Gute oder schlechte Fälschung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von FOLLISHUNTER » Sa 21.01.12 23:19

Hallo Freunde,

ist dieser Philipp Aureus eine gute oder schlechte Fälschung?

http://www.ebay.de/itm/140686479333?ssP ... 1558.l2649

:evilbat:

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Peter43
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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von Peter43 » So 22.01.12 15:55

Sieht doch sehr hübsch aus!
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drakenumi1
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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von drakenumi1 » So 22.01.12 17:01

Was bei dieser Fragestellung sofort ins Auge fällt (und das nicht nur an dieser Goldprägung beobachtet) und wofür ich überhaupt keine einleuchtende Erklärung habe, ist diese völlig gleichmäßig wirre Oberflächenstruktur der Felder.
M.E. wurden die Stempel vor dem Schnitt doch oberflächengeschliffen, eben und manchmal auch leicht ballig, wie man es an Denar- und Antoninianstempeln, aber auch an Bronzen vergleichsweise sehen kann.

Warum dieses so abweichende Oberflächenbild? Wurde die Stempelherstellung hier bezüglich der Felder anders bewerkstelligt? Führt das zu der gewünschten Antwort, weil die Felder abweichend vom Üblichen ebenfalls geschnitten wurden?

Grüße von

drake
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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von Invictus » So 22.01.12 17:09

In der Verkaufsanzeige steht doch REPLIKAT, wieso sprichst du da von Fälschung 8O
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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von drakenumi1 » So 22.01.12 17:20

Ist nicht Replik = Fälschung??

Eingegrenzt sollte man die Frage so stellen: Warum wurde der gefälschte Stempel so markant "anders" , also wie "schlecht gefälscht" hergestellt? Sollte dies sofort ins Auge springen, vor der Fälschung warnen?
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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von beachcomber » So 22.01.12 17:31

drakenumi1 hat geschrieben:Was bei dieser Fragestellung sofort ins Auge fällt (und das nicht nur an dieser Goldprägung beobachtet) und wofür ich überhaupt keine einleuchtende Erklärung habe, ist diese völlig gleichmäßig wirre Oberflächenstruktur der Felder.
M.E. wurden die Stempel vor dem Schnitt doch oberflächengeschliffen, eben und manchmal auch leicht ballig, wie man es an Denar- und Antoninianstempeln, aber auch an Bronzen vergleichsweise sehen kann.

Warum dieses so abweichende Oberflächenbild? Wurde die Stempelherstellung hier bezüglich der Felder anders bewerkstelligt? Führt das zu der gewünschten Antwort, weil die Felder abweichend vom Üblichen ebenfalls geschnitten wurden?

Grüße von

drake
ich denke dass es sich um eine guss handelt, und die oberfläche deswegen icht so glatt rüberkommt. ausserdem liegt's natürlich an der beleuchtung.
grüsse
frank

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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von drakenumi1 » So 22.01.12 18:40

Ich verstehe, Frank, aber ich kann Dir nicht folgen: Sieh Dir die Bereiche zwischen den Legenden und dem Perlkreis an. Wäre diese unebene Landschaft einer Gußoberfläche geschuldet, müßte auch dieser Breich mit den wunderschönen Fließlinien mit diesen Unebenheiten überzogen sein. Aber das sind sie offensichtlich nicht. Vorderseitig nicht, rückseitig nicht. Die Linien sind schön glatt und ungestört.
Außerdem ist das Oberflächenbild der Felder keines eines typischen (Sand)gusses. Auch Korrosion (der Stempel) sieht anders aus. Es sind wohl doch die direkten Abbilder der Prägestempel. Warum sollte es auch kein Stempel sein? Solche herzustellen, ist doch auch kein Problem für einen Könner des Metiers, auch solche, die einem Kenner der Stile ohne Beanstandung durchgehen?
Aber warum diese Strukturen auf den Feldern?? Wohl doch pure Absicht, die "Warnung vor dem bissigen Hunde"? :roll:

Grüße von

drake
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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von n.......s » So 22.01.12 19:55

hatten wir einen Aureus dieser Art nicht schon mal hier im Forum mit recht unterschiedlichen Meinungen-oder irre ich mich da?

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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von Vogelgesang » Mo 23.01.12 00:45

Da springt dem Anbieter aus dem rechten Auge die pure Gier und aus dem linken die reine Angst heraus, frei nach dem Motto: "Ich weiß ja, dass es sich um eine Fälschung handelt. Andererseits, wenn jemand so gierig ist wie ich, könnte er ja auch denken, dass ich keine Ahnung habe und er ein Scnäppchen macht..." Deshalb wird mal gleich ein Startpreis von schlappen 175,- EUR eingesetzt - wer weiß? Vielleicht liest der Ein oder Andere ja auch nicht den kompletten Text, sondern nur das Großgeschriebene...

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass diese "Strategie" sogar aufgehen könnte. Oder weshalb gibt es hier diesen Thread eigentlich wirklich? Keimt da und dort vielleicht ein Fünkchen Hoffnung? :D


Es grüßt
Hans-Georg
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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von tilos » Mo 23.01.12 01:19

Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie Du darauf kommst. Der Anbieter hat mehrfach - Überschrift und Text - darauf hingewiesen, dass es sich um ein Replikat bzw. eine Fälschung handelt incl. der Provenienz. Seriöser geht es an dem Punkt nicht.
Das einzige Problem mit dem Stück ist, dass es nicht entsprechend punziert wurde, und, dass völlig unklar ist, welchen Goldgehalt es tatsächlich hat.

Gruß
Tilos

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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von Vogelgesang » Mo 23.01.12 02:44

Der Anbieter hat das gute Stück für stolze 351,- EUR erworben, obwohl der damalige Verkäufer von eimen Goldpreis von lediglich ca. 194,- EUR ausging. Hier der link zur Vorgängerauktion:

http://www.ebay.de/itm/ws/eBayISAPI.dll ... 146&_rdc=1

Das Replikat soll aus Feingold bestehen und auf Avers einen Prüfstempel besitzen. Kann allerdings nichts Eindeutiges entdecken.

Im Übrigen: Fehlender Feingehalt, viele unbelegte Behauptungen - das nennst du, lieber Tilos, seriös? Ich nenne das "Wundertüte". Noch eine Frage drängt sich mir da auf: Wieso hat der jetzige Anbieter von seinem (vom damaligem Verkäufer eingeräumten) 7 tägigem Rückgaberecht keinen Gebrauch gemacht, nachdem er das Replikat sicherlich eingehend überprüft hat? Selbst wenn das Replikat wirklich aus Feingold, also 24 Karat, besteht, ist es nicht mehr wert, als der jeweilige Goldpreis hergibt. Kannst du meine Ausführungen jetzt besser nachvollziehen?

Es grüßt
Hans-Georg
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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von FOLLISHUNTER » Mo 23.01.12 15:52

Aloha,

ich durfte das Stück sogar in der Hand halten. Das Stück ist definitiv aus Gold nur der genaue feingehalt weiss keiner so genau. Die Münze ist definitiv geprägt. Das sieht man doch an den "Flow-Lines". Der Verkäufer hat mir mitgeteilt das er das Stück bewusst als Fälschung erworben hat um das stück ein wenig unter dem Mikroskop näher zu betrachten. Der Herr scheint seriös zu sein also würde ich mir da keine Sorgen machen.

Ich denke das es eine nette günstige Ergänzung ist, für den Sammler der sich das Original nicht leisten kann. 50-60.000 € in dieser Qualität. Es befindet sich kein Hinweis-Stempel auf dem Avers welcher ausagegt das es sich um ein replikat handelt.

Das Stück sieht in natura erschrecken Echt aus. Nur der Rand ist mir zu glatt und die Felder sind auch komisch.

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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von Pscipio » Mo 23.01.12 17:41

Der Stil, die Oberflächen, die Prägung und der Perlenkreis wirken auf mich nicht besonders überzeugend. Anders als Frank halte ich es für eine Pressfälschung von modernen Stempeln.

Ein stempelgleiches, auf alt getrimmtes Stück ("Fassungsspuren bei 1 Uhr") wurde 2005 bei einem deutschen Auktionshaus versteigert.

Gruss, Pscipio
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Re: Gute oder schlechte Fälschung

Beitrag von n.......s » Mo 23.01.12 19:37

ich kann mich erinnern, dass vor etwa 3 oder 4 Jahren zur Numismata in München oder Frankfurt ein paar windige Gesellen aus den thrakischen Provinzen etwas abseits diverse Goldreplikate verkauft hatten.
Ein Forumskollege hatte sich damals solch ein Stück zugelegt. Ich war wirklich der Meinung, dass er sich einen echten Aureus gekauft hat- die Dinger waren verdammt gut gemacht. So weit ich mich erinnere, waren die Teile aus "gutem" Gold und wurden damals auch über dem regulären Goldpreis verkauft.

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