Fake-Indiz Risse in Silbermünzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Mithras
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Fake-Indiz Risse in Silbermünzen

Beitrag von Mithras » Fr 25.01.13 13:16

Irgendwo las ich hier diese Woche, dass Schrötlingsrisse bei Sibermünzen ein Indiz für eine Fälschung sein können. Wie ist das zu erklären? Hat das etwas mit der Temperatur des Schrötlings beim Prägeprozess zu tun?
Hat jemand ein deutliches Beispielbild?

Ich finde immer wieder mal eine Silbermünze mit Rissen/Randausbrüchen... so zum Beispiel bei diesem Antoninian des Gordianus III, RIC 145, MARS PROPVG ...

LG
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Gordianus III MARS PROPVG RIC 95.jpg
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Laurentius
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Re: Fake-Indiz Risse in Silbermünzen

Beitrag von Laurentius » Fr 25.01.13 13:37

dass Schrötlingsrisse bei Sibermünzen ein Indiz für eine Fälschung sein können.
Das halte ich für ein Gerücht.
Mit Sicherheit gibt es auch Fälschungen mit Schrötlingsrissen, aber als Indiz würde ich das
nicht bezeichnen.

Grüße Laurentius
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Re: Fake-Indiz Risse in Silbermünzen

Beitrag von Mithras » Fr 25.01.13 13:41

Hab´s grad gefunden, wo diese Bemerkung fiel (aber vielleicht habe ich das auch falsch verstanden?!?) : hier war´s: http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 70#p388376
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Marcus Aurelius
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Re: Fake-Indiz Risse in Silbermünzen

Beitrag von Marcus Aurelius » Fr 25.01.13 13:44

Ich glaube gemeint war: es sind nicht die Schrötlingsrisse an sich die eine Fälschung kennzeichnen, sondern das Aussehen dieser die man als Indiz für Fälschungen nehmen kann, sozusagen gefakte Risse. Schrötlingsrisse an sich sind recht häufig , da beim Prägen die Schrötlinge zu "kalt" bzw. nicht genug erhitzt wurden um sich mit Einwirkung der Kraft mitzuverformen.

Grüsse

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Zuletzt geändert von Marcus Aurelius am Fr 25.01.13 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fake-Indiz Risse in Silbermünzen

Beitrag von shanxi » Fr 25.01.13 13:45

Davon abgesehen können Risse die nicht durchgehen, bzw. nicht in die Tiefe gehen, ein Indiz für Gussfälschungen sein.

Ansonsten hätte ich wohl einige Fälschungen in der Sammlung.

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Re: Fake-Indiz Risse in Silbermünzen

Beitrag von Mithras » Fr 25.01.13 13:48

Eure Erklärungen leuchten mir ein... dann war wohl der nicht durchgehende Riss gemeint - menno - ich war schon ganz verunsichert, denn auch meine Silberlinge haben viele Risse! :-D

Danke
LG
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Re: Fake-Indiz Risse in Silbermünzen

Beitrag von areich » Fr 25.01.13 13:49

Risse, die bei Pressfälschungen entstehen, sehen anders aus als echte Risse. Dann gibt es auch ganz falsche Schrötlingsrisse, die scheinbar einfach mit einer Art Zange reingekniffen werden, habe ich selbst mal bei einer Fälschung gesehen.

Diese Spätrömerfälschungen haben auch ganz charakteristische Risse, die echt sind (im Sinne von bei der Herstellung entstanden) aber nicht aussehen, wie auf echten antiken Münzen:

http://www.wildwinds.com/coins/ric/fakes2009.htm

Ob die aber gepresst sind oder nur mit anderer Technik geschlagen, weiß ich nicht.

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Re: Fake-Indiz Risse in Silbermünzen

Beitrag von Numis-Student » Fr 25.01.13 14:07

areich hat geschrieben:Risse, die bei Pressfälschungen entstehen, sehen anders aus als echte Risse. Dann gibt es auch ganz falsche Schrötlingsrisse, die scheinbar einfach mit einer Art Zange reingekniffen werden, habe ich selbst mal bei einer Fälschung gesehen.

Diese Spätrömerfälschungen haben auch ganz charakteristische Risse, die echt sind (im Sinne von bei der Herstellung entstanden) aber nicht aussehen, wie auf echten antiken Münzen:
Hallo,
genau so wollte ich es sagen. Ich habe mich in der verlinkten Diskussion nur etwas zu kurz gehalten.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Laurentius
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Re: Fake-Indiz Risse in Silbermünzen

Beitrag von Laurentius » Sa 26.01.13 08:17

Wir wir sehen, gibt es die verschiedensten Arten von Rissen und diese gilt es zu
unterscheiden. Ich fasse noch einmal zusammen.

Der wohl bekannteste Riss ist der klassische Prägeriss. Dieser ensteht durch die
mangelnde Viskosität beim Prägen, bedingt durch die Rohlingstemperatur. Was
allerdings nichts über die Echtheit einer Münze aussagt.

Dann gibt es die durch einen Guss entstandenen, welche auf die Fließeigenschaften
des Materials zurückzuführen sind. Das gleiche gilt für Pressfälschungen.

Zudem gibt es, wie bereits ebenso erwähnt, die typisch "gefakten" Risse,
hervorgerufen durch eine mechanische Bearbeitung.

Und zuletzt gibt es noch die durch die Oberflächenbeschaffenheit des Rohlings
entstandenen Ausbrüche/Risse, wie sie auch auf Mithras Ausgangsmünze zu sehen
sind. Die ist in meinen Augen ein Original.
Jene genannte "Rissart" an sich sagt jedoch im Allgemeinen nichts über
die Echtheit eines Stückes aus. Also diese speziel gibt es bei Originalen und bei
Fakes.

Grüße Laurentius
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