stimmt!
wer weiss, vielleicht gab's in mailand ja auch 'grossbronzen'-prägungen?
oder der künstler, der diesen stempel geschnitten hat, ist nach mailand ausgewandert
grüsse
frank
Zur Saloninus CONSECRATIO-Münze von Sebastian (Faramir):
für mich als Laie, aber "Gallisches Sonderreich"-Fan, ein hochinteressantes Stück!
Ich mußte zunächst auch an die "Revolutions-Münze" - Constantius II. mit Christogramm-Rückseite - denken, welche in Trier, während der Belagerung durch Decentius geprägt wurde. Auch eine mutige Aktion - gehört aber natürlich nicht zum Gallischen Sonderreich!
Die CONSACRATIO-Münze zeigt doch, daß offensichtlich nicht die gesamte Bevölkerung Kölns hinter Postumus stand. Darüber, was sich tatsächlich 259/260 in Köln abspielte (Auslieferung des Saloninus und seines Beraters durch die Kölner?) lässt sich prächtig spekulieren. Die Quellen sind bisher ja äußerst spärlich. Vielleicht gehörte der/die Hersteller der Münze zur Postumus-Opposition, welche dann 269 Laelianus "ins Rennen schickten"? - und auch für dessen hervorragende Prägungen verantwortlich sind??
Jedenfalls bringt die Münze wieder einen (wenn auch sehr kleinen) Lichtstrahl ins Dunkel um die Geschichte des "Gallischen Sonderreiches". Immerhin wissen wir auch erst seit dem Fund des "Augsburger Siegesaltares" (1992), daß auch Raetien (zumindest in den ersten Jahren), zum Sonderreich gehörte.
Vielleicht entdeckt man (oder wir??) in den nächsten Jahren weitere Puzzle-Stückchen zur Geschichte des GALLISCHEN SONDERREICHES?
es wäre schon ein grosser Zufall, wenn die Consacratio-Münze in Köln geprägt worden wäre; auf jeden Fall lässt sich diese Annahme nicht beweisen. Ausserdem glaube ich nicht, dass der Fälscher mit der Münze bewusst eine politische Aussage verknüpfte, denn die Vorderseite passt überhaupt nicht auf eine Consecrationsprägung, nennt sie doch einen lebenden Kaiser, und nicht den toten. Ich denke eher, dass die Münze vor der Revolte des Postumus geprägt wurde, als Consecrationsprägungen für Valerianus II. im Umlauf waren, Saloninus aber noch am Leben war. Der Fälscher hat dann eine Vorderseite des amtierenden Kaisers (bzw. Caesars) mit einer im Umlauf häufig angetroffenen Rückseite kombiniert - so entstand diese hochinteressante hybride antike Fälschung.
Av: drapierte Büste mit Strahlenkrone nach rechts
Leg. IMP C VIC(tori)nvs (pf) avg
Rv: Pax steht nach links, hält Olivenzweig und Zepter
Leg. PAX AVG
19-20mm
4,84 g !!!
4. Emission (Köln 269)
Kampmann 101.16-2
Zschucke Nr. 203
Schulzki Nr. 14b
mit seinen 4,84g wiegt diese Münze ziemlich genau das doppelte wie mein zweites Exemplar. Ich frage mich nun, wie kann so etwas passieren? Auf dem Foto sieht es aus, als ob zwei Schrötlinge zusammengebacken wären - beim Original jedoch nicht. Kommt so etwas häufiger vor?
ich habe solche Stücke schon häufiger gesehen (bei Postumus bis zu 6.5 g!) und habe auch keine Erklärung dafür, ausser das in der Prägestätte gepfuscht wurde. Dass es sich um Doppel-Antoniniane handelt, wie manchmal zu lesen ist, kann ich mir nicht vorstellen.
hallo,
ich habe gerade mal die ergebnisse der letzten künker-auktion durchforstet (vor allem nach meinen eigenen geboten, wieder nix ) und musste dabei feststellen, dass die preise für gute stücke weiter explodieren.
zb. die nr. 9415, zugegebenermassen ein wundervoller doppelsesterz des postumus, schätzpreis: 250 euro, zuschlag: 2600 plus aufgeld !!!
...solange es offenbar genügend Leute gibt , die diese künstliche Preistreiberei (mit System) mitmachen , muss sich niemand über solche Entwicklungen wundern . Ich jedenfalls (und ich bin nicht der Einzige) habe meine Konequenzen gezogen und werde mich künftig hüten , bestimmte Auktionshäuser mit Geboten zu beglücken !
aber auch ich scheine zu den Menschen mit dem gutem Geschmack zu gehören, den zu haben ja schon immer etwas teurer war. Leider hat Künker schon immer teils unrealistisch niedrige Schätzungen, die einem den Mund wäßrig machen. Ich erinnere mich an eine wirklich schöne Athener Drachme, die mit 750 Euro angesetzt war, und für die ich auch geboten hatte. Weg ging sie dann für 5100 Euro...
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
heute mit der post gekommen:
ein wundervoller(wie ich finde) postumus, mit dem rv: SERAPI COMITI AVG,
aber mit der selteneren variante, dem gegenstand zu füssen des serapis.
aber was soll er eigentlich darstellen?
grüsse
frank
p.s. mit 35 euro ein schnäppchen übrigens
Hmmm... bloß mal so ins Blaue geraten - ein Schiffsbug? Ägyptisches Modell vielleicht (schaut ja etwas anders aus als die üblichen Schiffe auf Postumus-Münzen)? Die "üblichen" sollen ja spezielle Flußschiffe für den Rhein gewesen sein, die damals wohl recht neu entwickelt worden waren. Dann ist das hier vielleicht ein ganz traditionelles Schiff für einen ägyptischen Gott?
Oder vielleicht ein Krokodil hinter Serapis, von dem wir nur den Schwanz sehen?!?
Bin gespannt auf die Experten.
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
hallo pscipio,
ich habe auch immer zwischen truthahn und schiffsbug geschwankt , aber schiffsbug macht wohl am meisten sinn, denn hat der modius auf dem kopf des serapis für die römer nicht auch getreidelieferungen symbolisiert?
grüsse
frank
Da ich jetzt hauptsächlich Provinzler sammle, habe ich mich zwar von einigen Postumus-Münzen getrennt, aber es gibt auch solche, von denen werde ich mich garantiert nicht trennen. Eine davon ist diese Münze hier, die ich von meinem Partner Simon Wieland neu habe ablichten lassen (seine Fotos sind viel besser als meine):
Postumus AE Dupondius (oder Doppelsesterz), 260-269 n. Chr.
Avv: IMP C M CASS LAT POSTVMVS P AG, drapierte und kürassierte Büste mit Strahlenkrone nach rechts.
Rev: LAETITIA / AVG, Galeere nach links, darunter Wellen/Zweig.
27-28 mm, 10.95 g
Bastien 237 (stempelgleich)
Ich liebe diese Münze; vor allem den Porträtstil.
Gruss, Pscipio
Dateianhänge
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