Valentin oder Valentinianus I. oder Valens?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Eichelhäher
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Valentin oder Valentinianus I. oder Valens?

Beitrag von Eichelhäher » So 14.02.10 16:14

Hallo Experte der Numismatik

Eine Frage am Valentinstag (14-Feb):

Warum gibt es mehrere Namen für den Kaiser von Rom (bzw. Mailand, weil er dorthin umgezogen war)?
Auf meiner Münze kann ich 'Valentin' lesen, auf einer anderen 'Valens' (unter gmcoinart.de mit gleichem Kopf) und mein Münzhändler nannte es 'Valentinianus I.'.

Zeitangabe: 364 bis 375 n.Chr. (oder 378 n.Chr.?)
Durchmesser: 19mm
Material: Bronze 3
Gewicht: ca. 2g
Preis: €100,-

Viel Spaß!
Dateianhänge
Valentin_VS_910.jpg
Valentin Vorderseite, Bronze
Valentin_RS_910.jpg
Valentin Rückseite, Bronze
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quisquam
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Beitrag von quisquam » So 14.02.10 16:49

Hallo Eichelhäher,

Valentinianus I. (eingedeutscht: Valentinian I.) und Valens waren Brüder und haben von 365-375 n. Chr. gemeinsam regiert. Valentinian I. war Kaiser des Westens und Valens Kaiser des Ostens.
Deine Münze ist im Namen von Valentinian I. geprägt.

Vorderseitenlegende DN VALENTINI-ANVS P F AVG
Rückseitenlegende SECVRITAS REI PVBLICAE
Viktoria mit Kranz und Palmzweig nach links, links im Feld Stern über A, DΔSISC im Abschnitt, Münzstätte Siscia
RIC 7a Typ vii, geprägt 364-367 n. Chr.

Es gibt auch zeitgleiche Prägungen für Valens, die sich nur in der Vs-Legende unterscheiden (DN VALEN-S P F AVG).

Hast Du wirklich 100 € für die Münze gezahlt, oder ist dies ein Tippfehler?

Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am So 14.02.10 17:05, insgesamt 1-mal geändert.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » So 14.02.10 17:05

Und dann gibt es noch Valentinian II., den Sohn des Valentinian I.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

treverer
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Beitrag von treverer » So 14.02.10 19:43

und auch noch Valentian III , Kaiser von 425 - 455 AD.
Sohn des Constantius III und seiner Gattin Galla Placidia, Enkelin des Valentinian I.
Gruß
treverer :lol:

P.S.: Die Münze würde ich umtauschen. Der Preis, wenn er stimmt, ist unverschämt !!

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areich
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Beitrag von areich » So 14.02.10 20:01

Ehrlich gesagt wären 10€ schon kein Schnäppchen.
Sowas bekommt man auf Börsen leicht für 4-5 € und ich würde
maximal 3 bezahlen. Wenn Du kannst, gib sie zurück und kaufe nie wieder dort ein.

alexander20
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Beitrag von alexander20 » So 14.02.10 20:16

Hallo Eichelhäher,

das würde mich ja auch interessieren. Du hast doch nicht wirklich 100,--€ für einen mittelmäßig erhaltenen sehr häufigen Kleinfollis ausgegeben haben?
Ich kann da meinen Vorrednern nur zustimmen. Für derartige Stücke sind für 5-15 Euro problemlos und auch noch in besseren Erhaltungen zu haben.
Wenn Du das Stück nicht zurückgeben kannst, dann verbuch es unter "Lehrgeld" .

alexander20

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Eichelhäher
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Beitrag von Eichelhäher » Di 16.02.10 07:49

Besten Dank für die sehr gute Analyse.

Ja so ist dass, wenn man wie ich keine Ahnung davon hat, dass so alte Münzen so preiswert sein können. Ich verbuche dies unter Lehrgeld und werde in Zukunft an den empfohlenen Orten schauen. Mal sehen, wo es hier in der Umgebung (Bayern) eine Tauschbörse gibt. Empfehlung?
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Beitrag von pepone » Di 16.02.10 07:58

Hallo Eichelhäher,

Am 6./7.März ist die Numismata in München, dort gibts genug Anbieter für Antike Münzen.Dort kriegst so eine Münze auf jedenfall um das 10-fache billiger.Genaueres steht in der Rubrik "Termine" hier im Forum.

Gruss

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Beitrag von areich » Di 16.02.10 09:48

Du wirst staunen, wie billig Du Münzen solcher Qualität auf so einer Börse finden kannst, Du solltest auf jeden Fall hingehen. Ersteinmal nur rumlaufen und gucken, und bei der zweiten Runde dann kaufen. 100€ für so eine Münze zu verlangen grenzt für mich an Betrug. Oder aber der Händler weiß es selbst nicht besser, ist ja irgendwie auch egal. Dort solltest Du nicht mehr kaufen.

Die Numismata (auch wenn ich in München noch nicht war) wird im Vergleich ein Schlaraffenland sein, laß Dir das bitte nicht entgehen.

Für mich gibt es nichts Schöneres als mit genügend Geld auf einer großen Münzbörse zu sein.

Andreas

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Re: Valentin oder Valentinianus I. oder Valens?

Beitrag von Numis-Student » Mo 01.03.10 10:07

Hallo,
etwas verspätetet möchte ich doch noch einen "echten" Valentin vorstellen:

Dieser Sesterz des Antoninus Pius fand den Weg in meine Sammlung als Valentinsgeschenk von meiner Freundin :-)

ps: ich werde ihn parallel im Schaukasten präsentieren, dort dürfte die Münze eher "wahrgenommen" werden.

Schöne Grüße,
MR
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Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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