Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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beachcomber
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Mi 28.11.12 22:14

ich fürchte da ist nix mehr zu machen! h+ochstens eine dunkelfärbung mit pariser oxyd, das ist aber nicht jedermanns sache!
grüsse
frank

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cepasaccus
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Mi 28.11.12 23:43

Homer J. Simpson/Wikipedia hat geschrieben:In Geschirrspülmitteln dient es als Silberschutz.
Oh, weiss darueber jemand was? Ich wuerde gerne meine silbernen Eigenproduktionen im Bilderrahmen schuetzen, die da leider anlaufen.

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klunch
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von klunch » Do 29.11.12 02:03

Da wird ein Patent beschrieben, eine rieselfähige Geschirrspülmittelpulvermasse herzustellen. Klingt alles sehr theoretisch, es wird beschrieben, wie man es machen kann. Ob es praktisch wirklich flächendeckend zum Einsatz kommt, ist mir unbekannt.

Wenn Silber nicht anlaufen soll, dann darf an die Oberfläche kein Oxidationsmittel ran! Also entweder die Atmospähre ändern(=Aufbewahrung unter Schutzgas), das ist schlecht möglich; oder die Oberfläche versiegeln - das stört optisch. Silber läuft einfach an. Eine sehr trockene Umgebung kann das bremsen. Aber komplett anhalten, kann man das nicht. Münzkapseln wären eine Lösung, aber dann hat man ja auch nur die Kapsel in der Hand. Das fände ich haptisch unbefriedigend. Tauchbäder kann man anwenden, aber die tragen minimal ab. Elektrolytisch kann man das Silbersulfid reduzieren durch die - ich nenne es mal - Alufolienmethode. Geht bei Gebrauchsgegenständen i.w.S. , bei Münzen oft nur bedingt, da die Patina oft eben nicht aus Sulfidverbindungen besteht, sonden oxidiertes Silber darstellt, was häufig geschätzt bzw. fast gewünscht wird.

Was sind denn Deine silbernen Eigenproduktionen, wenn ich einfach mal fragen darf? Geht Dein Avatar in die Richtung?
So, genug der Fragen, ich will Dir nicht zu nahe treten :wink:

Grüße, klunch
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von cepasaccus » Do 29.11.12 22:23

Ja, mein Avatar ist eine Eigenproduktion. Ich mache Kopien und Eigenentwuerfe mit Arbeitstechniken bis ca. 1700.

Im Bilderrahmen kommt es nicht auf Haptik an, aber Schutzgas ist da drin nicht. Wenn es etwas unauffaelligeres gaebe als ein vermutlich irgendwann vergilbender Lack waere schoen. Ich werd's mal ausprobieren.

vale
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Marcus Aurelius » Mo 03.12.12 15:24

CIMG2239.JPG
CIMG2241.JPG
Habe hier einen Antoninian mit extrem hartnäckigen Malachitauflagen die ich machanisch nicht abbekomme. da ich bei gröberer Gangart Schäden befürchte, traue ich mich nicht härteres Geschütz aufzufahren. hat jemand evtl. einen Rat parat wie ich diese auflagen aufweichen bzw. schonend auf chem. Weg entfernen kann ohne dabei den restlichen Silbersud zu beschädigen ? Danke im Voraus !
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Marcus Aurelius » Mo 03.12.12 15:28

CIMG2256.JPG
CIMG2257.JPG
Noch ein Problemkind , Sesterz der Faustina mit sehr harten Auflagen, ich vermute darunter ein gut erhaltenes Münzbild, Tipps zum entfernen der Auflagen ? Mechanisch habe ich hier ebenso wenig Erfolg gehabt.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von beachcomber » Mo 03.12.12 16:42

den maximianus kannst du mit apfelessig versuchen zu reinigen, bei der faustina geht nix!
grüsse
frank

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Marcus Aurelius » Mo 03.12.12 17:35

beachcomber hat geschrieben:den maximianus kannst du mit apfelessig versuchen zu reinigen, bei der faustina geht nix!
grüsse
frank

Danke Frank, ich probier es mal.

Grüße

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von mike h » Fr 07.12.12 13:26

Fertig!
IMG_3183.JPG
Vorher
IMG_3187.JPG
mechanisch gereinigt
IMG_3190.JPG
konserviert
Besser geht leider nicht.
Dennoch bin ich der Meinung, das sich der Aufwand gelohnt hat. Was meint Ihr?

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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Argonaut » Fr 07.12.12 14:46

auf alle Fälle eine Verbesserung erzielt, kann man schon sagen der Zeitaufwand hat sich gelohnt.

Gruss Argonaut :D
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von quinctilius » Fr 14.12.12 18:03

Schaut mal ich habe die o.a. Münze (Seleukos IV aus Ake oder Antiochia 2. Jhd. v. Chr.) vorsichtig gereinigt. Mit ganz feinem Schleifpapier und Lupe die Cupritschicht entfernt und siehe da: Es ist noch etwas vom Mund vorhanden. Ich habe erstmal gestoppt. Irgendeine Idee, wie man weitermachen könnte ?

Gruß
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RIMG0001.JPG
Ake_Antioch_Time_Machine.jpg
Zuletzt geändert von quinctilius am Fr 14.12.12 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von Hoja » Fr 14.12.12 18:36

Ist die Patina nun auch runter oder täuscht das Foto?
Sieht jetzt so "kupfrig" aus.

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quinctilius
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von quinctilius » Fr 14.12.12 19:16

nee keine Sorge ich war nur an der Mundpartie am Werk, das Stück hat so eine "Wasserpatina" das Metall schimmert überall durch...
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Meine ersten römischen Münzen

Beitrag von Ansteff » Di 18.12.12 15:06

Hallo,

ich bin Kai aus Berlin und neu im "Münzgeschäft". Mein Opa sammelt und versucht schon seit längerem, mich für das Thema zu begeistern. Nun hat mir zum anfixen ein paar olle verunreinigte Römermünzen geschenkt, die er vor Jahrzehnten aus Italien mitgebracht hat. Ich vermute, er hat sie beim Aufräumen gefunden. Erzählt hat er mir natürlich, dass er die immer schon seinen Enkeln schenken wollte. Naja, ob ich's glauben soll :wink:

Ich hab sie also mit nach Hause genommen und würde nun gerne versuchen, die Münzen durch Reinigung etwas ansehnlicher zu machen. Mein Opa murmelte etwas von "in Seifenwasser bürsten", aber ich denke, die Methoden haben sich mit der Zeit sicher verbessert. Mit Interesse habe ich in diesem Faden gelesen und dabei vor allem gelernt, dass wohl nicht jeder Reinigungsansatz für jeden Fall funktioniert und man gerade als Anfänger viel kaputt machen kann. Daher suche ich hier nun euren Rat. ich habe mal eine Münze von vorne und hinten fotografiert, bei der man zumindest schon mal erkennen kann, welche Strukturen man kaputt machen könnte.

Die Kenner werden bei diesem ersten Beispiel vermutlich schon erkennen, worum es sich handelt. Ich muss gestehen, dass ich auch in Sachen Bestimmung total ahnungslos bin und natürlich auch dazu gerne etwas mitnehmen würde.

Wie man sieht, hat das anfixen wohl funktioniert :D

Kai
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Re: Reinigung antiker Münzen - Methoden-Besprechung

Beitrag von areich » Di 18.12.12 15:28

Der Rat war schon ganz gut. Nimm eine abgeschnittene Zahnbürste und drücke nicht so stark auf, es geht dabei nicht um Muskelkraft. Aber viel schöner wird die nicht, so ein bißchen Sand ist nicht etwas, was man unbedingt runterbürsten MUSS.

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