Hilfe bei Bestimmung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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ganimed1976
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Hilfe bei Bestimmung

Beitrag von ganimed1976 » Do 12.08.10 19:29

Hallo,

Ich benötige mal eure Fachkenntnis bei einem Römer der sich etwas dagengen sträubt, von mir bestimmt zu werden.

Um welchen Kaiser könnte es sich hierbei handeln? Ich tippe auf Caracalla, bin aber absolut nicht sicher.....könnte auch Hadrian sein oder sogar Domitian will ich hier nicht ganz ausschließen :?:

Denke es handelt sich um eine Provinzialprägung (evtl. Sesterz). Da wo die Mzst. steht erkenne ich noch die buchstaben "ZK??" In der Dachfront des Tempels erkennt man einen kleinen sichelförmigen Halbmond.

Durchmesser: 29,5mm

Gewicht: 17,3 Gramm

Danke für eure Mühe ;)
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Re: Hilfe bei Bestimmung

Beitrag von Peter43 » Do 12.08.10 21:01

Gehen wir mal aus von ZKF im Abschnitt. Das ist 527 in griechischen Zahlen. Dabei wird es sich um eine Jahreszahl handeln. Diese sehr große Zahl kommt nur bei der seleukidischen Ära vor, deren Zählung 312 v.Chr. v.Chr. beginnt. 527 ist dann 215/216 n.Chr., und das spricht für Caracalla. Wir haben also sicher:
(1) Caracalla, geprägt 215/216
(2) eine Stadt, die nach der seleukidischen Ära rechnete.

Meine Münzen mit seleukidischen Daten stammen aus
- Tripolis. Aber die zeigen den Schrein des Zeus Hagios und der ist immer von Helios und Selene umrahmt, was bei Dir nicht der Fall ist.
- Apameia. Zeigen das Standbild der Artemis Anaitis und das sieht anders aus.

Mich erinnert der dargestellte Schrein stark an den der Artemis Pergaia. Und deren Kult war eigentlich mehr im südlichen Asia Minor verbreitet, in Pogla, Perge usw. Er steht in der Regel auch in einem nur distylen Tempel.

Mit freundlichem Gruß
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Re: Hilfe bei Bestimmung

Beitrag von Pscipio » Do 12.08.10 21:17

Caracalla ist klar, dazu Stein in sechssäuligem Tempel: ich würde mal bei Emesa schauen.

Gruss, Pscipio

PS: die Frage der Nominale ist bei Provinzbronzen schwierig, ich wäre daher vorsichtig, von Sesterzen zu sprechen
Nata vimpi curmi da.

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Re: Hilfe bei Bestimmung

Beitrag von Peter43 » Do 12.08.10 21:28

Pscipio hat es!
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Re: Hilfe bei Bestimmung

Beitrag von ganimed1976 » Do 12.08.10 22:10

Vielen Dank für eure großartige Hilfe....konnte die Münze nun dank euch ganz schnell finden.

Der abgebildetete Tempel ist der "Elagabal Tempel" in Emesa (heutiges Syrien) und in ihm ruhte ein konisch geformter, heiliger Stein "Baetyl" genannt (wohl ein Meteorit). Dieser ist ja auch auf der Münze sehr gut zu erkennen.

Wirklich interessantes Stück und zudem mein erster Caracalla, auch wenn die Erhaltung leider nicht mehr allzu dolle ist. Aber bei einem Preis von 10 Euro konnte man sicher nichts verkehrt machen denke ich mir mal. Der Tempel sah so toll aus, da musste ich ihn einfach mitnehmen ;)

Nochmals Danke an alle für die Mühe,

Gruß

ganimed
Zuletzt geändert von ganimed1976 am Do 12.08.10 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hilfe bei Bestimmung

Beitrag von emieg1 » Do 12.08.10 22:15

Tolles und interessantes Stück! Ist das jetzt dieser berühmte Stein aus Emesa? Und für zehn Euronen hast du da einen Superfang gemacht....

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Re: Hilfe bei Bestimmung

Beitrag von ganimed1976 » Do 12.08.10 22:34

nummis durensis hat geschrieben:Tolles und interessantes Stück! Ist das jetzt dieser berühmte Stein aus Emesa?
Danke nummis durensis ;)

Ja das sollte der berühmte Stein sein denke ich. Bei Wikipedia steht dazu folgendes: "Im Zeitraum 138/143 n. Chr. setzt Emesener Münzprägung mit den Symbolen Elagabals ein. Im Zentrum des Elagabal-Kults stand ein riesiger, ungefähr bienenkorbförmiger, höckriger schwarzer Stein (Meteorit?)".

Man denkt dass es sich dabei wohl um einen Meteoriten gehandelt haben muss. Ich frage mich nur gerade wo er später verblieben sein mag bzw. was aus ihm geworden ist? Hat man ihn etwa später nach Mekka verbracht? Ist die "Kaaba" vielleicht der einstige "Emesa Stein" :?:
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Re: Hilfe bei Bestimmung

Beitrag von quisquam » Fr 13.08.10 07:28

Dem ist wohl nicht so.
http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=23309

Gratulation zu dieser Münze!

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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