Warum wollte ich dieses Lot haben?
Moderator: Homer J. Simpson
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Warum wollte ich dieses Lot haben?
Hier eine kleine Denk- und Suchaufgabe:
Heute habe ich ganz frisch aus der Post dieses Lot mit 4 Münzen des Gallienus und der Salonina bekommen.
Warum hatte ich dafür 45 Euro geboten?
(Ich hoffe nicht, daß Ihr mir jetzt schlüssig beweist, daß der Grund in meiner Blödheit zu suchen ist... )
Viele Grüße,
Homer
Heute habe ich ganz frisch aus der Post dieses Lot mit 4 Münzen des Gallienus und der Salonina bekommen.
Warum hatte ich dafür 45 Euro geboten?
(Ich hoffe nicht, daß Ihr mir jetzt schlüssig beweist, daß der Grund in meiner Blödheit zu suchen ist... )
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Ein kölner Gallienus ist nicht schlecht und die Victoria auf Globus ist sehr hübsch. Ich denke aber eher, dass ist die Salonina mit Aequitas-Darstellung und LAETITIA AVG-Legende ist. Ich hab noch nicht nachgeschaut ob diese Münze irgendwo gelistet ist - auf jeden Fall ein interessantes Stück!
Grüße, Stefan
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Wobei die "Mütze" hier ein Anker wäre.
Auf der Suche nach einer Salonina mit Laetitia, um zu sehen wie hier normalerweise der Anker aussieht, bin ich im Netz bislang nicht fündig geworden. Auch die "reguläre" Laetitia-Rückseite scheint alles andere als häufig zu sein.
Grüße, Stefan
Auf der Suche nach einer Salonina mit Laetitia, um zu sehen wie hier normalerweise der Anker aussieht, bin ich im Netz bislang nicht fündig geworden. Auch die "reguläre" Laetitia-Rückseite scheint alles andere als häufig zu sein.
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- Homer J. Simpson
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Ich habe ja an Literatur zu diesem Gebiet nur den RIC. Aber daß der Typ (Aequitas mit Waage und Füllhorn, Mzz. links im Feld Mondsichel, im Abschnitt VIIC) mit der richtigen Legende AEQUITAS AUG häufig ist, daran besteht kein Zweifel. Allein gestern habe ich zwei dieser Stücke auf Ebay gesehen. Dieses Lot hier hatte ich mir zunächst "einfach mal so" vorgemerkt und habe dann erst recht spät - aber nicht zu spät - mir gedacht: Hey, seit wann trägt eigentlich Laetitia 'ne Waage??
Cohen führt für Salonina unter Nr. 73 einen wohl seltenen Antoninian aus der Pariser Sammlung mit Leg. LAETITIA AUG... (also anscheinend prägeschwach oder schlecht erhalten) an, auf dem aber L. die normalen Attribute hat (Kranz und Anker). Über Stil und Münzzeichen schreibt er nichts. RIC teilt diesen Typ als Nr. 17 (für Gallienus' Alleinregierung) Rom zu. Das ist der einzige für Salonina gelistete Laetitia-Typ. Für Gallienus gibt es Laetitia aus der VIIC-Serie (RIC 616), aber mit Kranz und Steuerruder. In jedem Fall handelt es sich hier nicht um eine Stempelvertauschung, sondern der Fehler liegt auf der Rs. selber. Ich hatte wohl das Glück, daß niemand das bemerkt hatte - ich habe das Lot zur Hälfte meines Höchstgebotes bekommen, was für eine mittelprächtige "normale" Salonina und einen Kölner Antoninian von wie so oft müden Stempeln im Rahmen des Möglichen, aber nicht gerade billig wäre.
Wahrscheinlich ist dieser Fehler dem Stempelschneider nur einmal passiert. Natürlich ist es möglich, daß von diesem Stempel mehrere Exemplare bekannt sind (z.B. im Göbl?) oder noch auftauchen.
Jedenfalls freut sich über die interessante Münze
Euer
Homer
Cohen führt für Salonina unter Nr. 73 einen wohl seltenen Antoninian aus der Pariser Sammlung mit Leg. LAETITIA AUG... (also anscheinend prägeschwach oder schlecht erhalten) an, auf dem aber L. die normalen Attribute hat (Kranz und Anker). Über Stil und Münzzeichen schreibt er nichts. RIC teilt diesen Typ als Nr. 17 (für Gallienus' Alleinregierung) Rom zu. Das ist der einzige für Salonina gelistete Laetitia-Typ. Für Gallienus gibt es Laetitia aus der VIIC-Serie (RIC 616), aber mit Kranz und Steuerruder. In jedem Fall handelt es sich hier nicht um eine Stempelvertauschung, sondern der Fehler liegt auf der Rs. selber. Ich hatte wohl das Glück, daß niemand das bemerkt hatte - ich habe das Lot zur Hälfte meines Höchstgebotes bekommen, was für eine mittelprächtige "normale" Salonina und einen Kölner Antoninian von wie so oft müden Stempeln im Rahmen des Möglichen, aber nicht gerade billig wäre.
Wahrscheinlich ist dieser Fehler dem Stempelschneider nur einmal passiert. Natürlich ist es möglich, daß von diesem Stempel mehrere Exemplare bekannt sind (z.B. im Göbl?) oder noch auftauchen.
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Euer
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Zuletzt geändert von Homer J. Simpson am So 13.04.08 09:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Etwas, das mich daran unter anderem fasziniert, ist die Vorstellung, eventuell der Erste seit 1740 Jahren zu sein, der den Fehler des Stempelschneiders bemerkt. So ähnlich ging es mir mal bei einem Gallienus aus Rom, wo der Stempelschneider statt SECURIT PERPET (RIC 280) irrtümlich FELICIT PERPET geschrieben hatte und dann die Securitas mit einem völlig unorganisch hingeklatschten Füllhorn noch schnell zur Felicitas umgebaut hat, damit's keiner merkt (den Typ FELICIT PERPET gibt es für Gallienus regulär gar nicht). Aber die Salonina ist natürlich die stilistisch um drei Klassen schönere Münze!
Homer
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Habe ich auch erst hier gelernt! Der kleine Stowasser:
aecus s. aequus
aequus siehe §17
§17: Sodann hat das qu vor dem Vokal u und vor Konsonanten seinen w-Laut verloren, d.h. es ist zum bloßen c geworden. Vgl. quis quem - cuius cui; loqui sequi - locutus secutus secundus; relinquo - relictus. Hiermit hängt es zusammen, daß auch in manchen Fällen die Silbe quo- zu co- geworden ist.
Aecetia ist eine Nebenform zu Aequitas.
Mit freundlichem Gruß
aecus s. aequus
aequus siehe §17
§17: Sodann hat das qu vor dem Vokal u und vor Konsonanten seinen w-Laut verloren, d.h. es ist zum bloßen c geworden. Vgl. quis quem - cuius cui; loqui sequi - locutus secutus secundus; relinquo - relictus. Hiermit hängt es zusammen, daß auch in manchen Fällen die Silbe quo- zu co- geworden ist.
Aecetia ist eine Nebenform zu Aequitas.
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
- Homer J. Simpson
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