopolis ad Istrum, geprägt unter dem Legaten Sabinius Modestus, dessen Vornamen man auf der Rückseite noch lesen kann. Das VP davor ist die Abk. für HYPATEVONTOC, was der Genitivus Absolutus ist von HYPATEYWN (= als consularischer Legat dienend, HYPATOC ist das griech. Wort für Consul) und soviel bedeutet wie 'Als Sabinius Modestus consularischer Legat war'. D.h. er war der Statthalter von Moesia inferior, zu dem Nikopolis gehörte.
Moushmov und AMNG sind Kataloge. Moushmov zu den Münzen des Balkans, aber AMNG (= Die Antiken Münzen Nord-Griechenlands, 5 Bände) ist das Standardwerk, der erste Band zwar bereits 1898 erschienen, aber heute noch in seiner wissenschaftlichen Sorgfältigkeit unübertroffen, ein Vorbild.
AMNG I/1 meint den 1. Band des I.Teils. 2103 ist dann die Nummer unter der die Münze gelistet ist.
Moushmov 1487 ist die Nummer in Moushmovs Buch.
AE29 meint einfach, daß die Münze aus Bronze (AE = Aes) ist und einen Durchmesser von 29mm hat. Diese Größenangabe ist aber immer ungenau, weil die Münzen nicht so genau geprägt wurden. In AMNG ist der Durchmesser z.B. mit 26mm angegeben.
2103 ist allerdings ein Tippfehler von mir! Es ist korrekt AMNG I/1, 2104!
Schlangen wurden auf Münzen von Nordgriechenland oft abgebildet. Dort gab es zahlreiche Schlangenkulte. Man glaubte, daß Schlangen Heilkräfte besäßen und unsterblich seien, wahrscheinlich, weil sie sich häuteten und dies als Neugeburt galt. In vielen Tempeln wurden deshalb heilige Schlangen gehalten. Der Nimbus um den Kopf zeigt diese Heiligkeit an (wurde dann vom Christentum übernommen, wie so viele heidnische Gebräuche!). Dazu gab es noch die Kulte für Asklepios, Demeter und Alexander, bei denen auch Schlangen eine große Rolle spielten.
Mit freundlichem Gruß
Meine Verdachtsdiagnose hat sich bestätigt! #339 ist Gordianus aus Nikopolis ad Istrum, geprägt unter dem Legaten Sabinius Modestus, dessen Vornamen man auf der Rückseite noch lesen kann. Das VP davor ist die Abk. für HYPATEVONTOC, was der Genitivus Absolutus ist von HYPATEYWN (= als consularischer Legat dienend, HYPATOC ist das griech. Wort für Consul) und soviel bedeutet wie 'Als Sabinius Modestus consularischer Legat war'. D.h. er war der Statthalter von Moesia inferior, zu dem Nikopolis gehörte.
Moushmov und AMNG sind Kataloge. Moushmov zu den Münzen des Balkans, aber AMNG (= Die Antiken Münzen Nord-Griechenlands, 5 Bände) ist das Standardwerk, der erste Band zwar bereits 1898 erschienen, aber heute noch in seiner wissenschaftlichen Sorgfältigkeit unübertroffen, ein Vorbild.
AMNG I/1 meint den 1. Band des I.Teils. 2103 ist dann die Nummer unter der die Münze gelistet ist.
Moushmov 1487 ist die Nummer in Moushmovs Buch.
AE29 meint einfach, daß die Münze aus Bronze (AE = Aes) ist und einen Durchmesser von 29mm hat. Diese Größenangabe ist aber immer ungenau, weil die Münzen nicht so genau geprägt wurden. In AMNG ist der Durchmesser z.B. mit 26mm angegeben.
2103 ist allerdings ein Tippfehler von mir! Es ist korrekt AMNG I/1, 2104!
Schlangen wurden auf Münzen von Nordgriechenland oft abgebildet. Dort gab es zahlreiche Schlangenkulte. Man glaubte, daß Schlangen Heilkräfte besäßen und unsterblich seien, wahrscheinlich, weil sie sich häuteten und dies als Neugeburt galt. In vielen Tempeln wurden deshalb heilige Schlangen gehalten. Der Nimbus um den Kopf zeigt diese Heiligkeit an (wurde dann vom Christentum übernommen, wie so viele heidnische Gebräuche!). Dazu gab es noch die Kulte für Asklepios, Demeter und Alexander, bei denen auch Schlangen eine große Rolle spielten.
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- Peter43
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Hallo Oktavenspringer!
Auch wenn man kein Latein gehabt hat, kann man natürlich römische Münzen sammeln. Allerdings sollte man sich schon eine Liste anlegen mit den Legenden, die auf den Münzen vorkommen, wie sie dekodiert werden und was sie in der Übersetzung bedeuten. Sonst bleiben die Münzen nur kleine Metallscheiben mit Bildern! Dazu gehört nur etwas Interesse, Fleiß und Geduld!
Mit freundlichem Gruß
Auch wenn man kein Latein gehabt hat, kann man natürlich römische Münzen sammeln. Allerdings sollte man sich schon eine Liste anlegen mit den Legenden, die auf den Münzen vorkommen, wie sie dekodiert werden und was sie in der Übersetzung bedeuten. Sonst bleiben die Münzen nur kleine Metallscheiben mit Bildern! Dazu gehört nur etwas Interesse, Fleiß und Geduld!
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- Homer J. Simpson
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Die meisten Leute komme einfach übers Lateinlernen (und/oder den Geschichtsunterricht) an die antiken Münzen. Ich denke daher, daß ca. 95% aller Sammler antiker Münzen in der Schule Latein gelernt haben. Man MUSS das nicht, aber es erleichtert die Sache einfach. Für mich zum Beispiel schauen die arabischen Münzen alle irgendwie gleich uninteressant aus - ganz einfach, weil ich weder die Sprache noch die Schrift beherrsche und Bilder ja kaum drauf sind.
Homer (9 Jahre Latein und 3 Griechisch )
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Hallo!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Kommentar von Oktavenspringer auf die lateinischen Legenden von Münzen bezog. Vielmehr bezog er sich wohl auf das letzte(lateinische) Posting von lasta.
@Oktavenspringer: Der Text heißt ungefähr so viel wie: Wie haben einen großen Meister, der sich den Namen peter43 gegeben hat.
andi89
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Kommentar von Oktavenspringer auf die lateinischen Legenden von Münzen bezog. Vielmehr bezog er sich wohl auf das letzte(lateinische) Posting von lasta.
@Oktavenspringer: Der Text heißt ungefähr so viel wie: Wie haben einen großen Meister, der sich den Namen peter43 gegeben hat.
andi89
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
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