Hallo!
Die spätmittelalterliche Pfennige des Straßburger Münzgebietes (als Beispiel) sind weitestgehend mit einem gestauchten Rand ausgestattet, d. h. der Rand ist nach beiden Seiten hin dicker als die restliche Münze. Dadurch erhielt die Münze eine höhere Stabilität (T-Profil) und vor allem einen Schutz vor dem Beschneiden. Nach meinen Beobachtungen haben sich diese „Randverdickungen“ in der ersten Hälfte des 14. Jhd. verringert. Die Folge ist, dass aus dieser Zeit beschnittene Münzen öfter zu finden sind. Es sind meistens die ursprünglich schwereren älteren Typen (Varianten), die durch das Beschneiden dem aktuellen Pfenniggewicht angepasst wurden und somit zusammen mit den jüngeren Prägungen in den Funden vorkommen.
Schrötlinge von Straßburger Pfennigen weisen vor der eigentlichen Prägung Bearbeitungsspur en auf, für die ich (noch) keine Erklärung habe. Sie haben bereits einen gestauchten Rand und sind in der Mitte verformt, s.Foto.
Wie ist dieser gestauchte Rand entstanden? Beim Ausstanzen bewegt sich das (Rand)-Material doch hauptsächlich in einer Richtung und nicht nach beiden Seiten?
Wie hat man sich die Vorarbeiten zur eigentlichen Prägung vorzustellen? Weshalb wurde bei der eigentlichen Prägung der Rand nicht platt geklopft?
Sind praktische Versuche bekannt?
Grüße
LPF
Wie entstand der gestauchte Rand?
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Re: Wie entstand der gestauchte Rand?
Hallo!
Das hier ist jetzt mehr Vermutung als Wissen da ich nicht weiß in wie weit sich das übertragen lässt.
Im Buch von Henner R. Meding " Die Herstellung von Münzen " wird beschrieben wie das Entgraten von Schrötlingsrändern durchgeführt wird.
Eine Methode ist das Fassen von vielen Schrötlingen mit einer Zange und die dann mit einem Holzhammer/Klüpfel gleichmäig auf den Seiten behämmert werden.
Dadurch entsteht ein gestauchter Rand. Dern Kann man auch wieder beseitigen in dem man die Schrötlinge nachher wieder breitschlägt und trotzdem einen entgrateten Rand bebehält.
Die gezeigten Bilder sind jedoch aus Glasfenstern des 16. Jahrhunderts und somit durchaus später.
Vielleicht war die Technik trotzdem bereits identisch?
Grüße Erdnussbier
Das hier ist jetzt mehr Vermutung als Wissen da ich nicht weiß in wie weit sich das übertragen lässt.
Im Buch von Henner R. Meding " Die Herstellung von Münzen " wird beschrieben wie das Entgraten von Schrötlingsrändern durchgeführt wird.
Eine Methode ist das Fassen von vielen Schrötlingen mit einer Zange und die dann mit einem Holzhammer/Klüpfel gleichmäig auf den Seiten behämmert werden.
Dadurch entsteht ein gestauchter Rand. Dern Kann man auch wieder beseitigen in dem man die Schrötlinge nachher wieder breitschlägt und trotzdem einen entgrateten Rand bebehält.
Die gezeigten Bilder sind jedoch aus Glasfenstern des 16. Jahrhunderts und somit durchaus später.
Vielleicht war die Technik trotzdem bereits identisch?
Grüße Erdnussbier
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- Lilienpfennigfuchser (Mo 08.02.21 09:38)
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