Pertinax Dupondius

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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edward
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Pertinax Dupondius

Beitrag von edward » Sa 01.03.08 16:32

Hallo,
ich wollte euch dieser Dupondius des Pertinax zeigen - mit Kaiser Opfernd im Revers. Ich habe es vor einiger Jahre bei Spinks gekauft.
Die Erhaltung ich leider nicht so beruehmt - wurde as Fine - also Schoen eingestueft. Mich wuerde aber etwas mehr ueber die Haeufigkeit bzw die Seltenheit dieser Muenze interessieren. Coinarchives zeigt vor allem Denare und Sesterzen des Pertinax, nur aber ein Dupondius.

Fuer eure Kommentare im Voraus wie immer vielen Dank,

Edward
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alexander20
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Beitrag von alexander20 » Sa 01.03.08 16:57

Hallo edward,

ich nehme an, Du hast das Stück auf einer Auktion bei spinks ersteigert. Dann hätte allerdings auch eine Erläuterung zur Seltenheit dabei sein sollen.
Aber zu Deinen Fragen:
Alle, ausnahmslos alle, Münzen des Pertinax sind sehr selten, sehr gesucht und entsprechend teuer. Wieso meinst Du "die Erhaltung ist nicht so berühmt". Also für einen Pertinax ist die Erhaltung absolut in Ordnung.

Dein Stück selbst müßte RIC 31 A sein:
Dupondius des Pertinax
Av.- Legende:
IMP.CAES.P.HELV.PERTIN.AVG
Kopf mit Strahlenkrone n.r.
Rv.- Legende: VOT.DECEN.TR.P.COS.II S.C.
verschleierter Pertinax n.l. stehend, in der rechten Hand eine Patera haltend über einem Dreifuß opfernd.

Ich beneide Dich um das Stück. Darf ich fragen, was Du dafür bezahlt hast??


alexander20

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 01.03.08 17:56

Auf Ebay-Deutsch heißt die Erhaltung "fast vorzüglich".

Nee, im Ernst, das ist ein hübsches Stück, und glücklicherweise ist die Vorderseite besser als die Rückseite (hier kommt's ja wirklich auf die Vorderseite an). Dupondien sind für Pertinax mit Sicherheit nicht häufiger als Sesterzen (auch wenn im RIC die Sesterzen mit R3 und die Mittelbronzen mit R2 bezeichnet werden; da hat RIC die Goldfranc-Preise von Cohen einfach in Seltenheitsgrade übersetzt, und Cohen hat die Sesterzen höher bewertet, weil Sesterzen eben immer teurer sind als Mittelbronzen). Und die Sesterzen sind VIEL seltener als die Denare. Und daß die auch selten sind, die Erfahrung haben wir ja alle schon gemacht...

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Beitrag von edward » Sa 01.03.08 18:18

Hallo Alexander und Homer,
vielen dank fuer eure Antworten, und fuert eure nette Kommentare ueber diese Muenze.
Sie wurde im Spinks Katalog von damals (1999) als "very scarce" beschrieben". Gekostet hat sie 160 Pfund + Auktions Gebuehr. Damals etwa DM 400. Es war mir also bewusst dass sie selten ist.
Aber, was mich wundert ist dass in all die Auktionskatalogue die ich besitze (und das sind einige), sowie auch in Coinarchives, habe ich Asse oder Dupondien des Pertinax nur 2 einmal gesehen (dies ist einer davon). Denare kommen ziemlich oft vor, und auch Sesterzen sind nicht sooo selten (immer naturlich im Relation gesehen). So, wo sind die Mittelbronzen geblieben?
Mit freundlichen Gruss,
Edward

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Beitrag von beachcomber » Sa 01.03.08 18:51

So, wo sind die Mittelbronzen geblieben?
die wahrscheinlichste antwort: es sind erst gar nicht soviele davon geprägt worden!
denn erstens waren denare wohl wichtiger um die soldaten zu bezahlen, und zweitens hat pertinax ja auch nicht soo lange regiert.
grüsse
frank

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 01.03.08 19:41

Vor 2-3 Jahren hätte ich um ein Haar für ca. 230 Euro auf Ebay UK ein As der Manlia Scantilla bekommen - wie in solchen Fällen üblich war mal wieder EINER vor mir, und der ist eigentlich Carausius-Spezialsammler :mad: :cry: .
Wir haben damals im US-Forum darüber gesprochen, und Curtis sagte, die Asse der Manlia Scantilla sind überhaupt nur von EINEM Vs.-Stempel geprägt worden. Das mal zu den Relationen. Sicher kann uns Curtis auch sagen, von wie vielen Stempeln Dupondien des Pertinax geprägt worden sind.

Homer
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Beitrag von Pscipio » Sa 01.03.08 19:50

@edward: super Münze, ohne Zweifel sehr selten und mit extrem eindrucksvollen Porträt!

Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 01.03.08 19:55

Und mit 400 DM kein Schnäppchen, sondern schon ein Schnapp!

Homer
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Beitrag von alexander20 » Sa 01.03.08 20:13

Hallo edward,

also für 400,--DM einen Pertinax - Dupondius, da kann ich Dich nur beglückwünschen. Ich würde vermuten, dass das Stück heute diesen Preis problemlos in Euro bringt und wahrscheinlich deutlich mehr.

alexander20

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Beitrag von curtislclay » Mi 05.03.08 08:04

A.M. Woodward, The Coinage of Pertinax, Num. Chronicle 1957, hat viel Material gesammelt, um die Gold- und Bronzeprägung nach Stempeln zu untersuchen. Seine Resultate für die Bronzemünzen:

Etwa 100 Sesterze, aus 18 verschiedenen Vs.Stempeln.

Mittelbronzen: Stückzahl nicht genannt, aber Dupondii aus 5 oder 6 Vs.Stempeln, Asse aus 6 Vs.Stempeln.

Dupondii und Asse sind also etwa gleich selten, und Sesterze sind etwa dreimal so häufig wie Dupondii oder Asse getrennt, 50% häufiger als die beiden Mittelbronzenarten zusammen.

Aber warum erscheinen denn Sesterze vielleicht ZEHNMAL so oft wie Mittelbronzen in den guten Katalogen? Weil der Sesterz wegen seiner Grösse von den meisten finanzkräftigen Sammlern bevorzugt wird!

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Beitrag von beachcomber » Mi 05.03.08 09:23

Aber warum erscheinen denn Sesterze vielleicht ZEHNMAL so oft wie Mittelbronzen in den guten Katalogen? Weil der Sesterz wegen seiner Grösse von den meisten finanzkräftigen Sammlern bevorzugt wird!
hm, das wage ich zu bezweifeln.
ein pertinax, egal in welchem material, wird sicher immer gerne von auktionshäusern in ihren kataloge aufgenommen.
wenn mittelbronzen seltener auftauchen, kann das nur daran liegen, dass viel weniger überlebt haben.
grüsse
frank

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Beitrag von curtislclay » Mi 05.03.08 18:45

Stückzahlen von Sesterzen, Dupondii, Asses des Pertinax in drei Sammlungen:

BM: 12, 6, 5.

Glasgow: 5, 3, 2.

Fototek Berk, hauptsächlich aus Katalogen von 1970-1990: 20, 7, 5.

Dass es an Mittelbronzen auffällig mangelt, kann man nicht behaupten.

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Beitrag von beachcomber » Mi 05.03.08 19:01

Fototek Berk, hauptsächlich aus Katalogen von 1970-1990: 20, 7, 5.
das entspricht ja ziemlich genau der ratio der von dir erwähnten arbeit von Woodward, und würde ich für realistischer halten als die gewichtung in den museen, die sicher andere kriterien für ihre sammlungen haben als der markt.
also sesterzen zu mittelbronzen ungefähr 2:1 , anders ausgedrückt : mittelbronzen sind doppelt so selten wie sesterze, und die sind ja nun auch schon selten in der relation zu silber.
grüsse
frank

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